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  • 06.11.2018 15:41

  • von Fritzsche, Magdziarz & Kalinauckas

Software in der Formel E das, was Aerodynamik in der Formel 1

Wie Sebastien Buemi darlegt, ist die Software-Entwicklung in der Formel E inzwischen das Äquivalent zum Aero-Wettrüsten im Grand-Prix-Sport, aber es gibt Grenzen

(Motorsport-Total.com) - Am 15. Dezember beginnt in Riad die Formel-E-Saison 2018/19 und damit die erste mit dem neuen Auto der zweiten Generation (Gen2). Während die Aerodynamik komplett einheitlich ist, haben die Teams auf anderen Gebieten Freiraum zur Entwicklung.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Parade der Gen2-Autos in der Boxegansse beim Formel-E-Test in Valencia Zoom

Die Hardware des Antriebsstrangs muss jeweils vor Saisonbeginn homologiert werden und ist dann für die gesamte Saison eingefroren. Im Bereich der Software sind jedoch auch während der Saison Weiterentwicklungen erlaubt. Diese gehen laut Sebastien Buemi, dem Formel-E-Champion von 2015/16, im übertragenen Sinn inzwischen soweit wie die Entwicklung der Aerodynamik in der Formel 1.

"Genau so ist es. Komplett", unterstreicht Buemi auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' mit Nachdruck und führt an: "Dabei geht es entweder um das Energie-Management oder um die reine Performance auf eine schnelle Runde gesehen. Es gibt mehre Punkte, an denen wir ansetzen können, um das Auto schneller zu machen."

"Bei der mechanischen Abstimmung des Autos müssen natürlich hin und wieder Kompromisse gemacht werden, aber die Software-Systeme sind heutzutage wohl die Performance-Tools schlechthin", erklärt der Fahrer von Nissan e.dams.


Fotostrecke: Die 11 neuen Formel-E-Autos beim Test in Valencia

Doch so frei die Entwicklung im Bereich der Software ist, so gibt es dennoch natürliche Grenzen - nämlich, wenn man es mit der Entwicklung übertreibt. "An einem gewissen Punkt ist es wichtig, innezuhalten und sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert. Wenn man andauernd Updates bringt, ist schnell mal ein Fehler passiert und dann bleibt das Auto auf der Strecke liegen", so Buemi.

So etwas wie den unfreiwilligen Beweis für die Ausführungen des Nissan-e.dams-Piloten lieferte das Techeetah-Team am Finalwochenende der Saison 2017/18 in New York. Sowohl am Auto des späteren Champions Jean-Eric Vergne als auch am Boliden von Teamkollege Andre Lotterer wurde im Qualifying aufgrund eines Software-Fehlers die maximal zulässige Leistung des Elektromotors überschritten.

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