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  • 15.06.2014 17:38

  • von Timo Pape

Neue Details zum Fan-Boost-System

Formel-E-Fans dürfen ihrem favorisierten Fahrer künftig Erwähnungen auf Twitter widmen, um ihm allein einen dritten Zusatzschub in der letzten Runde zu bescheren

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E geht völlig neue Wege im Motorsport, das ist längst bekannt. Als erste Rennserie der Welt setzt das jüngste Projekt der FIA auf reine Elektropower und bemüht sich um Nachhaltigkeit, wo es nur geht. Natürlich darf da auch die Vermarktung nicht fehlen und angestaubt herüberkommen, so setzt man voll auf Social Media und einen Rückkanal für die Zuschauer.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Die Formula E fährt moderne Geschütze in Sachen Vermarktung auf Zoom

Schon länger sorgt die Einführung eines Fan-Boost-Systems für Diskussionen unter den Motorsportfans. Ein Fahrer, der die meisten Stimmen über ein soziales Medium erhält, soll einen Extraschub im Rennen und damit einen Wettbewerbsvorteil erhalten, hieß es bereits vor Monaten. Nun wurden neue Details zur Umsetzung des umstrittenen Konzepts bekannt.

Gewöhnlich werden die Formel-E-Boliden mit einer Leistung von 133 Kilowatt unterwegs sein, was umgerechnet gut 180 PS entspricht. Während des Rennens soll allerdings jeder Fahrer zweimal die Möglichkeit bekommen, kurzzeitig auf das volle Leistungsvermögen von 200 Kilowatt (knapp 272 PS) zugreifen zu können. Darüber hinaus bekommt ein einziger Pilot den zusätzlichen Fan-Boost, den er in der Finalrunde zünden darf, und der ihn womöglich zum Sieg führen könnte.

Bis zur vorletzten Stadtumrundung werden Fans demnach die Möglichkeit haben, für ihren Favoriten zu twittern. Der Fahrer, der letztlich am meisten Erwähnungen (@Fahrerprofil) innerhalb des Kurznachrichtendiensts erhalten hat, bekommt den Kraftvorteil freigeschaltet. So soll das Überholen auf den engen Straßenkursen vereinfacht werden - und natürlich profitiert auch die Serie enorm von der kostenfreien Werbung innerhalb des sozialen Netzwerks Twitter.

"Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen und so schnell online gehen, wie ich kann." Franck Montagny

Andretti-Pilot Franck Montagny, der bislang nicht sozial vernetzt ist, weiß ebenfalls um die Bedeutung dieser neuen Ebene der Fanpartizipation. So will er sich demnächst ebenfalls in die Weiten des Web 2.0 wagen: "Auf jeden Fall! Das bedeutet Extrapower, also werde ich es machen", erklärt er gegenüber 'fiaformulae.com'. "Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen und so schnell online gehen, wie ich kann."


Fotostrecke: Formel E - Voraussichtliche Lackierungen

Neben dem Fan-Boost-System will die FIA Zuschauer belohnen, die selbstgedrehte Videos der Rennveranstaltungen ins Internet stellen und dafür die meisten Klick ernten. Als Preis winken Freikarten für den jeweils nächsten ePrix. Davon ab befindet sich derzeit ein Videospiel in der Entwicklung, bei dem Online-Spieler auf der ganzen Welt in Echtzeit gegen die realen Piloten sollen antreten können. Die Formel E geht definitiv mit der Zeit - und könnte so ganz neue Zielgruppen erreichen.