Abt-Cupra: Eigener Hersteller oder weiterhin Kundenteam der Formel E?

Noch hat Cupra laut Abt-Geschäftsführer Thomas Biermaier keinen technischen Input bei Abt, doch dem Hersteller gefällt die Formel E - Bleibt man Kundenteam?

(Motorsport-Total.com) - Wo Cupra draufsteht, ist nicht unbedingt auch immer Cupra drin. So wie aktuell beim Formel-E-Team Abt-Cupra, wo der Hersteller zwar sogar im Teamnamen präsent ist, aber nicht im Auto. Denn das deutsche Team fährt nach seinem Formel-E-Comeback mit Technik von Mahindra und wird das auch vorerst so beibehalten.

Titel-Bild zur News: Nico Müller und Robin Frijns (Abt-Cupra) beim Formel-E-Test in Valencia 2023

Das deutsche Team Abt stieg zur Saison 2022/23 wieder in die Formel E ein Zoom

"Alles, was im Moment technisch im Fahrzeug ist, kommt von Mahindra und wird von Mahindra auch vorgegeben", sagt Abt-Geschäftsführer Thomas Biermaier in einer Medienrunde. Das wird auch noch in der Saison 2023-24 der Fall sein, auch wenn die Ergebnisse noch nicht passen: Abt hat nach sechs Rennen noch keine Punkte gesammelt, und Mahindra hat lediglich zwei Top-10-Ergebnisse vorzuweisen.

"Die Ergebnisse gefallen weder Cupra noch Abt, und daran müssen wir arbeiten, dass wir eine schöne, lange gemeinsame Zukunft mit Cupra in der Formel E haben", sagt Biermaier. Doch was heißt das genau?

Aktuell hat der Hersteller bei jedem Rennen ein, zwei Mitarbeiter vor Ort, um lernen zu können. "Wir sind im regelmäßigen Austausch mit den Ingenieuren von Cupra, um gegenseitig ein bisschen Know-how aufzubauen", sagt Biermaier. Aber: "Technischen Input gibt es von Cupra-Seite aus noch keinen."

Das kommt aktuell alles von Mahindra, so wie auch in der kommenden Saison. Und danach? Das ist noch nicht entschieden: "Momentan sind wir natürlich sehr, sehr stark im Hier und Jetzt. Das bedeutet, dass wir zuerst Pace bringen müssen und wieder nach vorne kommen müssen, bevor wir uns Gedanken machen, wie wir denn genau weitermachen", betont Biermaier.

Das heißt, ob Abt-Cupra ab 2024 einen eigenen Antrieb entwickeln wird oder weiterhin Kundenteam bleibt, ist noch offen. "Eines ist klar: Die Formel E hat sich sehr, sehr stark weiterentwickelt. Heutzutage als Privatteam Hersteller zu sein, ist nicht einfach", sagt der Geschäftsführer.

"Wenn man sieht, wie Porsche, Jaguar, Nissan, DS und alle arbeiten, dann ist es vielleicht doch besser, auch in Zukunft Kundenteam zu sein als ein eigener Hersteller", deutet er an - mit dem Nachsatz: "Aber da wäre es wirklich noch zu früh, um detaillierte Informationen zu geben."

Welche Rolle Cupra dann genau spielen wird, scheint ebenfalls noch offen. Bei Abt betont man jedoch, dass Cupra trotz der aktuell schlechten Ergebnisse "absolut" zur Formel E steht.

Das könne man auch an diesem Wochenende sehen, wie Biermaier betont. Denn Cupra stellt am Freitag im Rahmen des Formel-E-Rennens in Berlin vor 1.500 geladenen Gästen sein neues vollelektrisches Modell, den Tavascan, vor. "Die Plattform Formel E gefällt Cupra sehr, sehr gut", stellt er klar.

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