Das große Interview mit Andreas Zuber

Österreichs Rennfahrerhoffnung Andreas Zuber über seinen Sieg in Silverstone, das Pech am Saisonbeginn und seine Chancen auf die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - In Silverstone gewann Andreas Zuber nach seinem Sieg im Sprint in Istanbul 2006 erstmals ein Hauptrennen der GP2 - und das in dominanter Manier. Kein Wunder, dass er in Österreich schon als kommender Formel-1-Star gefeiert wird. Mit 'Motorsport-Total.com' sprach er über den bisherigen Saisonverlauf und erklärte, warum am Podium in Silverstone die arabische und nicht die österreichische Hymne gespielt wurde. Plus: Seine geheime Connection zum Williams-Formel-1-Team.

Titel-Bild zur News: Andreas Zuber

Andi Zuber liegt in der Gesamtwertung derzeit auf dem sechsten Platz

Frage: "Andreas, Gratulation zu deinem Sieg in Silverstone! Es war dein erster Sieg in einem Hauptrennen der GP2. Wie ist es nun um dein Selbstvertrauen bestellt?"
Andreas Zuber: "Mein Selbstvertrauen hat eigentlich immer gepasst, weil ich weiß, dass ich schnell bin. Ich hatte diese Getriebeschäden, wie du weißt, und das war einfach schwer zu verdauen. Dann war auch noch die Kollision mit Glock in Magny-Cours. Da mussten wir uns viel Mist anhören, wie du dir vorstellen kannst. Aber am Selbstvertrauen hat es nicht gerüttelt, denn beim Testen war ich immer schnell und im Qualifying immer unter den ersten Drei. Der Sieg hat aber mein Selbstvertrauen bestätigt."#w1#

Nach der ersten Kurve war alles klar

Frage: "Es passiert bei Rennfahrern oft, dass sie - auch wenn sie schnell sind - psychologisch in ein Tief schlittern, wenn es nicht läuft. Bestand diese Gefahr nicht?"
Zuber: "Nein, weil ich gewusst habe, wir sind schnell. Ich wusste: Es muss nur im Rennen einmal alles hinhauen. Am Start in Silverstone war ich zwar schon nervös, weil ich gewusst habe, jetzt muss es aber klappen, aber nach der ersten Kurve habe ich mir schon gedacht: Jetzt gebe ich richtig Gas und fahre das Ding nach Hause!"

"Es ist dumm gelaufen, weil das passiert einmal in fünf Jahren." Andreas Zuber

Frage: "Warum ist dann im Sprint nicht mehr gegangen?"
Zuber: "Das war eine kuriose Geschichte, die aber wirklich wahr ist: Ich bekam ein Abreißvisier in den Kühler hinein, deswegen hat mein Motor überhitzt. In der dritten Runde hatte ich schon 110 Grad Wassertemperatur - normal sind 85. Dadurch habe ich auf den Geraden 15 km/h verloren. Im Vergleich zu Conway war ich in den Kurven viel schneller, aber auf den Geraden habe ich Speed verloren. Ob das Visier von mir selbst war oder von einem Vordermann oder ob es auf der Straße lag, wissen wir nicht. Es ist dumm gelaufen, weil das passiert einmal in fünf Jahren."

"Ich habe den Alarm für die Wassertemperatur gesehen und hatte dann Angst, dass sich der Motor abstellt, weil er sonst ins Sicherheitsprogramm geht. Ich habe dann nur noch geschaut, nicht mehr im Windschatten zu fahren, sondern den Motor zu kühlen und den Punkt nach Hause zu fahren. Wenn ich nicht im Windschatten war, ging die Temperatur sofort um drei, vier Grad runter, aber sie war natürlich immer noch viel zu hoch. Angreifen hätte mit dem Topspeed keinen Sinn mehr gemacht. Mein Ingenieur hat mir am Funk gesagt: 'Fahr einfach solange, bis die Kiste stehen bleibt!' Aber sie ist nicht stehen geblieben. Dann habe ich halt den Punkt gerettet."

