GP2-Finale: Valsecchi gewinnt beim Heimspiel

(Motorsport-Total.com) - Im Königlichen Park von Monza beendeten die Protagonisten der GP2 ihre Saison. Da Giorgio Pantano bereits gestern den Titel geholt hatte, war im heutigen Sprintrennen eigentlich nur noch die Frage nach dem Vizemeister zu klären. Am Ende gab es eine hauchdünne Entscheidung zwischen Bruno Senna, Lucas di Grassi und Romain Grosjean - allesamt aussichtsreiche Kandidaten auf ein Formel-1-Cockpit. Doch keiner der Favoriten machte das Rennen: Davide Valsecchi siegte im nassen Monza.

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Davide Valsecchi feierte beim Saisonfinale sein bestes Jahresergebnis

Auf nasser Strecke und bei leichtem Regen nahm die GP2 das letzte Saisonrennen in Angriff. Weit aufgefächert begab sich das Feld Richtung Kurve eins, doch nur Jerome D'Ambrosio (DAMS) rodelte geradeaus durch die Schikane. Sehr zivilisiert und aufmerksam meisterten die 24 Piloten der Nachwuchsrennserie die erste Runde - Adrian Valles war wegen Sponsorenschwierigkeiten nicht angetreten, Javier Villa wurde nach dem gestrigen Startcrash für das letzte Rennen gesperrt.#w1#

Viel Action um Senna und di Grassi

Karun Chandhok (iSport) sorgte in Runde eins für die ersten gelben Flaggen, denn der Inder schoss in den schnellen Lesmo-Kurven geradeaus ins Kiesbett. Führungsarbeit leistete indessen FSMI-Pilot Roldan Rodriguez, der den Start vor Davide Valsecchi (Durango), D'Ambrosio, Bruno Senna (iSport) und Lucas di Grassi (Campos) gewonnen hatte.

Bei reichlich Gischt ging es an der Spitze schon in der Anfangsphase hoch her: Mike Conway (Trident) legte sich mit Senna an, dann folgte der nächste Rennzwischenfall. Di Grassi verschätzte sich beim Anbremsen der Roggia-Schikane und räumte Conway von der Strecke, auch Senna drehte sich vom Kurs. Während Conway zunächst liegen blieb, konnten di Grassi und Senna das Rennen wieder aufnehmen.

Während Campos-Pilot Vitaly Petrov erneut einen frühen Ausfall zu verzeichnen hatte, sorgte Pastor Maldonado (Piquet) für reichlich Spannung in der Parabolica. Der Venezolaner legte sich nach nur wenigen Runden seine Gegner zurrecht und saß auf der dem Brasilianer di Grassi im Heck - der Campos-Fahrer erhielt für sein Manöver gegen Conway wenig später eine Durchfahrtsstrafe.

Pantano auf Punktekurs

Ganz vorne hatte sich nach acht Runden das Bild etwas verändert: Valsecchi war in Führung gegangen und hatte Rodriguez auf P2 verdrängt. Der Franzose Romain Grosjean (ART) hatte sich auf die dritte Position geschoben und machte weiter Druck auf die beiden Führenden. Bei noch elf zu fahrenden Runden absolvierte di Grassi seine Strafe, Opfer Conway war zu diesem Zeitpunkt schon längst ausgestiegen.

Still und heimlich hatte sich unterdessen Giorgio Pantano (Racing Engineering) von P10 auf den sechsten Rang nach vorne gearbeitet. Nachdem der Italiener sich schon gestern den GP2-Meistertitel gesichert hatte, ging Pantano das Rennen heute deutlich befreiter an. Mit einem mutigen Manöver schob sich der Champion in Kurve eins an D'Ambrosio vorbei.

Grosjean schnappte sich in Runde zwölf seinen Vordermann Rodriguez und machte weiter Hatz auf den Führenden Valsecchi. In der zweiten Lesmo übertrieb es der Renault-Junior allerdings und wäre beinahe abgeflogen. Als Dritter ordnete sich der ART-Pilot wieder ins Renngeschehen ein - mit einem stark fahrenden Maldonado großflächig in seinen Heckspiegeln.

Valsecchi holt sich den Sieg in Monza

Teamkollege Sakon Yamamoto (ART) verabschiedete sich indes aus der Saison und stellte seinen Wagen in der ersten Schikane ab. In den Schlussrunden purzelten die Rundenzeiten schließlich noch einmal gewaltig, doch für Trockenreifen war die Ideallinie noch zu nass. Die Punkteränge schienen bezogen zu sein, einzig um P6 stand noch zu Disposition zwischen D'Ambrosio, Sébastien Buemi (Arden) und Senna.

Schlussendlich blieb alles beim Alten: Valsecchi holte für Durango den Sieg im letzten Saisonlauf, Rodriguez belegte Rang zwei vor Grosjean. Maldonado kam auf P4 ins Ziel, Titelgewinner Pantano wurde Fünfter. Den verbliebenen Meisterschaftszähler holte sich D'Ambrosio - Buemi und Senna gingen leer aus.

Unmittelbar nach dem Rennen stellte Pantano seinen Renner in der Auslaufzone von Kurve 1 ab, stieg aus und bedankte sich bei seinen Fans. Schnell kletterte der Italiener allerdings wieder ins Cockpit und düste davon zur Auslaufrunde, frenetisch jubelnd. Hinter Pantano, der noch fleißig die Hinterräder qualmen ließ und sich seiner Handschuhe entledigte, belegte Senna abschließend den zweiten Meisterschaftsrang. Di Grassi holte sich P3 vor Grosjean, Maldonado und Buemi.