Wird City-Racing mit Elektroautos angenommen?

Einen Monat vor dem ersten Formel-E-Rennen der Geschichte appelliert Daniel Abt an die Fans, der neuen Rennserie eine Chance zu geben

(Motorsport-Total.com) - Am 13. September beginnt eine neue Ära im Motorsport. An jenem Samstag trägt die Formel E in den Straßen von Peking ihr erstes Rennen aus. Nachdem der Einheitsbolide Spark-Renault SRT_01E die ersten öffentlichen Meter auf dem Las Vegas Strip, den Shakedown in La Ferte Gaucher, Testfahrten in Donington und auch eine komplette Rennsimulation in Donington hinter sich gebracht hat, wird das erste Rennen der neuen Elektrorennserie mit Spannung erwartet.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Läuft der Motor oder läuft er nicht? Daniel Abt im Formel-E-Cockpit Zoom

Auf die Fahrer wirkt der Elektrobolide im ersten Moment befremdlich. "Es fühlt sich schon an wie ein Rennauto, aber es ist natürlich schwerer und hat nicht ganz so viel Leistung", bemerkt Daniel Abt gegenüber 'auto motor und sport'. Im GP2-Boliden hat der 21-Jährige eine Motorleistung von mehr als 600 PS, im Formel-E-Boliden weniger als 280 PS zur Verfügung.

Noch befremdlicher als Gewicht und Leistung ist aber das Thema Sound. "Du weißt nicht, ob der Motor an oder aus ist, nur wenn du Gas gibst", so Abt. Mehr noch: "Du hörst plötzlich den Wind, die Zuschauer klatschen und die Reifen quietschen." Karun Chandhok berichtete nach seinen ersten Runden am Steuer des Spark-Renault SRT_01E von ganz ähnlichen Eindrücken.

Bisher sind 16 der 20 Formel-E-Piloten bestätigt. Teamkollege von Abt im Abt-Team ist Lucas di Grassi. Für Aguri fahren Katherine Legge und Antonio Felix da Costa, für Andretti greift Franck Montagny ins Lenkrad, für Dragon fahren Jerome D'Ambrosio und Mike Conway, für e.dams drehen Sebastien Buemi und Nicolas Prost am Volant.


Fotostrecke: Die Strecken der Formel E 2015/2016

Für Mahindra greifen Chandhok und Bruno Senna an, für Trulli starten Michela Cerruti und Jarno Trulli, für Venturi gehen Nick Heidfeld und Stephane Sarrazin auf die Strecke, für Virgin fahren Jaime Alguersuari und Sam Bird. Das zweite Cockpit bei Andretti ist ebenso noch offen wie beide Plätze bei China.

Abt glaubt, dass der Erfolg der neuen Elektrorennserie vor allem davon abhängen wird, wie offen das Publikum dem reinen Elektroantrieb, dem Fokus auf Effizienz statt auf puren Speed, aber auch völlig neuen Ansätzen wie dem Fan-Boost, gegenübersteht. "Ob die Serie groß wird, steht und fällt auch mit den Fans", nimmt Abt die Zuschauer rund um den Globus in die Pflicht, der Formel E eine Chance zu geben.

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