Frage: "Waren deine Getriebeprobleme am Start eigentlich immer gleichen Ursprungs oder gab es da unterschiedliche Defekte?"
Zuber: "Der Grund dafür, dass ich immer stehen geblieben bin, war ein Konstruktionsfehler des ersten Gangs. Der hat mit vollem Tank am Start die Belastung einfach nicht ausgehalten. Beim Vorstart ist immer ein Zahn abgebrochen - das habe ich immer gehört, deswegen hat es immer geklappert. Dann reißt dir beim Hauptstart natürlich alles aus."

Neuer erster Gang für die gesamte GP2

"Wir haben das der GP2 gemeldet, haben einen neuen Gang bekommen, aber damit ist wieder das gleiche Problem passiert. Zum Glück war das bei anderen Leuten auch so, in Bahrain schon, daher hat das ganze GP2-Fahrerlager neue erste Gänge bekommen. Beim Test in Paul Ricard habe ich den ersten Gang wirklich vergewaltigt, denn ich wollte sichergehen, dass er nicht mehr kaputt wird. Er hat gehalten. Seit Magny-Cours ist das Problem gegessen."

"Seit Bahrain ist das Gaspedal immer ein bisschen stecken geblieben." Andreas Zuber

Frage: "Und dann hat es ja auch noch einen Wurm in der Elektronik gegeben, habe ich in einem Interview mit einem Kollegen gelesen, richtig?"
Zuber: "Genau. Seit Bahrain ist das Gaspedal immer ein bisschen stecken geblieben. Sprich: Der Motor hat noch ein bisschen geschoben, weil die Elektronik nicht richtig war. Dadurch wird das Runterschalten unsauber, dir bleiben die Hinterräder stehen, du kannst nicht so spät bremsen. Dadurch gab es einen Schlag auf das Getriebe - und wir dachten uns, dass das der Grund sein muss, warum der erste Gang dauernd gebrochen ist. Dem war aber nicht so. Jetzt haben wir beides im Griff. Darüber freue ich mich natürlich."

Frage: "So ein Elektronikfehler hemmt sicher auch die Performance, denn wenn beim Anbremsen noch der Motor schiebt..."
Zuber: "So ist es, ja. In Bahrain im Qualifying hatte ich das Problem schon, da wurde ich nur Dritter. Trotzdem habe ich Timo geschlagen, der ja für mich die Messlatte war. Das Problem hat in jedem Qualifying Zeit gekostet. In Barcelona war ich eine halbe Sekunde hinter Timo - das war rein das Getriebeproblem."

Frage: "Das Problem trat nur bei dir auf, nicht bei Timo Glock?"
Zuber: "Nur bei mir. Darum habe ich in Barcelona die halbe Sekunde zu Timo hin verloren, weil das Auto nicht richtig runtergeschaltet hat. Dann ist auch der Gang gebrochen. Ich habe da einen Zusammenhang vermutet, aber dass dem nicht so ist, haben wir erst in Monaco herausgefunden."

Meisterschaft ist noch ein Thema

Frage: "In der Meisterschaft fehlen dir derzeit 19 Punkte auf die Führung. Ist das noch etwas, an das du denkst, zumal Timo Glock jetzt das Pech an den Fersen zu haften scheint?"
Zuber: "Ich denke natürlich immer an die Meisterschaft. Ich habe so viele Punkte aufgeholt, aber es sind noch 19 Punkte Rückstand. Es kann so viel passieren. Timo ist ein bisschen unter Druck, weil die anderen sehr knapp an ihm dran sind. Ich habe natürlich schon Rückstand, aber ich hoffe natürlich, dass ich in den nächsten Rennen aufschließen und konstant Podiumsplatzierungen herausfahren kann."

Timo Glock und Andi Zuber

Die Kollision mit dem Teamkollegen am Start in Magny-Cours sah unglücklich aus Zoom

Frage: "In der Formel 1 war die Stallregie in diesem Jahr schon ein heißes Thema. Gibt es so etwas auch bei euch, weil Timo Glock in der Meisterschaft viel mehr Punkte hat als du?"
Zuber: "Nein, das gibt es bei uns nicht. Du finanzierst ja in der GP2 mit deinen Sponsoren die Saison und bist dadurch natürlich Herr der Lage. Du kannst in dem Cockpit tun, was du willst. Ich würde Timo zum Beispiel nie vorbeilassen, auch nicht wenn es um die Meisterschaft für ihn geht. Das würde er auch nicht für mich tun. Er fährt um seine Zukunft, ich um meine. Das ist im ganzen Fahrerlager so."

