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Michel: "GP2 wird noch starker werden"
Im Interview erklärt Serienchef Bruno Michel, warum die GP2 auch künftig mit den bisherigen Teams fährt und viele andere Bewerber nicht zum Zug kamen
(Motorsport-Total.com) - Die GP2 denkt in Generationen. Die erste Generation war vom Start der neuen Serie 2005 bis 2007. Nun steht die zweite Generation 2008 bis 2010 an und die Planungen sind weitgehend abgeschlossen. Die wichtigste Frage dabei war: Wer soll in der GP2 fahren? Viele Teams haben sich beworben. Doch am Ende entschied die GP2: Die bisherigen 13 Teams, die schon in der ersten Generation zum Einsatz kamen, werden auch weiter dabei sein. Im Interview erklärt Serienchef Bruno Michel, warum man sich so entschieden hat.

© GP2
Bruno Michel setzt weiter auf die Teams, die bisher in der GP2 gefahren sind
Frage: "Wie kam es zu der Entscheidung, auch weiter mit den bisherigen Teams zu fahren?"
Bruno Michel: "Die Entscheidung war nicht einfach und sie fiel erst nach einem langen Auswahlverfahren. Von ursprünglich über 30 Bewerbern für die 13 Teamplätze haben wir zuerst 25 ausgewählt und diese Zahl dann auf 20 reduziert. Die 20 Bewerber haben wir dann einer eingehenden Prüfung unterzogen hinsichtlich der Teamgeschichte, der finanziellen Stabilität, der möglichen Sponsoren und der Fähigkeit, das Team und die Serie zu vermarkten. Obwohl der Entscheidungsprozess unglaublich schwierig war, war er für mich als Serienorganisator sehr schön, so viele starke Bewerber zu sehen. Das zeigt, wie weit die GP2 in drei Jahren gekommen ist und wie viele Leute ein Teil davon sein möchten."#w1#
Frage: "Wenn es so viele gute Bewerber gab, warum haben Sie sich dann dazu entschieden, auf die bisherigen Teams zu setzen?"
Michel: "Zum einen glaube ich, dass die 13 GP2-Teams in den vergangenen drei Jahren einen wirklich guten Job gemacht haben. In dieser Saison zum Beispiel haben wir zehn Teams gehabt, die Rennen gewonnen haben. Und die, die es nicht auf die oberste Stufe des Podests geschafft haben, haben durch ihre Bewerbung gezeigt, dass sie sich ernsthaft drum bemühen, noch einen weiteren Schritt nach vorn zu machen. Sie setzen auf die nötigen Veränderungen, damit sie künftig konstant vorn mitfahren können."
"Zweitens: Vom Finanziellen her war jedes einzelne der bisherigen Teams am Ende der ersten Generation der GP2-Serie besser aufgestellt als zu Beginn. Es ist eine Bestätigung für die Arbeit der Teams, die 2005 mit uns in das Abenteuer gestartet sind, 2007 immer noch dabei waren und auch bis 2010 bei uns bleiben wollen. Der dritte Punkt ist die Loyalität. Die GP2-Serie ist eine Art Gemeinschaft geworden und im Moment habe ich das Gefühl, dass ich denen gegenüber loyal sein sollte, die von Anfang an an uns geglaubt haben."
Frage: "Es gibt damit keine Chance, in die GP2 aufzusteigen, auf der anderen Seite sind die Teams auch nicht in Gefahr, aus der Serie aussteigen zu müssen. Fürchten Sie da nicht, dass die aktiven Teams sich entspannt zurücklehnen und andere Teams gleichzeitig davon abgehalten werden, sich für die Zukunft zu bewerben?"
Michel: "Überhaupt nicht. Denn Ende 2010 werden die Karten wieder neu gemischt. Dass wir uns entschieden haben, für die zweite Generation auf die bestehenden Teams zu setzen, heißt nicht automatisch, dass das auch für die dritte Generation so sein wird. Wie ich ja schon erklärt habe, gab es drei Aspekte, warum wir weiter auf die bisherigen Teams setzen. Diejenigen Teams, die laut öffentlicher Meinung nicht so stark sind, sind entschlossen, sich zu verbessern. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das auch der Fall sein wird und dass die GP2 dadurch noch stärker wird als bisher."
"Ich wünsche den ausgewählten Teams den bestmöglichen Erfolg. Aber ich möchte mich auch bei all den Teams bedanken, die sich beworben haben, aber nicht zum Zug gekommen sind. Es war eine schwere Entscheidung, die nicht leichter wurde, weil die Bewerbungen wirklich gut waren und die Teams gezeigt haben, dass sie unbedingt ein Teil der Serie werden wollen. Ihnen sage ich: 'Eure Zeit wird kommen!'"

