• 11.04.2007 13:56

GP2: Ammermüller und Glock träumen vom Titel

Zwei Deutsche, die bereits im Formel-1-Umfeld Fuß gefasst haben, auf den Spuren von Nico Rosberg und Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com/sid) - Zwei Deutsche und ein großer Name stehen beim Saisonauftakt der GP2-Serie am Wochenende in Bahrain im Mittelpunkt. Während Michael Ammermüller und Timo Glock in ihrer zweiten Saison im Unterhaus der Formel 1 den Titel ins Visier nehmen, rückt der Brasilianer Bruno Senna erstmals ins internationale Rampenlicht. Der Neffe des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna kommt aus der Britischen Formel 3 in die GP2-Serie, die in ihrem dritten Jahr so ausgeglichen ist wie nie zuvor.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock möchte den GP2-Titel, weiß aber, dass die Konkurrenz nicht schläft

Ammermüller und Glock haben dennoch den gleichen großen Traum: Meister werden und danach wie ihre Vorgänger Nico Rosberg und Lewis Hamilton den Sprung in ein Stammcockpit der Formel 1 schaffen. "Natürlich ist das mein Ziel", sagte Glock, der nach Platz vier in der vorigen GP2-Saison in diesem Jahr bereits einen Vertrag als Testfahrer beim BMW Sauber F1 Team erhalten hat, dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid): "Es wäre schön, wenn es bei mir auch so klappt wie bei Nico und Lewis, aber es gibt auch noch andere Dinge, die dabei eine Rolle spielen."#w1#

Bei Ammermüller steht das Ziel sogar schon auf dem Auto. Als direkter Nachfolger von Hamilton im ART-Team, mit dem zuvor auch schon Rosberg Meister geworden war, fährt er mit der prestigeträchtigen Startnummer eins. "Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht", sagte Ammermüller dem 'sid': "Mit mir persönlich hat das nichts zu tun. Es zeigt allerdings, dass das Team nicht schlecht ist. Das kann ja nicht verkehrt sein."

Wie Glock hat auch Ammermüller in der Königsklasse schon einen Fuß in der Tür. Wie im vorigen Jahr wird der 21-Jährige auch in dieser Saison für Red Bull als Test- und Ersatzfahrer im Einsatz sein, was ihm einen vollen Terminkalender beschert. "Die ganzen Reisen auch zu den Formel-1-Rennen in Übersee, das ist schon aufwendig. Dazu kommen noch Tests und Show-Veranstaltungen",
erklärte er: "Im Moment bin ich fast nie zu Hause."

Glock geht es ähnlich. Auch wenn der 25-Jährige, der außerdem noch in der Speed Academy der Deutschen Post Talente fördert, beim BMW Sauber F1 Team die Freitagseinsätze bei der Formel 1 Sebastian Vettel überlässt, ist er dennoch an Rennwochenenden für die Weiß-Blauen im Einsatz - wie in der vorigen Woche in Malaysia im Pit Lane Park von BMW vor den Twin Towers in Kuala Lumpur. Eingelebt bei den Bayern hat er sich perfekt. "Ich fühle mich pudelwohl im Team. Einige Ingenieure kannte ich noch aus meiner Zeit in der Formel BMW", erklärte er.

Anders als Ammermüller ist Glock für seine zweite GP2-Saison dem britischen iSport-Team treu geblieben, zu dem er 2006 mitten in der Saison gewechselt war. Danach hatte er die meisten Punkte aller Fahrer in der zweiten Saisonhälfte geholt. Bei den Testfahrten für 2007 gehörten Glock und sein neuer Teamkollege Andreas Zuber fast immer zu den Schnellsten. "Ein gutes Team kann eine Menge ausmachen", sagte Glock.

Beide Deutsche sind sich einig, dass der Kreis der Konkurrenten sehr groß ist - und rechnen sich gegenseitig mitsamt ihrer Teamkollegen Zuber und Lucas Di Grassi dazu. Die früheren Formel-1-Piloten Antonio Pizzonia und Giorgio Pantano sind laut Glock "schnell", Nicolas Lapierre "erfahren". "Viele Teams sind ausgeglichen besetzt, einige Fahrer gehen schon in ihr drittes Jahr", meinte auch Ammermüller.

Elf Rennwochenenden mit jeweils einem Lauf samstags und sonntags (alle live bei 'Premiere') stehen für die GP2-Piloten auf dem Programm, davon zehn im Rahmenprogramm der Formel 1 - auch am 21. und 22. Juli auf dem Nürburgring. Nur das Saisonfinale fährt die GP2 allein aus - am 29. und 30. September in Valencia.