Moskau-ePrix auf der Kippe: Absage in dieser Woche?

Weil Moskau die Formel E mit der Freigabe der Straßen hinhält, erwägt Serienchef Alejandro Agag eine Absage des Rennens in Russland - Entscheidung diese Woche?

(Motorsport-Total.com) - Trägt die Formel E in dieser Saison nur noch zwei Events aus? Medienberichten zufolge steht das Rennen in Moskau am 4. Juni nämlich auf der Kippe und könnte noch in dieser Woche offiziell abgesagt werden. Grund dafür sind die Behörden von Moskau, die weiterhin nicht beschlossen haben, die Straßen rund um den Kreml für den Event der Elektrorennserie zu schließen, obwohl man bereits die schriftliche Erlaubnis von Russlands Präsident Wladimir Putin und des Sicherheitsdienstes des Kreml besitzt.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Die Formel E könnte Moskau nach einem Jahr wieder verlassen Zoom

"Ich habe noch kein grünes Licht", erklärt Serienboss Alejandro Agag gegenüber 'Autosport'. "Ich habe aber auch noch kein rotes Licht. Ich habe oranges Licht, was aber nicht gut ist", so der Spanier. Von Seiten der Formel E sei alles bereit für den zweiten Event in der Moskauer Innenstadt, der im Vorjahr bereits ein Erfolg war, doch Agag wartet nun auf ein endgültiges Signal aus der russischen Hauptstadt - allerdings geht ihm die Geduld langsam aus.

"Ich finde es nicht korrekt, was sie machen, von daher setze ich sie wirklich unter Druck für eine endgültige Antwort - ansonsten sage ich es ab", betont Agag. Eine Absage des Events in Moskau hätte zur Folge, dass nur noch die Events in Berlin am 21. Mai sowie das Saisonfinale in London mit dem Doppelrennen am 2. und 3. Juli stattfinden würden. Allerdings arbeitet man derzeit parallel an Plänen für ein Ersatzrennen, das noch kurzfristig zum Moskauer Termin eingefügt werden könnte.

In der Meisterschaft würde ein Aus von Moskau bedeuten, dass Leader Lucas di Grassi (Abt) seinen Vorsprung von elf Zählern nur noch über drei Rennen verteidigen muss. Doch der Brasilianer glaubt nicht, dass eine Absage einen großen Unterschied ausmachen würde: "Es ist so eng, dass es eigentlich egal ist. Ich würde es gerne machen, aber ich denke nicht, dass es viel ändern würde." Konkurrent Sebastien Buemi (Renault e.dams) fände es zwar schade, wenn Moskau wegfallen würde, doch der Schweizer nimmt es, wie es kommt: "Wenn wir dort sind, werden wir versuchen zu gewinnen - wenn nicht, konzentrieren wir uns auf London."


Fotostrecke: Die Strecken der Formel E 2015/2016