• 01.11.2008 14:31

  • von Christian Sylt

GP2 erfreut sich stabiler Finanzen

Während in der Formel 1 aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise langsam das große Zittern beginnt, steht die GP2 auf solidem Boden

(Motorsport-Total.com) - Während die Formel 1 aufgrund von Schuldenrückzahlungen zur Zeit massive Verluste in Höhe von Millionen von Dollar zu verzeichnen hat, war die GP2 im Bereich Motorsport-Business ein leuchtendes Beispiel, welches im Jahr 2006 immerhin 500.000 Euro Gewinn erwirtschaftet hat. Das klingt zunächst nicht nach viel Geld, bedenkt man aber, dass die A1GP in ihrem ersten Jahr 125 Millionen Euro verloren hatte und die Grand Prix Masters 2007 bankrott gegangen war, ist das gar nicht so schlecht. Trotzdem hat nun auch die GP2 angefangen, ein wenig zu stottern.

Titel-Bild zur News: Giorgio Pantano

Die GP2 sieht sich für die finanziell stürmischen Zeiten gut gerüstet

GP2 Motorsport, die Firma, welche die Rennserie betreibt, hat vergangenes Jahr einen Verlust von 70.000 Euro eingefahren, wobei die Einkünfte um 20 Prozent auf 11,5 Millionen Euro eingebrochen sind. Für CVC sind das keine guten Neuigkeiten. CVC ist das Finanzunternehmen, welches die F1 besitzt und im August dieses Jahres die GP2 gekauft hat.#w1#

Glücklicherweise scheint der Grund für die Einbrüche bei der GP2 nicht von langfristiger Natur zu sein. Die Lebensspanne des GP2-Monopost beträgt drei Jahre und nachdem er 2005 eingeführt worden war, neigte sich diese Frist vergangenes Jahr dem Ende zu. Das Resultat war, dass die Organisatoren 2007 weniger neue Autos und Ersatzteile verkaufen konnten, als das noch im Jahr zuvor der Fall war. Damals haben ihnen auch einmalige Verkaufe an das neue Team Fisichella Motorsport unter die Arme gegriffen.

Im Lauf der Saison 2007 zahlte die GP2 darüber hinaus noch einen Gewinnanteil von 250.000 Euro aus, welcher wohl zu Bruno Michel gewandert ist. Michel ist der frühere Besitzer der Firma und gleichzeitig die rechte Hand von Renault-F1-Boss Flavio Briatore.

Im Vergleich zur F1 steht die GP2 noch immer sehr gut gerüstet da, um den ökonomischen Sturm zu überstehen. Die gesamten Kosten für 2007 beliefen sich gerade mal auf 11,5 Millionen Euro, also viel weniger im Vergleich zu den Unsummen, die in der F1 jedes Jahr ausgegeben werden. Die GP2-Organisation beschäftigt auch gerade mal 10 Leute, wohingegen die F1 Arbeitgeber für 239 Menschen ist. Durch den Verkauf des neuen Wagens an die Teams sollten der diesjährige Profit und die Einkünfte der GP2 noch mal in die Höhe schellen. Das kann vom größeren Bruder Formel 1 nicht behauptet werden.