• 10.05.2009 20:07

  • von Britta Weddige

Mortara: "Ich konnte es gar nicht glauben"

GP2-Rookie Edoardo Mortara ist nach seinem ersten Sieg "mehr als glücklich" - Gesamtleader Romain Grosjean ging auf Nummer sicher

(Motorsport-Total.com) - Edoardo Mortara war an diesem Sonntagnachmittag das Glück mehr als anzusehen. Der Italiener kam in seinem erst zweiten Rennen in der GP2-Hauptserie zu seinem ersten Sieg. Der Arden-Pilot entschied das Sprintrennen für sich. Im Hauptrennen war er Sechster geworden, damit stand er im Sprint auf Startplatz sechs. Gleich am Start setzte er sich an die Spitze - und dort blieb er bis ins Ziel. Jetzt darf er sich "GP2-Sieger" nennen.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

Edoardo Mortara mit seinem ersten Siegerpokal aus der GP2

"Ich konnte es nicht glauben! Als ich mich dem Ziel näherte, konnte ich es wirklich gar nicht glauben", freute sich Mortara. Dabei sei sein Wochenende aber gar nicht so einfach gewesen. In der Qualifikation reichte es nur für Startplatz zwölf. In den ersten Kurven des Hauptrennens fiel er dann zurück auf Platz 18. "Aber ich konnte mich zurückkämpfen und habe wirklich Gas gegeben, damit ich Sechster werde."#w1#

Das Hauptrennen habe ihn und das Arden-Team auch für den Sprint zuversichtlich gestimmt: "Denn wir hatten eine gute Pace. Wir wussten, dass mit einem guten Start vieles drin ist. Deshalb war mein Plan, einen guten Start hinzulegen, danach das Rennen zu kontrollieren und die Reifen zu schonen. Und das haben wir dann auch getan. Ich bin wirklich überglücklich."

"Wir wussten, dass mit einem guten Start vieles drin ist." Edoardo Mortara

Hinter sich hatte Mortara allerdings mit Romain Grosjean den Sieger des Hauptrennens, der sich von Platz acht bis auf Rang zwei nach vorn gearbeitet hatte. Es sei jedoch nicht schwierig gewesen, den Franzosen hinter sich zu halten, berichtete Mortara. "Ich habe versucht, meinen Vorsprung zu halten, denn ich wusste, dass er seine Reifen zerstört, wenn er schneller fährt. Ich habe nur einmal einen Fehler gemacht. Da hätte er mich fast überholt, ich dachte: 'Oh shit, wenn ich jetzt nicht Gas gebe, überholt er mich und ich werde keine Chance haben, das Rennen zu gewinnen!' Also habe ich wie ein Verrückter Gas gegeben. Von außen sah das vielleicht schwierig aus, aber im Auto war es okay, denn ich konnte konstante Zeiten fahren."

Grosjean konnte mit seinem zweiten Platz leben. Schließlich fehlte ihm nicht viel zum perfekten Wochenende. Das Sprintrennen sei sehr gut gelaufen, berichtete der Campos-Pilot: "Ich hatte einen sehr guten Start und das war wichtig, weil ich in der ersten Kurve nicht zu viel riskieren wollte. Deshalb war ich nur Vierter, obwohl auch P3 oder P2 drin gewesen wären. Ich konnte dann van der Garde und D'Ambrosio überholen und war dann hinter Edoardo."

"Ich hätte attackieren können, aber das war zu riskant." Romain Grosjean

Grosjean versuchte, seine Reifen zu schonen, aber gleichzeitig an Mortara dran zu bleiben. "Einmal hatte ich die Chance, ihn zu überholen, aber das hat nicht geklappt", berichtete er lachend. "Sechs Runden vor dem Ende habe ich mir dann gesagt: 'Okay, ich bleibe Zweiter'. Denn meine Reifen waren schon ziemlich hinüber. Ich hätte attackieren können, aber das war zu riskant."

Auch so sei das Wochenende "fantastisch" gelaufen, freute sich Grosjean: "18 Punkte sind sehr gut. Und das andere Gute ist, dass wir wissen, was wir heute mit dem Auto falsch gemacht haben. Der Lernprozess im Team ist gut verlaufen, wir wissen, dass wir im zweiten Rennen ein bisschen zu weit gegangen sind. Beim nächsten Mal werden wir diesen Fehler nicht mehr machen."

Gut war das Wochenende auch für Dams-Pilot Jerome D'Ambrosio. Er konnte in beiden Rennen aufs Podium fahren. "Mein Ziel war, in der Qualifikation in die Top 6 und im ersten Rennen in die Top 3 zu fahren und dann weiterzuschauen, denn viel hängt ja auch von der umgekehrten Startreihenfolge ab. Jetzt noch mal ein Podium zu holen, ist brillant", sagte D'Ambrosio. Er räumte ein, dass ihm noch zwei oder drei Zehntelsekunden fehlen, "aber wir konnten Punkte holen. Und das ist das Wichtigste in dieser Meisterschaft: Man muss punkten, auch wenn man nicht der Beste ist."