Vietoris im Interview: "Ich habe viel gelernt"

(Motorsport-Total.com) - Zwei Läufe stehen für Christian Vietoris in der Formel-3-Euroserie noch auf dem Programm, dann ist die Saison für den deutschen Youngster beendet. In seinem ersten Jahr in der umkämpften Nachwuchsklasse tat sich Vietoris anfangs schwer, konnte im Verlauf der Saison aber immer wieder sein Talent aufblitzen lassen. Im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' sprach der 19-Jährige über seine persönlichen Eindrücke von den Rennen und über seine Vorstellungen für seine weitere Karriere.

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Christian Vietoris hatte in seiner ersten Saison in der Euroserie nicht immer Glück

Frage: "Christian, wie würdest du deine Saison bislang einschätzen?"
Christian Vietoris: "Ich würde sagen, dass die Saison bislang sehr schwierig war. Das erste Jahr war gewiss nicht einfach für mich, denn es gab viel Pech und einige Fehler. Der Speed war allerdings von den ersten Testfahrten an da. Meiner Meinung nach war ich an jedem Rennwochenende konkurrenzfähig und war eigentlich in jeder Trainingseinheit unter den Top 5 zu finden. Leider hat aber an den ersten Rennwochenenden mein Start nicht richtig hingehauen, wobei ich natürlich viele Punkte habe liegen lassen - würde man das hochrechnen, vermutlich mehr als 30."#w1#

"Die hätte ich jetzt gebraucht, dann wäre ich deutlich näher an Hülkenberg (Nico Hülkenberg; Anm. d. Red.) dran. Hätte, wenn und aber gibt es nicht - unterm Strich war es doch ein sehr gutes erstes Jahr. Ich habe auf alle Fälle viel gelernt. Dennoch ist es sehr schade, denn mit diesen Punkten wäre ich locker Zweiter gewesen. Es sind aber ohnehin zwei Jahre für mich eingeplant und so gehe ich im kommenden Jahr als einer der Favoriten an den Start."

Frage: "Du hast eben angesprochen, dass du noch einmal in der Euroserie fahren wirst. Was hast du dir für 2009 vorgenommen?"
Vietoris: "Dass ich wieder in der Euroserie an den Start gehe, steht bereits fest - das Team allerdings noch nicht. Ich werde aber auf alle Fälle noch einen Anlauf in der Euroserie wagen, weil der Speed in diesem Jahr eigentlich immer da war. Es waren schon ein paar gute Wochenenden dabei, leider bin ich aber nie richtig durchgekommen. Ich war irgendwie immer vom Pech und von Fehlern verfolgt. Das möchte ich im kommenden Jahr gerne abschütteln und will vorne mitfahren - so wie es in diesem Jahr auch schon hätte klappen können."

Frage: "Hast du schon weitere Pläne über 2009 hinaus? Vielleicht auch was andere Rennserien anbelangt?"
Vietoris: "Das ist natürlich in erster Linie vom Verlauf der kommenden Saison abhängig. Sollte diese gut verlaufen, dann ist natürlich analog zu Nico Hülkenberg - wir haben das gleiche Management - geplant, in der GP2 zu fahren und irgendwann den Sprung in die Formel 1 zu schaffen."

Frage: "Würdest du rückblickend sagen, dass die A1GP eine Bereicherung für deine Karriere war?"
Vietoris: "Auf alle Fälle, ja. Die Serie ist sehr international, was mir auch sehr im Bereich Englisch geholfen hat. Da war es natürlich gut, mit einem englischen Team zusammenzuarbeiten. Die haben nicht zuletzt auch eine andere Herangehensweise als ein deutsches Team. Auch der Umgang war ein ganz anderer. Dort hatte ich zwölf bis 15 Leute um mein Auto herum, in der Formel 3 sind das natürlich wieder weniger. Das hat mich insgesamt sehr geschult und war in meinen Augen eine sehr hilfreiche Zeit."

Frage: "In wenigen Tagen steht für dich das Saisonfinale an. Was hast du dir vorgenommen?"
Vietoris: "In Hockenheim waren wir schon zu Saisonbeginn sehr stark. Der Saisonverlauf hat gezeigt, dass der Speed da war und ich hoffe sehr, dass ich noch einmal ein paar Punkte machen kann. Theoretisch ist für mich ja noch der zweite Platz möglich, praktisch könnte es noch P3 werden. Ich hoffe einfach auf ein gutes Qualifying und zwei gute Rennen. Vielleicht gibt's sogar einen Sieg - ich denke, das wäre durchaus drin. Es ist im Hinblick auf die Meisterschaft ja noch alles offen..."