Frage: "Steht das auch in deinem Vertrag, dass du nicht benachteiligt werden darfst?"
Zuber: "Genau. Das geht gar nicht. Du bringst ja die Sponsoren mit, zahlst dafür. Das Team kann ja gar nicht fahren, wenn du nicht die Sponsoren mitbringst."

Frage: "Kommen wir zur Kollision mit Timo Glock in Magny-Cours, bei der ihr beide von außen ein bisschen dumm ausgesehen habt. Ich nehme an, ihr habt dafür einen Rüffel von eurem iSport-Teamchef Paul Jackson bekommen, oder?"
Zuber: "Die Kollision war vermeidbar, aber wir haben beide zu wenig aufgepasst. Paul hat gesagt, die Schuld ist 50:50 - das sieht Timo so, das sehe ich so. Dass das passiert ist, können wir heute gar nicht mehr glauben. Wenn ich die Bilder sehe, muss ich lachen, weil es blöd aussieht. So etwas darf nicht passieren - und es wird uns auch nicht mehr passieren. Natürlich haben wir vom Team geschimpft bekommen, aber nicht nur vom Team, sondern von vielen Leuten, die von einem Sieg profitieren würden."

Glock ist für Zuber die Messlatte

Frage: "Also Sponsoren, richtig?"
Zuber: "Nicht nur Sponsoren und der Teamchef, auch Ingenieure, Mechaniker und so weiter. Es tut uns irrsinnig Leid, das ist klar, aber man sieht daran, dass sich Timo und ich nichts schenken. Ich will Timo schlagen und er mich. Er ist für mich die Messlatte, der Mann, den es zu schlagen gilt, weil er Formel-1-Testfahrer ist und der Führende in der Meisterschaft."

"Es gibt kein Problem." Andreas Zuber

Frage: "Wie kommt ihr persönlich miteinander aus?"
Zuber: "Es gibt kein Problem. Wir können das ziemlich gut trennen, die Arbeit und das Private."

Frage: "Hast du das Gefühl, dass du vom Speed her mit ihm auf Augenhöhe beziehungsweise vielleicht sogar schneller bist?"
Zuber: "Was das Qualifying betrifft, habe ich sicher die Nase vorne - nicht nur, weil ich ihn meistens geschlagen habe, sondern auch, weil ich immer unter den besten Drei war, weil ich der beste Qualifyer im GP2-Feld bin. Es gibt natürlich Strecken, auf denen er sauschnell ist, wo ich mich echt anstrengen muss, damit ich seine Zeit erreiche. Auf anderen Strecken bin ich schneller. Ich würde von der Konstanz her aber sagen, dass ich vom reinen Speed her den besseren Job mache."

Frage: "Auf welche der kommenden Strecken freust du dich besonders?"
Zuber: "Ich denke eigentlich nie, dass ich mich auf diese oder jene Strecke besonders freue. Ich mag einfach generell alle Strecken. Jede Strecke hat irgendetwas Besonderes. Traditionelle Strecken wie Spa sind natürlich super, Silverstone war auch etwas Schönes. Das sind traditionelle, richtige Rennstrecken. Auf Spa freue ich mich am meisten, um deine Frage zu beantworten."

Große Vorfreude auf Spa-Francorchamps

Frage: "Bist du dort schon einmal gefahren?"
Zuber: "Nein, das wird mein erstes Rennen in Spa."

"Dass ich mit Jonathan in der Williams-Fabrik war, weiß eh schon jeder." Andreas Zuber

Frage: "Bei iSport hat ja Jonathan Williams, der Sohn von Frank Williams, die Finger im Spiel. Gibt es über diesen Weg Kontakte zum Formel-1-Team?"
Zuber: "Dass ich mit Jonathan in der Williams-Fabrik war, weiß eh schon jeder. Ich habe zu ihm natürlich gute Kontakte, weil er bei uns dabei ist, aber ich habe auch zu anderen Formel-1-Teams Kontakte. Ich bin das zweite Jahr in der GP2, bin erfolgreich - da läuft dir natürlich jeder über den Weg, wenn du durch das Fahrerlager läufst. Zu Jonathan habe ich mehr Kontakt, weil er bei iSport ist, aber generell habe ich zu ziemlich vielen Leuten im Formel-1-Fahrerlager Kontakt."

