• 09.12.2013 11:31

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Neue Formel E im Free-TV?

Die neue Formel E soll nach dem Wunsch von Serienchef Alejandro Agag in möglichst vielen Ländern im Free-TV laufen - neuster Kandidat: Großbritannien

(Motorsport-Total.com) - Erst im vergangenen Monat wurde ein mehrjähriger Vertrag mit dem japanischen TV-Konzern 'Asahi' bekannt gegeben. 'Fox Sports' übernimmt bekanntlich den gesamten amerikanischen Kontinent inklusive Lateinamerika und Kanada, sowie einige europäische Länder wie Italien und die Niederlande. Als nächster Punkt steht für Formel-E-Serienchef Alejandro Agag das Thema Großbritannien und der dortige TV-Markt an.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Formel E

Wie wird die neue Formel E von den TV-Konzernen angenommen? Zoom

Es bewegt sich etwas. "Nach der Asahi-Bekanntgabe sind die TV-Stationen ein wenig euphorisch geworden", sagt Agag, der sich bereits in Gesprächen mit den beiden Pay-TV-Stationen 'Sky Sports' und 'BT Sport' befindet. Aber sein Ziel ist es, "ins Free-TV zu kommen, auch wenn wir dabei weniger Geld verdienen. 'BBC' oder 'ITV' wären großartig." Allerdings glaubt er, dass ein Vertrag erst dann zustande kommt, wenn Anfang 2014 das Fahrerfeld bekannt gegeben werden kann.

Dies sollte mehr Aufmerksamkeit auf die neue Serie lenken. "Die Strategie für Großbritannien und Europa sieht so aus, dass wir warten, bis im Februar oder März die Piloten fest stehen. Dann legen wir los, denn auf diese Art und Weise schaffen wir einen Mehrwert." Es ist also zu erwarten, dass im Feld einige bekannte Namen auftauchen werden. Agag spricht von einigen ehemaligen Formel-1-Piloten, wie zum Beispiel Bruno Senna, den Neffen des verstorbenen Champions Ayrton Senna.

Der Rennkalender der Formel E sieht zehn Straßenrennen unter anderem in Los Angeles, Miami, Monaco und Berlin vor. Bisher haben neun von zehn Teams gemeldet. Unter anderem Audi, Virgin, der ehemalige Formel-1-Champion Alain Prost, die beiden IndyCar-Teams Andretti Autosport und Dragon Racing, sowie das ehemalige Formel-1-Team Super Aguri. Der erste Test in La Ferte Gaucher wurde vom ehemaligen Virgin-F1-Piloten Lucas di Grassi gefahren.

Es ist eine Zusammenarbeit einiger berühmter Namen aus der Formel 1: Williams liefert die Batterien, Renault ist der technische Partner, McLaren baut die 300-PS-starken Elektromotoren, Michelin kümmert sich um die Reifen und TAG Heuer übernimmt die Zeitnahme. Derzeit halten die Batterien nur 25 Minuten, weshalb die Piloten zu Rennhalbzeit das Auto wechseln müssen. Das klingt nach einem Nachteil, aber Agag glaubt, dass dies im TV-Verkauf ein echter Selling-Point ist.

"Die TV-Leute, mit denen wir gesprochen haben, lieben das. Ein-Stunden-Rennen und sie mögen das Konzept mit dem Boxenstopp, denn die Piloten werden laufen müssen. Jeder wird die gleiche Entfernung zwischen seinen beiden Autos haben und genau dieses Laufen gefällt den TV-Leuten. Dabei kann man sogar Überholen." Nur die Zeit wird feststellen, ob dies ausreichend attraktiv ist, um auch Free-TV-Sender zu einer Unterschrift zu bewegen.