Überholfeindliches Peking: Di Grassis Vorschläge für Malaysia

In Peking erwartete die Formel E ein langsamer Stadtkurs mit vielen Schikanen, Lucas di Grassi analysiert, was man in Malaysia besser machen könnte

(Motorsport-Total.com) - Getestet hat die Formel E vor dem Saisonauftakt, was das Zeug hielt. Ort der Wahl war dabei zumeist der schnelle, flüssige Kurs von Donington, wo die Serie auch ihre neue Basis errichtet hat. Doch der provisorisch errichtete Stadtkurs von Peking zum Saisonauftakt hatte letzten Endes gar nichts mehr mit den vorherigen Teststrecken gemein. Rund um das Vogelnest erwartete die Fahrer eine Mischung aus langen Geraden, engen 90-Grad-Kurven und ein paar ekligen Schikanen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

In Peking galt es auch für Lucas di Grassi die engen Schikanen zu meistern Zoom

Zwar wird der weitere Saisonverlauf auch von Stadtkursen bestimmt sein, doch Peking war schon etwas zu viel des Guten, findet Rennsieger Lucas di Grassi. Für den Brasilianer war die Strecke zu langsam und es gab zu viele Schikanen - Stop and Go vom Allerfeinsten. Abgesehen von dem Umstand, dass eine solche Strecke für die Fahrer nicht gerade schön zu fahren sei, bringe eine solche Streckenform im Gegensatz zu Donington noch einige Nachteile mit sich.

Denn einerseits war es in Peking von Haus aus schwieriger zu überholen, und andererseits war Peking in Sachen Energieverbrauch zu einfach für die Formel-E-Boliden, was das Rennen noch einmal deutlich überholfeindlicher gestaltet hat. Heißt im Klartext: Der Unterschied zwischen einer Vollgasrunde und einer Sparrunde sollte im Idealfall drei, vier oder fünf Sekunden betragen. "So hat man mehr Überholmanöver, verschiedene Strategien und je nach Strategie eine größere Differenz in der Rundenzeit", erklärt di Grassi bei 'fiaformulae.com'.

"In Peking war die Differenz zwischen einer Vollgasrunde am Powerlimit der FIA und dem Energiesparen ziemlich gering - vielleicht eine Sekunde", so der Brasilianer. Und da alle Piloten ähnliche Rundenzeiten gefahren seien, sei das Überholen beinahe unmöglich gewesen, wie auch der Rennverlauf gezeigt hat. Lediglich vereinzelte Manöver hatte es auf dem Stadtkurs von Peking gegeben.

Putrayaja

Putrajaya weist im Gegensatz zu Peking nur eine Schikane auf Zoom

Doch was kann man dagegen tun? Di Grassi hat zwei Vorschläge: "Die FIA sollte viel aggressiver sein und den Teams in den kommenden Rennen erlauben, so viel Energie zu nutzen, wie sie wollen. Zudem sollten die Rennen ein klein wenig länger sein, was es interessanter macht und für verschiedene Strategien bei den einzelnen Teams sorgt." Helfen könnte beim nächsten Rennen auch das Layout von Putrajaya, das sich vom Layout von Peking unterscheidet. "Die Strecke ist viel kürzer", sagt di Grassi und rechnet im zweiten ePrix mit ein paar Überraschungen von Leuten, "die ihre wahre Performance in Peking nicht gezeigt haben".