Frage: "Wie ist sein Verhältnis zum Team eigentlich genau? Hat Jonathan Williams Teamanteile?"
Zuber: "Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau, da müsste man Paul fragen. Aber ich arbeite ja auch mit Erwin Göllner zusammen, der mit Damon Hill und Jacques Villeneuve in der Formel 1 Weltmeister geworden ist. Er hat natürlich irrsinnig viele Kontakte, er kennt wirklich jeden. Er hilft mir viel weiter. Ich kenne also nicht nur Jonathan, sondern auch viele andere Leute aus der Formel 1."

Frage: "Erwin Göllner hat damals für Jacques Villeneuve einen Simulator gebaut. Bist du in dem auch schon mal gesessen?"
Zuber: "Ja, sicher. Ich trainiere ja permanent mit ihm. Das war nicht Jacques Villeneuves, sondern Erwins Erfindung. Er hat ihn mit Villeneuve gemeinsam entwickelt und heute steht er in seinem Trainingsraum in Salzburg. Du kannst damit die Genickmuskulatur perfekt trainieren und die Fliehkräfte simulieren - einfach alles, was mit der Fliehkraft in Zusammenhang steht. Du kannst alle Muskeln trainieren, darum bin ich ja so fit. Und natürlich profitiere ich irrsinnig von Erwins Erfahrung, das ist klar."

Training im Simulator von Jacques Villeneuve

Frage: "Wie muss man sich so einen Simulator vorstellen?"
Zuber: "Du hast wie im Formel-1-Cockpit einen Sitz, statt der Fliehkraft hast du Gewichte und am Helm ziehen auch Gewichte. Helm, Lenkung, Beine werden durch Gewichte belastet und dadurch die Fliehkräfte perfekt simuliert."

Andreas Zuber

Andreas Zuber ist schnell, hatte bisher aber viel Pech mit der Technik Zoom

Frage: "Du stehst schon in Kontakt mit mehreren Formel-1-Teams, sagst du. Kannst du uns mehr über deine Planungen für nächstes Jahr verraten?"
Zuber: "Ich kann leider noch nichts sagen. Ich habe zu zwei Formel-1-Teams Kontakt. Das kann natürlich immer mehr werden - das kommt auf meine Erfolge an, das ist klar. Nach den nächsten drei, vier Rennen weiß ich mehr. Ich brauche Ergebnisse - und wenn die da sind, kann ich Konkreteres sagen und etwas offiziell machen."

Frage: "Gerhard Berger wurde kürzlich gefragt, ob es einen jungen Österreicher gibt, der ihm auffällt. Er hat nur dich genannt. Registrierst du so etwas, freut dich das?"
Zuber: "Das freut mich irrsinnig, natürlich. Wir treffen uns immer im Fahrerlager - also nicht Gerhard und ich, sondern alle. Du siehst dort irrsinnig viele Leute. Es ist natürlich eine Ehre für mich, wenn so hohe Persönlichkeiten wie Gerhard Berger auf uns Nachwuchsfahrer schauen. Das gibt mir noch mehr Selbstvertrauen, das ist einfach etwas Schönes."

Formel 1 hat oberste Priorität

Frage: "Angenommen, es wird 2008 nichts mit der Formel 1, wie würde dein Plan B lauten? Noch ein Jahr GP2? Nordamerika?"
Zuber: "Schwer zu sagen. In Bezug auf das GP2-Jahr nächste Saison kommt es drauf an, wie die Saison jetzt weitergeht - ob ich total absacke oder ob ich weitere Siege feiern und in der Meisterschaft zu den besten Drei aufschließen kann. Wenn es so weitergeht, werde ich sicher nicht mehr GP2 fahren, sondern dann werde ich versuchen, in die Formel 1 zu kommen, ganz klar. Natürlich interessiere ich mich auch für ChampCars, aber mein primäres Ziel ist die Formel 1. Daran will ich gar nicht rütteln. Jetzt heißt es jedenfalls in der GP2 Vollgas geben - und dann ab in die Formel 1!"

