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Souveräner GP2-Sieg für Zuber in Silverstone
Von der Pole aus fuhr Andreas Zuber im Hauptrennen einen ungefährdeten Sieg vor Conway und Nakajima ein - Glock wieder im Pech
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Chaosrennen von Magny-Cours zeigte sich das 26 Mann starke GP2-Feld heute im ersten von zwei Läufen im britischen Silverstone von seiner disziplinierten Seite, denn ausnahmsweise schlängelten sich die Nachwuchshoffnungen sauber durch die erste Kurve - und auch im weiteren Rennverlauf wurde überwiegend fair und besonnen gekämpft.

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Andreas Zuber feierte heute in Silverstone seinen ersten Sieg in der GP2
Den Sieg sicherte sich Andreas Zuber, der von der Pole Position aus eine sehr kontrollierte Vorstellung zeigte, dank der Überlegenheit seines iSport-Boliden nie ganz an die Grenzen gehen musste und anschließend zum zweiten Mal in seiner GP2-Karriere auf das mittlere Treppchen steigen durfte. Nach einer frustrierenden Pleiten-, Pech- und Pannenserie verbuchte er damit erstmals seit dem Saisonauftakt in Bahrain wieder Punkte auf seinem Konto.#w1#
Probleme für Soucek am Start
Wie in der GP2 fast schon Usus, musste wieder eine zweite Aufwärmrunde gefahren werden, weil Andy Soucek (DPR) nicht von der Linie wegkam. Der Austro-Spanier wurde an die Box geschoben, von der aus er das Rennen aufnehmen wollte, doch auch das klappte nicht. Beim tatsächlichen Start hatten dann mehrere Piloten, viel Wheelspin, darunter auch Zuber, der seinen ersten Platz vor Mike Conway (Super Nova) und Lucas di Grassi (ART) behaupten konnte.
Timo Glock (iSport) erwischte ebenfalls einen guten Start, machte eine Position gut und kam als Vierter aus der ersten Runde zurück. Im Windschatten hatte er zunächst Kazuki Nakajima (DAMS), der aber früh von Adam Carroll (FMS) überholt wurde. Karun Chandhok (Durango) und Giorgio Pantano (Campos) fuhren ebenfalls in den Punkterängen, während Bruno Senna (Arden) einen Superstart erwischte und nach der ersten Runde schon als 16. geführt wurde.
Während sich Zuber an der Spitze ein wenig von seinen Verfolgern absetzte, kamen einige Piloten aus den hinteren Regionen zu einem frühen Pflichtboxenstopp herein, darunter auch Pantano, Senna und Filipe Albuquerque, an diesem Wochenende Ersatzmann für Ernesto Viso bei Racing Engineering. Albuquerque lieferte übrigens eine solide Vorstellung und beendete das Rennen als 15., nur fünf Sekunden hinter seinem Teamkollegen Javier Villa (13.).
Glocks Feuerwerk war schnell abgefackelt
Glock ging indes in der vierten Runde an di Grassi vorbei, Carroll schlüpfte gleich mit, doch mit der Jagd auf die Spitze wurde es für den Deutschen nichts: In der 15. Runde kam er mit einem Batterieproblem an die Box. Nach einer Reparatur ging er mit mehreren Umläufen Rückstand zwar wieder auf die Strecke, was ihm immerhin noch den 21. Startplatz für morgen einbrachte, aber keine Punkte.
In der neunten Runde eröffnete Michael Ammermüller (ART) die Serie der Boxenstopps der Topfahrer. Conway kam im zwölften Umlauf herein, eine Runde vor Leader Zuber, der ein paar Sekunden an der Box liegen ließ, seine Führung aber dennoch knapp behaupten konnte. In der Folge kam es aber sehr zum Leidwesen der britischen Fans nie zu einem Rad-an-Rad-Duell, sondern der Österreicher fuhr den Sieg ungefährdet nach Hause.
Starke Performance von Carroll

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Andreas Zuber und Mike Conway hatten am Start ziemlich viel Wheelspin Zoom
'Motorsport-Total.com'-Kolumnist Carroll lag vor seinem Boxenstopp in der 17. Runde sogar kurz in Führung, fuhr einen langen ersten Stint und wäre dadurch beinahe in Führung gegangen - schlussendlich reihte er sich als Dritter wieder ein, ganz knapp hinter Conway. Allerdings musste der DTM-Pilot später zu einer Durchfahrstrafe hereinkommen, durch den er noch auf den sechsten Rang zurückfiel.
Anschließend waren alle Entscheidungen im Prinzip gefallen, allerdings gab es noch den einen oder anderen Zwischenfall: In der 18. Runde blieb Pantano mit einem Motorschaden stehen, in der 21. Runde krachte Nicolas Lapierre (DAMS) wegen eines Radaufhängungsbruchs in der Copse-Kurve in die Barrieren, wonach er humpelnd vom arg ramponierten Auto wegging, und drei Runden vor der Zielflagge rollte noch Borja Garcia (Durango) mit einem technischen Defekt aus.
Senna wieder sehr aggressiv unterwegs
Nach 35 Runden stand dann Zuber endgültig als Sieger fest, gefolgt von Conway, Nakajima, di Grassi, Filippi, Conway Pastor Maldonado (Trident) und Roldan Rodriguez (Minardi-Piquet). Ammermüller und der wieder einmal sehr kämpferisch agierende Senna lieferten sich in den letzten Runden noch ein Duell um den zehnten Platz, Senna fand am Deutschen aber keinen Weg vorbei - und auf die Spitze hatten sie sowieso fast eine Minute Rückstand.
Kleine Randnotiz: Bei der Siegerehrung wurde für Zuber nicht die österreichische Hymne gespielt, sondern die der Vereinigten Arabischen Emirate, denn der iSport-Fahrer startet ja aus kommerziellen Gründen mit einer Lizenz aus Dubai. In der Meisterschaft hat er übrigens einen großen Satz von Platz 13 in die Top 10 gemacht. In Führung liegt weiterhin Glock, dessen Vorsprung allerdings wieder geschmolzen ist.

