• 24.08.2009 13:31

Dillmann feiert einen guten Einstand

Tom Dillmann überrascht mit einem starken Auftritt am Nürburgring - Auch der Bochumer Tim Sandtler mit großartigem Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die Zieldurchfahrt auf dem Nürburgring war keine wie jede andere für Laurens Vanthoor: der Belgier war zwar nur der zwölfte Fahrer, der die Linie überquerte, aber dieser zwölfte Rang machte ihm zum neuen Meister des Formel-3-Cup. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl", jubelte Vanthoor, nachdem ihn sein Teamkollege und bis dahin schärfster Konkurrent in der Meisterschaft ordentlich mit Sekt übergossen hatte. "Auch wenn ich meinen Titel am liebsten mit einem Sieg eingefahren hätte."

Titel-Bild zur News: Formel 3 Cup

Startzeit acht Uhr: Der Formel-3-Cup bot auf dem Nürburgring ein frühes Spektakel

Vanthoor hatte schon 2008 auf sich aufmerksam gemacht. In seiner ersten Formel-3-Saison fuhr er neun Podiumsplätze ein, zwei Rennen gewann er. Damit war das Ziel für dieses Jahr klar. "Der Titel war für mich Pflicht. Ihn jetzt zu gewinnen, das ist der Lohn für unsere harte Arbeit über den Winter und die ganze Saison", freute sich der Belgier direkt nach dem Rennen. "In den vergangenen zwei Jahren habe ich sehr viel gelernt - jetzt kann es weitergehen." Auch für Volkswagen ist der Gesamtsieg etwas Besonderes. Ist es doch der erste Titelgewinn nach der Rückkehr in den Formel-3-Sport.#w1#

Zum zweiten Mal in dieser Saison war der Formel-3-Cup auf dem Nürburgring zu Gast. Dieses Wochenende im Rahmen des 1.000-Kilometer-Rennens der Le-Mans-Series. Zahlreiche Besucher waren zu dieser Traditionsveranstaltung gekommen und feuerten auch die Fahrer aus dem Formel-3-Cup an. Allerdings mussten Piloten und Organisation eine Unannehmlichkeit über sich ergehen lassen: Das erste Rennen startete am Samstag um acht Uhr. "Hoffentlich fahren am Start auch alle los und sind nicht schon wieder eingeschlafen", scherzte Dusseldorp am Freitag.

Der Schweizer Jo Zeller trat zum zweiten Mal in Folge mit einem neuen Fahrer an. Nachdem in Assen der Österreicher Bernd Herndlhofer ins Cockpit von Rahel Frey geklettert war, griff am Nürburgring der Deutsche Tim Sandtler ins Lenkrad. Herndlhofer hatte ebenso wie zuvor Frey mit Budgetproblemen zu kämpfen. Sandtler und Jo-Zeller-Racing kannten sich noch aus gemeinsamen Einsätzen in der Euroserie. Der junge Deutsche dankte seinem Team mit einem zweiten Rang im zweiten Rennen.

Ebenfalls neu im Formel-3-Cup war der Franzose Tom Dillmann. Er startete neben Marco Oberhauser im Team Neuhauser Racing. Der 19-Jährige spielte von Anfang an seiner Formel-3-Erfahrung aus. Im ersten Qualifying noch enttäuschter Dritter, sicherte er sich im zweiten Qualifying im Regen die Pole-Position. Dillmann sorgte für große Freude bei Neuhauser Racing: im ersten Rennen sorgte er mit Rang drei für deren ersten Podiumsplatz der Saison. Wenige Stunden später nahm er den Siegerpokal entgegen. "Wir haben uns in den letzten Tagen stark verbessert", erzählte der Franzose. "Jetzt freue ich mich auf die kommenden Rennen."

Stef Dusseldorp

Stef Dusseldorp kämpft noch um die Vizemeisterschaft und den Juniorpokal Zoom

Nachdem in Assen die Teams Van-Amersfoort-Racing und Swiss Racing viele Gäste zu Besuch hatten, reisten 20 Russen aus Moskau zum Nürburgring und zu Vladimir Semenov. Die Formel-3-Vereinigung hatte den Gästen vom Hauptsponsor Zyxel eine komplette mehrtägige Tour organisiert. Neben dem Besuch der Rennstrecke, besichtigte die Gruppe auch Koblenz und Köln. Unter den Gästen war auch der Vater von Vladimir und Aufsichtsratsvorsitzender von Zyxel Alexander Semenov.

Der Nürburgring und die Eifel zeigten sich von ihrer bekannten Seite: Drei Tage Veranstaltung - drei Tage unterschiedliches Wetter. Am Donnerstag schwitzten bei über 30 Grad alle um die Wette. Am Freitagvormittag regnete es in Strömen und das genau während des zweiten Qualifyings. Das rief die Yokohama-Regenreifen auf den Plan. Der Samstag zeigte sich dann zwar kühl, aber wieder sehr sonnig.

Laurens Vanthoor konnte sich zwar den Titel sichern, aber langweilig wird es deswegen noch lange nicht. Im Kampf um den Vizetitel liegen Stef Dusseldorp und Rafael Suzuki jetzt 18 Punkte auseinander. Bei noch 48 zu vergebenen Zählern ist da noch alles drin. Auch in der Formel-3-Trophy hat Sergey Chukanov den Titel so gut wie sicher. Der Ukrainer hat 39 Zähler Vorsprung auf seinen Rivalen Francesco Lopez. In den letzten beiden Veranstaltung werden allerdings nur noch 40 Punkte vergeben. Nur durch den Sieg von seinem Teamkollege Jesse Krohn im zweiten Rennen, wurde die Entscheidung vertagt.

Dusseldorp hat nicht nur gute Aussichten auf den Vizetitel, sondern auch auf den Gesamtsieg im Juniorpokal. Hier führt er mit 13 Punkten vor Markus Pommer und mit 18 Zählern auf Nico Monien. In dieser Wertung können die Piloten ebenfalls noch 40 Punkte einfahren.