"Bedingung war, dass ich mit einer Dubai-Lizenz fahre." Andreas Zuber

Frage: "Du fährst ja mit einer Lizenz aus Dubai, darum wurde in Silverstone bei deinem Sieg nicht die österreichische Hymne gespielt. Warum eigentlich?"
Zuber: "Angefangen hat es mit einem Kollegen von uns, der schon seit 15 Jahren in Dubai lebt. Natürlich waren wir nach der Renault-World-Series auf der Suche nach Sponsoren, weil die GP2 eben dementsprechend teurer ist. Mein Kollege hat unten eine Investmentgruppe gefunden, die mir seit dem Vorjahr weiterhilft. Bedingung war, dass ich mit einer Dubai-Lizenz fahre - oder besser gesagt mit einer der Vereinigten Arabischen Emirate -, um den Mittleren Osten in Europa ein bisschen zu promoten."

"Wie man sieht, wird das jetzt ziemlich interessant, denn Dubai hat eine Rennstrecke, Bahrain, Katar, gerade wird in Abu Dhabi ein Riesenprojekt gestartet. Da unten geht es drunter und drüber. Deswegen muss ich ihnen ein Riesendankeschön aussprechen, dass sie mir vertrauen. Das gebe ich mit Siegen zurück."

Frage: "Hast du nur die Lizenz oder auch eine Doppelstaatsbürgerschaft?"
Zuber: "Nein, ich habe nur die Lizenz und ich wohne auch unten. Staatsbürger bin ich noch immer ein österreichischer."

Die Sache mit der arabischen Hymne

Frage: "Gerhard Berger hatte ja auch eine monegassische Lizenz, aber er hat darum gebeten, trotzdem die österreichische Hymne spielen zu lassen. Solltest du einmal in der Formel 1 gewinnen, werden wir dann die österreichische Hymne hören?"
Zuber: "Das liegt noch in weiter Ferne. Das kommt darauf an, was die Investmentgruppe vorhat mit mir, was Österreich vorhat mit mir. Das hängt von so vielen Faktoren ab, dass ich dir noch keine Antwort geben kann."

"Die Leute, die mit Hamilton Geld verdienen, sagen natürlich, dass die Qualität nicht mehr da ist, weil Lewis nicht mehr da ist." Andreas Zuber

Frage: "Es gibt Stimmen, die sagen folgendes: Die GP2 war im ersten Jahr mit Nico Rosberg und Heikki Kovalainen ganz stark, im Vorjahr mit Lewis Hamilton und Nelson Piquet jun. Es heißt, das Feld hat an Qualität eingebüßt. Du siehst das sicher ganz anders, nehme ich an. Was hältst du dem entgegen?"
Zuber: "Die Leute, die mit Hamilton Geld verdienen, sagen natürlich, dass die Qualität nicht mehr da ist, weil Lewis nicht mehr da ist. Die Leute, die mit Rosberg Geld verdienen, sagen natürlich auch, die GP2 hat Qualität verloren. Das ist ganz klar."

"Namen wie Rosberg oder Piquet oder Hamilton wollen diese Leute hoch herausbringen, obwohl sie eh schon hoch oben sind. Kovalainen war aber zum Beispiel ein No-Name. Erst seit er in der Formel 1 ist, hat er einen super Namen. Das erhoffen uns wir natürlich auch. Timo hat eh schon einen Namen, Conway, Filippi - da gibt es viele schnelle Rennfahrer in diesem Jahr. Die hoffen natürlich auch, den Sprung in die Formel 1 zu schaffen und ihren Namen zu etablieren wie ein Kovalainen."

Frage: "In ein paar Jahren heißt es dann vielleicht, die GP2 ist so schlecht, weil Timo Glock und Andreas Zuber nicht mehr dabei sind..."
Zuber: "Hoffentlich! Aber ein Nico Rosberg - der ist natürlich sehr schnell, das ist klar - hat zum Beispiel einfach den Namen Rosberg. Das ist etwas Spezielles. Bei Piquet ist es genauso: Der hat das Talent, ist sehr schnell, ganz ein netter Typ - und er hat auch den Namen Piquet. Über Lewis Hamilton müssen wir gar nicht reden - super! Das sind einfach drei andere Gestalten. Es gibt auch in der GP2 aktuell sehr viele gute Rennfahrer, aber wir müssen uns den Namen eben erst erarbeiten. So wie Kovalainen. Das wird nicht leicht, aber wir werden es schaffen."