• 17.08.2009 16:59

Matchball für Vanthoor

Am kommenden Wochenende gastiert der Formel-3-Cup auf dem Nürburgring: Dabei kann Spitzenreiter Laurens Vanthoor sich bereits vorzeitig den Titel sichern

(Motorsport-Total.com) - Die Souveränität von Laurens Vanthoor ist beeindruckend und beängstigend: Schon am kommenden Wochenende kann der Belgier, drei Rennen vor dem Saisonende, auf dem Nürburgring alles klar machen. Im Rahmen des 1.000-Kilometer-Rennens hat der 18-Jährige aus Zolder den ersten Matchball, um im Formel-3-Cup den bislang wichtigsten Titel in seiner Karriere zu holen: den Formel-3-Meistertitel in Deutschland.

Titel-Bild zur News: Laurens Vanthoor

Laurens Vanthoor kann am Nürburgring bereits vorzeitig Meister werden

Wer allerdings die Rennen vor zwei Wochen in Assen gesehen hat, der weiß, dass die Konkurrenz die Jagd eröffnet hat. Hinter dem Führenden Vanthoor tobte der Bär. Eine Viererbande hatte sich dort entwickelt, die dem Tabellenführer in die Suppe spucken wollte. Der rundenlange Fight zwischen Adderly Fong, Harald Schlegelmilch, Rafael Suzuki und Stef Dusseldorp war nicht nur atemberaubend, sondern vor allem dienlich für Vanthoor. Der konnte nämlich an der Spitze einsam seine Runden ziehen und sich über die Beschäftigung seiner Hinterleute freuen.#w1#

"Das wird am Nürburgring anders", verspricht der Hongkong-Chinese Fong. "Ich will dort meinen ersten Podestplatz. In Assen war ich schnell, in der Eifel will ich mehr." Vor allem Harald Schlegelmilch hat bei seiner Rückkehr in den Formel-3-Cup beeindruckt. Der Lette war auf Anhieb vorn bei der Musik und feierte in Assen vor 57.000 Zuschauern ein tolles Comeback: Schlegelmilch stand im zwölften Saisonlauf auf dem zweiten Podestplatz. "Wir kennen sein Potenzial und setzen auch beim 1000km-Rennen auf ihn", urteilt sein Teamchef Michael Hascic.

Ein ganz junger, besser gesagt der Jüngste im Feld, Willi Steindl, reist mit großen Hoffnungen zu den Saisonläufen 13 und 14 in die Eifel: "Die moderne Grand-Prix-Strecke gefällt mir sehr gut und sie liegt mir offensichtlich auch, denn beim Test war ich dort sehr schnell. Vor allem im Kurvengeschlängel der Mercedes-Arena habe ich viel Zeit gewonnen."

Zwei weitere Neulinge wollen sich ebenfalls wieder in Szene setzen: Markus Pommer und Nico Monien. Beide gingen vor zwei Wochen nahezu leer aus, lediglich Monien holte beim Rizla-Race-Day drei mickrige Pünktchen, während Pommer seinen bis dato heftigsten Abflug verzeichnete.

Ähnlich wie in der Gesamtwertung Laurens Vanthoor mit 53 Punkten souverän in Führung liegt, dominiert auch Sergy Chukanov seine Klasse. In der Formel-3-Trophy holte der Ukrainer im exotischen Arttech F24 bislang zehn Siege: "Nur in Oschersleben hatte ich einen Durchhänger, doch dies ist längst abgehakt. Vielleicht schaffe ich ja schon am kommenden Wochenende den vorzeitigen Titelgewinn." Dies ist zumindest rechnerisch möglich, denn Chukanov führt mit 31 Punkten Vorsprung. Allerdings werden auch seine Verfolger, Francesco Lopez und Jesse Krohn, in der Eifel wieder hoch punkten, damit den Abstand relativ gering und die Titelentscheidung offen halten.

Bereits am kommenden Donnerstag, den 20. August, wird es beim ADAC 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring offiziell: der Formel-3-Cup absolviert ab 14:10 Uhr sein 30-minütiges Qualifying. Am Freitag folgt ab 10:20 Uhr das Zeittraining für das zweite Rennen. Die Saisonläufe 13 und 14 werden am Samstag um 08:00 Uhr und um 12:55 Uhr gestartet. Der Sonntag bleibt den Sportwagen der Le-Mans-Series und des ADAC-GT-Masters vorbehalten.