• 24.03.2016 19:21

  • von Scott Mitchell (Haymarket)

Formel E: Großes Interesse an Batterievertrag

Vier Hersteller denken über die Ausschreibung als Batterieausrüster für die Formel E nach - Als Einheitslieferant können wichtige Erkenntnisse gesammelt werden

(Motorsport-Total.com) - Mindestens vier Hersteller denken über die Teilnahme bei der Batterien-Ausschreibung nach. Für die fünfte Saison sucht die Formel E einen neuen Einheitslieferanten, bevor der Wettbewerb erst zur siebten Saison freigegeben wird. Mahindra, DS und Renault haben bereits bestätigt, dass sie ihre Anträge evaluieren. Derzeit stammen die Batterien von Williams Advanced Engineering. Williams wird in der nächsten Saison mit Neueinsteiger Jaguar zusammenarbeiten. Es wird angenommen, dass sich auch Williams an der Batterieausschreibung beteiligen wird.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Für Mahindra ist Elektromobilität ein wichtiges Zukunftsfeld Zoom

Auch wenn der offene Batterienwettbewerb frühestens bis Saison sieben verschoben ist, befassen sich die Hersteller mit der Entwicklung. Sollte einer davon den Zuschlag erhalten und das gesamte Feld ausrüsten, wäre das ein enormer Erfahrungsvorteil. Der indische Konzern Mahindra wird bald die ersten Elektroautos in Großbritannien verkaufen. Die Formel E ist für die Autosparte sehr wichtig. 2010 kaufte Mahindra den indischen Autohersteller Reva.

Mahindra Teamchef Dilbagh Gill sagt: "Batterien sind für Mahindra eine Priorität. Wir werden die Entwicklung fortsetzen und wären für Saison drei bereit. Wir werden uns die Ausschreibung genau ansehen. Es ist ein vernünftiger Fahrplan, es ist umsetzbar. Was wir für Saison fünf benötigen, haben wir in unseren Laboren." Das nächste Regelpakte für Batterien wird voraussichtlich wieder vier Jahre Gültigkeit haben. Der Einheitshersteller wird einen Vertrag für zwei oder drei Jahre erhalten.

Wer den Zuschlag erhält, hat einen Vorteil

Das Batteriegewicht wird bei 330 Kilogramm - davon 250 Kilogramm für die Zellen - liegen und 54 kWh Energie sollen möglich sein. Die maximale Leistung soll 250 kW betragen. Somit wird es in den Saisons fünf und sechs wieder Einheitsbatterien geben, der Wettbewerb wird für Saison sieben geöffnet. Teams, die nicht in die Entwicklung eigener Batterien investieren, werden bis dahin konkurrenzfähiges Material erhalten.

Sylvain Filippi, der Technikchef von DS Virgin Racing, bestätigt, dass die französische Firma die Ausschreibung sehr ernst nimmt. Sobald es das Reglement erlaubt, will DS eigene Batterien verwenden. "Es ist wichtig zu wissen, wie man die Batterien herstellt. Wir wollen alles entwickeln", hält Filippi fest. "Es wird interessante Lösungen geben. Man könnte natürlich festlegen, dass sich kein aktuell involvierter Hersteller bewerben darf. Das wäre aber dumm, denn man würde die Hälfte der interessierten Firmen ausschließen."

Bis Saison fünf soll es möglich sein, ohne Autowechsel das Rennen bestreiten zu können. Williams-Technikchef Paul McNamara verrät, dass im Vorjahr interne Studien angefertigt wurden, wie man mit einer Batterie eine volle Renndistanz absolvieren kann. Die Partnerschaft zwischen Williams und Jaguar sorgte zu Beginn für Diskussionen, denn Williams hat durch den existierenden Ausrüstervertrag einen immensen Wissensvorteil.


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Renaults Formel-E-Projektleiter Vincent Gaillardot gibt zu, dass die gewonnen Erfahrungen mit so einem Ausrüstervertrag für Renault sehr ansprechend sind. "Wir müssen alle möglichen Szenarien auf den Tisch legen", sagt Gaillardot. "Wir müssen Technologie entwickeln, damit wir für die Zukunft bereit sind."