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Hintergrund: Warum Aguri in Berlin auf Rene Rast setzt

Rene Rast erzählt, wie es zum Formel-E-Einsatz in Berlin kam und warum Aguri sich für den Deutschen entschieden hat - Gute Erinnerungen an alte Zeiten

(Motorsport-Total.com) - Seit zwölf Jahren ist Rene Rast keinen Formelboliden mehr gefahren, umso überraschender ist daher, dass Aguri bei der Suche nach einem Ersatz für Antonio Felix da Costa bei dem 29-Jährigen aus Minden fündig geworden ist. Auf dem Radar war Rast, der beim Fahren sonst eher ein Dach über dem Kopf hat, bei vielen wohl nicht. Wieso der Deutsche bei Aguri dennoch zum Zug kommt, erklärt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rene Rast erhält in Berlin eine zunächst einmalige Formel-E-Chance Zoom

Schon länger bestand bei Rast der Wunsch nach einem Start in der Formel E. Über Hauptingenieur Leo Thomas hält Rast schon längere Zeit Kontakt mit dem Team. Weil er wusste, dass Antonio Felix da Costa aufgrund seiner DTM-Tätigkeiten nicht alle ePrix wird bestreiten können, hielt er sich die Tür offen: "Ich habe Leo immer ein bisschen genervt: 'Wie sieht es aus? Gibt es da vielleicht eine Möglichkeit?'", lacht Rast. "Er hat mich auch immer wieder auf dem Laufenden gehalten."

In der vergangenen Woche kam dann der entscheidende Anruf von Thomas, der schon bei Sebastien Loeb Racing in der LMP2-Klasse der WEC mit Rast arbeitete. Eigentlich sollte der Brite Adam Carroll für Aguri zum Zug kommen, doch das Engagement zerschlug sich. "Er hat mich gefragt, ob ich einspringen will, und ich habe sofort zugesagt", erzählt der Deutsche, der 2004 in der Formel BMW letztmals einen Monoposto fuhr.

Doch man habe ihn nicht gewählt, um ihm einfach mal einen Gefallen zu tun und die deutschen Fans in Berlin zu erfreuen. Stattdessen will Rast auch mit sportlichen Argumenten punkten: "Das Team hat mich aus dem Grund gewählt, weil das Auto nicht einfach zu fahren ist. Es ist anscheinend ähnlich wie ein Porsche-Cup-Auto zu fahren", meint Rast, der den Boliden als sehr hecklastig und die Bremsen als schwer zu kontrollieren beschreibt. "Sie wissen, dass ich mit einem solch schweren Auto umgehen konnte, und sie haben die Hoffnung, dass ich auch mit dem Auto umgehen kann."

Im ersten Training hat Rast schon angedeutet, dass er seinen Platz nicht aus Zufall bekommen hat, denn er war bereits schneller als Teamkollege Qing-Hua Ma, der allerdings in Paris ebenfalls erst seinen ersten Einsatz hatte. Damit besitzt Aguri das mit Abstand unerfahrenste Duo im Feld. "Ein Vorteil ist es mit Sicherheit nicht", sagt Rast. "Erfahrung ist in dieser Serie schon wichtig. Aber die Situation ist, wie sie ist, und wir machen das Beste daraus."

Ein Ziel hat er sich noch nicht gesetzt, weil er ohne Vorerfahrung keine Erwartung hat. Im Grunde geht es ihm darum, ein sauberes Rennen ohne Zwischenfälle abzuliefern und sich damit vielleicht für ein volles Engagement in der dritten Saison zu empfehlen. "Aber Punkte zu sammeln, wäre schon ein Traum", erzählt er. Zumindest hat sein Einsatz in der Formel E schon schöne Erinnerungen geweckt: "Ich bin gestern ins Fahrerlage gekommen und habe gesagt: 'Das ist genau wie früher'", lacht Rast. "Den Namen auf dem Formelwagen zu sehen, ist ein schönes Gefühl. Es hat sich wie vor zwölf Jahren angefühlt."


Formel E in Berlin

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