• 17.09.2013 15:00

  • von Christian Schrader

Meister Kirchhöfer: "Die ganze Anspannung ist abgefallen"

Nach dem Titelgewinn im Formel-3-Cup steht für den 19-Jährigen ein Test in der Europameisterschaft an - Weitere Karriereplanung "abhängig vom Finanziellen"

(Motorsport-Total.com) - In Oschersleben konnte sich Marvin Kirchhöfer mit seinem Sieg im ersten Lauf vorzeitigen den Titelgewinn im Formel-3-Cup sichern. Als Belohnung darf der 19-Jährige nach Informationen von 'Autosport' am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch einen Test in der Formel-3-Europameisterschaft für die italienische Mannschaft Prema Powerteam in Imola absolvieren. Bevor er sich um die Zukunft Gedanken macht, muss der Leipziger aber zunächst die ganzen Feierlichkeiten verarbeiten.

Titel-Bild zur News: Marvin Kirchhöfer

Marvin Kirchhöfer konnte sich vorzeitig zum Formel-3-Cup-Champion krönen Zoom

Auch am Tag nach dem großen Triumph war Kirchhöfer noch "ein wenig müde", wie er betont. Es sei eine Stunde länger als sonst gegangen. "Die Stimmung ist aber super. Die ganze Anspannung ist abgefallen", so der Deutsche, der den Gewinn der Meisterschaft noch nicht komplett realisiert hat. "Ich glaube, ganz ehrlich, so richtig begreifen werde ich das erst, wenn ich in Hockenheim bei der Siegerehrung bin", gibt Kirchhöfer zu.

Was war am Ende ausschlaggebend für den Titelgewinn? "Ich denke, ich hab' sehr, sehr viel vom letzten Jahr mitgenommen. Der Gustav Malja war ja mein härtester Gegner, aber ich hab mir die Rennen nochmal genau angesehen und er hat gerade drei oder vier Mal gewonnen, war aber sonst immer konstant Dritter oder Vierter. Und da wollte ich mir was abkucken und hab gesehen, dass es nicht unbedingt immer der Sieg ist, sondern die Konstanz. Und das war mein Schlüssel zum Erfolg, ich war fast immer auf dem Podium", analysiert der Deutsche.

Der Papa hat einen großen Anteil

Einen großen Anteil am Erfolg habe laut Kirchhöfer sein Vater. "Er macht neben seinem Hauptberuf noch hier was, aus Spaß und Leidenschaft. Und wenn es nur die kleinen Dinge sind, zum Beispiel was organisieren. Und dann kommt noch die Zusammenarbeit mit meinem Ingenieur und meinem Mechaniker dazu. Wenn die Harmonie stimmt, ist das eine gute Voraussetzung", weiß er.

Zu seiner erfolgreichen Saison im Formel-3-Cup sagt Kirchhöfer: "Ich denke, wir haben einige spannende Rennen gehabt. Das fängt in Spa an, es war eines der schönsten Rennen für mich, dann vor dem heimischen Publikum auf dem Sachsenring. Ich hatte noch nie so viele Fans an der Strecke, das war super", berichtet er. "Dass vielleicht nicht unbedingt Tolle, dass ich disqualifiziert wurde! Aber dann bin ich doch von ganz hinten fast nach ganz vorne gefahren. Das sind Momente, die mich sicher prägen und mich extrem weiter bringen in meiner Erfahrung."

Wie geht es jetzt für den frischgebackenen Champion weiter? Neben dem Test in der Formel-3-Europameisterschaft habe es auch "einige Gespräche" zum Thema GP3 gegeben, berichtet Kirchhöfer. "Natürlich freue ich mich auf den DTM-Test im Herbst diesen Jahres", der von Volkswagen ermöglicht wird - als Belohnung für den Titelgewinn. Alles Weitere sei "abhängig vom Finanziellen und ich möchte mich auf jeden Fall wohlfühlen und das machen, worauf ich wirklich Lust habe", sagt Kirchhöfer. "Ich will da auf meinen Instinkt hören. Ich hoffe, dass es mit dem Team Lotus weitergeht. Mein Ziel ist auf jeden Fall, in die Formel 1 zu gehen. Wir werden sehen."

Kirchhöfer dankt seiner Mannschaft

Vom Formel-3-Cup "werde ich mich nicht ganz verziehen", stellt der Deutsche bereits in Aussicht. "Ich war dieses Jahr sehr froh, hier dabei sein zu dürfen. Und ich denke mal, ich werde vorbeischauen und dem ein oder anderen Fahrer Tipps geben." Dabei vergisst der Leipziger nicht die Leute, die ihm den Erfolg ermöglicht haben.

"Ich möchte an dieser Stelle unbedingt noch ein riesen Danke schön an meinen Teamchef und das komplette Team sagen. Dieses Jahr hätte es nicht besser laufen können. Jeder hat einen super Job gemacht. Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Jahr hier dabei sein durfte. Danke an das Team!", so der Mann aus der Oscherslebener Kaderschmiede Lotus abschließend.