• 24.08.2015 15:53

Formel E: Abt setzt auf komplett überholten Antriebsstrang

Zum Start der Formel-E-Saison 2015/16 setzt Abt auf einen komplett überarbeiteten Antriebsstrang - Fahrerseitig tritt man wie gehabt Daniel Abt und Lucas di Grassi an

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E steuert auf ihre zweite Saison zu: Im britischen Donington fanden die abschließenden Testfahrten statt, bevor die rein elektrisch angetriebenen Formel-Autos verladen und in Richtung Peking für den Saisonstart am 17. Oktober transportiert werden. Starteten in der Premierensaison der Formel E noch alle Teams mit Einheitsautos, so ist in der Saison 2015/16 der komplette Antriebsstrang freigegeben. Herzstück bei Abt ist der Elektromotor, der den Namen Abt Schaeffler MGU 01 trägt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf einer bestmöglichen Effizienz, hoher Zuverlässigkeit und optimaler Thermik dank veränderter Kühlung.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Die Formel-E-Boliden von Abt machten bei den Tests in Donington eine gute Figur Zoom

"Unser Motor hat ein besseres Drehmoment und einen besseren Wirkungsgrad als der Vorgänger", so Peter Gutzmer, der die Entwicklungen als Technologie-Vorstand bei Schaeffler verantwortet, die den Antrieb bei Abt entwickelten. Gutzmer fand einen engen Zeitplan vor: "Die ersten Gespräche fanden vor etwa zehn Monaten statt, bereits ein halbes Jahr später waren die ersten Teile gefertigt. Das Timing ist eng, wie immer im Motorsport, aber wir sind im Plan." Schaeffler entwickelte auch ein neues, zum Motor passendes Getriebe, das von Hewland nach speziellen Vorgaben gefertigt wurde. Es ist steifer und kompakter.

Um das Ziel von möglichst wenigen Schaltvorgängen pro Runde zu erreichen, entschieden sich die Ingenieure für eine Variante mit drei Gängen. Optimiert wurde auch das Fahrwerk, das eine höhere Steifigkeit sowie eine verbesserte Kinematik aufweist. Bindeglied zwischen allen Elementen ist die neu entwickelte Software, die für das Zusammenspiel aller Komponenten verantwortlich ist. Ihre Funktionalität zu perfektionieren, war ein Schwerpunkt der Testfahrten.

Auf Fahrerseite alles beim Alten

"Für uns war von Anfang an klar, dass wir keine halben Sachen machen. Deshalb sind wir alle Bereiche, die durch das Reglement freigegeben sind, auch angegangen und haben gemeinsam mit unseren Partnern eigene, optimierte Lösungen entwickelt", so Gutzmer. So sucht Schaeffler bewusst den Wettkampf in der Formel E, um Rückschlüsse auf Elektroantriebe im zivilen Fahrzeugbau zu schließen. Die Kooperation mit dem deutschen Team Abt sei da nur logisch.

"Die Zusammenarbeit mit Abt funktioniert hervorragend. Das Team hat sich in der ersten Saison gefunden, arbeitet professionell und erfolgsorientiert", konstatiert Gutzmer. Auch bei den Fahrern setzt die Mannschaft auf Kontinuität: In den beiden Elektro-Boliden werden erneut der Daniel Abt und Lucas di Grassi sitzen, die in der ersten Saison den dritten Platz in der Teamwertung erreicht hatten. Di Grassi, der in der Vorsaison so häufig wie kein anderer Pilot auf dem Podium stand, kämpfte bis zum letzten der elf Rennen um den Fahrertitel.


Formel-E-Test in Donington 2