Drei Deutsche, ein Heimspiel: Berlin als wichtiger Fixpunkt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E kehrt an diesem Wochenende nach Deutschland zurück. In Berlin findet der zweite ePrix in der deutschen Hauptstadt statt, und zum ersten Mal ist die Elektrorennserie zwar in der gleichen Stadt, aber auf einer anderen Strecke als im Vorjahr unterwegs. Weil auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof Flüchtlinge untergebracht werden, musste die Formel E ausweichen und fährt nun mitten in der Stadt in der Nähe des Alexanderplatzes.

© FIA Formula E

Zum zweiten Mal: Berlin ist erneut Gastgeber eines Formel-E-Rennens Zoom

Doch egal wo die Serie aufschlägt, hauptsache sie bleibt in Deutschland - da sind sich nicht nur die einheimischen Piloten einig. Denn Deutschland war und ist für den Motorsport ein Land von entscheidender Bedeutung: "Deutschland ist einer der wichtigsten Automärkte, also ist es schon wichtig, dass eine Rennserie hier fährt", meint Daniel Abt zu 'Motorsport-Total.com'. "Für uns als deutsches Team und mich als deutschen Fahrer ist es etwas Besonderes. Es macht viel Spaß, hier zu sein."

Der Kemptener fährt natürlich gerne in seiner Heimat, weil Fans, Freunde und Familie dann noch einmal einen zusätzlichen Schub geben. "Wir sind nun drei deutsche Fahrer, von daher hoffe ich, dass die Leute kommen und uns unterstützen werden", sagt er. Für ihn und sein Team ist der Auftritt in Berlin ebenfalls wichtig, denn man kämpft gegen Renault e.dams noch um beide Meisterschaften, und mit dem Wegfall von Moskau wird das einzelne Rennen noch wichtiger. Denn danach steht nur noch London auf dem Programm.

Heidfeld verblüfft: "Das war es schon?"

Auch Nick Heidfeld (Mahindra) und Rene Rast (Aguri), der in Berlin sein Formel-E-Debüt geben wird, wollen den deutschen Fans an der Strecke einiges bieten. Speziell für Rast wird es ein besonderer Auftritt sein, denn er war noch nie in einem Formel-E-Boliden unterwegs. Nick Heidfeld hat da bereits mehr Erfahrung und brennt auf sein Heimspiel. Die Strecke hat es ihm allerdings noch nicht besonders angetan, als er sie im Simulator gefahren ist.

"Nach der ersten Runde habe ich gefragt: 'Wie, das war es schon?'", lacht der Mönchengladbacher. 1,927 Kilometer ist die Strecke in Berlin lang und besitzt drei enge Haarnadelkurven und eine Schikane - der Rest ist in schnellem Tempo zu absolvieren. "Zumindest im Simulator war es hier nicht gerade aufregend", so Heidfeld, der den Zuschauern dennoch ein interessantes Rennen verspricht: "Zumindest sollten wir hier überholen können."

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Heidfeld und das Layout sind noch keine besten Freunde geworden Zoom

Durch die langen Geraden bieten sich den Piloten einige Möglichkeiten, auch weil ein gewisses Energiemanagement unabdingbar sein wird, was Unterschiede in den Geschwindigkeiten hervorbringen wird. Wenn Heidfeld das perfekt hinbringt, dann könnte für ihn auch ein Podestplatz drin sein - alles weitere sei aber utopisch. "In diesem Jahr sind einfach noch ein paar Autos schneller als wir. Das wissen und akzeptieren wir", sagt er.

Innenstadt besser als Tempelhof

Doch schon vor dem Event sind die Fahrer begeistert von der Location. Zwar habe auch Tempelhof seinen Charme gehabt, doch gegen ein echtes Stadtrennen kommt der Flugplatz-Lauf nicht an: "Man hat schon versucht, Tempelhof so schön wie möglich zu gestalten, und es war eine schöne Atmosphäre, aber für mich hatte es nicht diesen Berlin-Charakter", sagt Daniel Abt. "Mitten in der Stadt im Geschehen zu sein, ist deutlich cooler."

"Tempelhof war eine großartige Strecke, aber die Häuser und Bäume hier zu haben, ergibt für mich mehr Sinn. Das ist Teil der Formel E", sagt auch Loic Duval (Dragon). Auch wenn der Belgier kein Heimspiel hat, findet er, dass Deutschland Teil des Kalenders bleiben muss: "Ein Rennen in Deutschland zu haben, ist sehr wichtig, weil es ein wichtiges Land für Rennwagen und Autos generell ist", meint er zu 'Motorsport-Total.com'. "Berlin ist der richtige Ort für uns." Das will die Stadt der Serie an diesem Wochenende beweisen.