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Turbulentes Testrennen in der Formel E: Di Grassi siegt, Abt crasht
Die Formel E hat bei den Testfahrten ein außergewöhnliches Proberennen abgehalten: Lucas di Grassi gewinnt 45-Minuten-Lauf, BMW wieder mit Bestzeit
(Motorsport-Total.com) - So etwas gibt es bei Testfahrten auch eher selten: Die Formel E hat am zweiten Testtag in Valencia ein echtes Testrennen abgehalten, um das neue Rennformat mit dem Gen2-Auto einer echten Probe zu unterziehen. Erster "Sieger" nach 45 Minuten plus einer Runde war Audi-Pilot Lucas di Grassi, der BMW-Pilot Alexander Sims knapp hinter sich lassen konnte - somit waren die beiden deutschen Hersteller die Gewinner des Mittwochs.

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Lucas di Grassi hat das Testrennen für sich entschieden Zoom
Allerdings verlief das Rennen nicht ohne Probleme, denn Daniel Abt fuhr mit seinem Audi schon nach einer Runde in den Reifenstapel einer provisorischen Schikane und musste sich eine neue Nase abholen. Weil auch HWAs Stoffel Vandoorne mit einem Defekt liegen blieb und das Auto nicht sicher geborgen werden konnte, wurde die Simulation vorerst unterbrochen.
Auch nach dem Restart gab es in einer der Schikanen auf Start-Ziel eine Kollision zwischen mehreren Piloten: Nelson Piquet jun. (Jaguar), Pascal Wehrlein (Mahindra), Tom Dillmann (NIO) und Felipe Massa (Venturi) gerieten aneinander und beschädigten sich teilweise ihre Autos, sodass für einige eine Pause in der Box die Folge war.
BMW mit zweiter Bestzeit
Die Rennsimulation war Teil eines gesplitteten Nachmittags: Erst standen 30 Minuten freie Zeit zur Verfügung, bevor das Rennen - übrigens ein Wunsch der Teams - gestartet wurde. Nach dem Rennen fand erneut eine 30-minütige Testsession statt. Bereits am Vormittag hatten alle Teams drei Stunden Zeit zum Testen.

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Antonio Felix da Costa holte die zweite Bestzeit für BMW-Andretti Zoom
Am schnellsten war heute erneut BMW-Andretti. Nach der Bestzeit von Alexander Sims zum Auftakt am Dienstag, toppte dessen Teamkollege Antonio Felix da Costa die Zeit noch einmal. Mit 1:16.977 Minuten war der Portugiese der einzige Pilot, der die Marke von 1:17 Minuten unterbieten konnte.
"Wir hatten bisher zwei gute Testtage, an denen der BMW iFE.18 einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Das gilt sowohl für die Pace als auch für die Zuverlässigkeit", freut sich der BMW-Werkspilot. "Es macht einfach Spaß, dieses Auto zu fahren. Der Antriebsstrang arbeitet perfekt. Als Team bewegen wir uns absolut in die richtige Richtung." Auch Sims lobt: "Der BMW iFE.18 fühlt sich im Vergleich zum Vorjahresauto sehr fortschrittlich an."
"Kaltstart" für Maximilian Günther
Platz zwei ging heute an Champion Jean-Eric Vergne, der mit 1:17.342 Minuten fast vier Zehntelsekunden langsamer war als Felix da Costa. Das stört den DS-Techeetah-Piloten aber nicht sonderlich: "Ich möchte nicht Champion von Valencia werden, das hat für mich keinen Zweck", sagt er selbstbewusst. "In Valencia wollen wir sicherstellen, dass alle Systeme vor Saudi-Arabien laufen. Wir fokussieren uns nicht auf die Performance über eine Runde."
Platz 3 ging an Mahindra-Fahrer Jerome D'Ambrosio (1:17.431) vor Andre Lotterer (DS Techeetah/1:17.437) und den beiden Ex-Champions Sebastien Buemi (1:17.473/Nissan e.dams) und Lucas di Grassi (1:17.535). Pascal Wehrlein (Mahindra) landete heute auf Rang zehn, Daniel Abt auf Rang elf. Maximilian Günther musste seinen Dragon am Vormittag Antonio Fuoco überlassen und wurde 22.
Für den Deutschen war es daher kein leichter Tag: "Für mich war es ein Kaltstart, am Nachmittag direkt in das Rennen zu gehen, ohne wirklich eine Runde davor gefahren zu sein", sagt er zu 'Motorsport-Total.com'. Und weil das Team in der finalen Session das Auto nicht mehr rechtzeitig fertig bekam und Günther daher keine Runde mit 250 Kilowatt fahren konnte, blieb ihm nur die langsamte Zeit. Trotzdem ist er recht zufrieden: "Die Rennsimulation verlief sehr positiv mit einer klasse Performance", lobt er.
Wo ist Alexander Albon?
Nicht am Start war erneut Alexander Albon. Der Nissan-Pilot fehlte schon am gestrigen Dienstag und war auch heute nicht präsent. Möglicherweise hängt das mit Vertragsverhandlungen um ein Formel-1-Cockpit zusammen. Der Formel-2-Pilot wird mit Toro Rosso in Verbindung gebracht. Teamkollege Buemi fuhr beide Autos selbst.
Morgen legt die Formel E erst einmal einen Tag Pause ein, bevor am Freitag noch ein drittes und letztes Mal auf dem Circuit Ricardo Tormo gefahren wird.


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