Titelkampf in Moskau: Piquet, Buemi oder di Grassi?

Nelson Piquet jun., Sebastien Buemi und Lucas di Grassi haben die besten Chancen auf den ersten Formel-E-Titel, doch wer hat sich am besten auf Moskau vorbereitet?

(Motorsport-Total.com) - 90 Punkte gibt es für die Piloten der Formel E in den verbleibenden drei Rennen maximal noch zu holen, was bei 103 Zählern für Spitzenreiter Nelson Piquet jun. (China) bedeutet, dass bis auf Vitantonio Liuzzi (Trulli), Antonio Garcia (China) und Justin Wilson (Andretti) noch alle Piloten rechnerisch die Möglichkeit auf den Titel haben. Doch realistisch betrachtet sieht es vor dem ePrix von Moskau nach einem Dreikampf aus.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Sebastien Buemi

Wer darf beim ePrix von Moskau - und vor allem am Ende - jubeln? Zoom

Nelson Piquet jun. hat nach dem Lauf von Berlin derzeit die besten Karten, doch in seinem Nacken lauert bereits Sebastien Buemi. Der Schweizer in e.dams-Diensten hat nur zwei Zähler weniger, Abt-Pilot Lucas di Grassi fehlen ebenfalls nur zehn Punkte auf den Brasilianer. Dahinter müssen Nicolas Prost (e.dams) und Berlin-Sieger Jerome d'Ambrosio (Dragon) mit 25 und 26 Zählern Rückstand bereits auf eine große Verschiebung hoffen.

Rechnerisch kann die Entscheidung in Moskau noch nicht fallen, wer beim ersten Lauf in Russland allerdings weit vorne ist, kann sich für das Saisonfinale in London, das zwei Rennen umfasst, bereits in eine gute Ausgangsposition schieben. Dementsprechend wichtig ist es, in den Straßen am Roten Platz nicht den Anschluss zu verlieren. "An jedem Wochenende geben wir unser Bestes. Wir versuchen, vorbereitet und in der bestmöglichen Form zu sein", erklärt Spitzenreiter Piquet.

Piquet: "Zurück in der Komfortzone"

Der Long-Beach-Sieger führt die Meisterschaft seit dem Rennen in Tempelhof erstmals an und könnte der erste Formel-E-Meister der Geschichte werden. Er sieht sich zumindest aktuell im Vorteil: "Wenn man gegen Ende der Meisterschaft führt, dann ist man vielleicht in einer besseren Position", sagt er und kündigt an, dass er vielleicht nicht mehr das allerletzte Risiko eingeht, um seine Position nicht zu gefährden. "Aber wir werden weiter bei jedem Rennen hart arbeiten", verspricht er.

In Moskau sieht sich der ehemalige Formel-1-Pilot mit seinem China-Team wieder besser aufgestellt als zuletzt in Berlin, wo er auf dem einzigartigen Betonboden in der Qualifikation nicht zurecht kam. "Moskau sieht wie eine Mischung aus den Strecken aus, wo wir bereits waren, von daher sollten wir zurück in unserer Komfortzone sein", sagt er. Aus den Simulationen hat er erfahren, dass Energiemanagement an diesem Wochenende kein großes Thema werden dürfte: "Trotzdem muss man so smart und effizient wie möglich sein."

Nelson Piquet Jun.

Nelson Piquet jun. sieht sich in Moskau wieder besser aufgestellt als in Berlin Zoom

Auch Titelrivale Sebastien Buemi hat sich bestmöglich auf den ePrix von Moskau vorbereitet. Der Schweizer hat die Strecke bereits im Simulator ausprobiert und feststellen müssen, dass sie "ein Mix aus Long Beach und Monaco" ist. Wer da im Vorteil ist, ist allerdings nicht zu sagen: Auf einer Strecke gewann Piquet - auf der anderen Buemi. "Auf jeden Fall ist es ein interessantes Layout, bei dem es zwei oder drei Überholstellen gibt und eine sehr schnelle Schikane."

Di Grassi: Disqualifikation abgehakt

"Es sind also alle Elemente vorhanden, um eine großartige Show hinzulegen", so der e.dams-Pilot, der seine gute Form aus den letzten beiden Rennen mitnehmen möchte, in denen er einmal Erster und einmal Zweiter wurde. "Wir müssen jetzt die maximale Punktzahl in der Fahrer- und Teamwertung einfahren", fordert er im Hinblick auf den Gewinn beider Klassements. Bei den Teams hat sein französischer Rennstall 63 Zähler Vorsprung auf Dragon.

Auch das Abt-Team schielte zuletzt in Berlin noch auf beide Titel, doch durch die Disqualifikation des souveränen Lucas di Grassi ist vor allem der Teamtitel in weite Ferne gerückt. Bei den Fahrern liegt di Grassi zumindest noch in Schlagdistanz und will sich in Moskau den Sieg zurückholen: "Das Thema ist für mich erledigt, meine volle Konzentration gilt nur dem kommenden Samstag in Moskau", hat er das Negativerlebnis aus Berlin abgehakt.


Piquet: "Wir müssen auf das Podium"

Nelson Piquet jun. im Interview vor dem ePrix von Moskau. Weitere Formelsport-Videos

Eigentlich wäre es sein sechster Podestplatz in acht Rennen und die relativ komfortable Führung in der Meisterschaft gewesen, doch nun ist der Brasilianer der Jäger und muss sich noch mehr anstrengen: "Ich war zusammen mit Daniel (Abt; Anm. d. Red.) im Simulator und habe mich intensiv auf die Strecke vorbereitet", gibt er sich kämpferisch. Gut vorbereitet scheinen sich alle Titelkandidaten zu haben, wer in Moskau allerdings den großen Schritt zum Titel macht, wird sich morgen zeigen.

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