Oliver Goethe will in die Formel 1: "Volle Konzentration auf das Ziel"

Formel 4, Formel 3, Formel 2 und dann ab in die Formel 1: Diesen Weg will Oliver Goethe gehen - Doch hat der Deutsch-Däne auch eine Alternative parat?

(Motorsport-Total.com) - Der Weg für europäische Nachwuchstalente steht eigentlich schon vor dem Karrierestart fest: Nach dem Kartsport geht es über die Formel 4 im Ausland oder die Formel-Regional-Europa in die Talentschmieden der Formel 1: Formel 3 und Formel 2. Über diese Serien will auch der Deutsch-Däne Oliver Goethe im zarten Alter von 20 Jahren den Sprung in die Königsklasse schaffen. Doch was, wenn es nicht klappt?

Titel-Bild zur News: Oliver Goethe

Oliver Goethe möchte es in die Formel 1 schaffen, doch der Weg ist schwierig Zoom

Goethe wurde 2004 in London geboren und wie sein Bruder Benjamin, der im GT-Sport unterwegs ist, wurde auch Oliver Rennfahrer. Im Jahr 2020 wurde Oliver Goethe Fünfter in der spanischen Formel 4. 2021 stieg er in die Formel-Regional-Europa ein, wo er drei Punkte holte. 2022 gewann er den Titel in der Euroformel-Open und wagte den Schritt in die Formel 3. 2024 fuhr er für Campos in der Formel 3, die er als Siebter beendete, auch weil er das Finale für seinen ersten Formel-2-Start mit MP-Motorsport opferte.

Der nächste Schritt ist klar: Goethe will sich in der Formel 2 etablieren, nachdem er 2024 das Formel-3-Sprintrennen in Imola gewonnen hat. Danach ist die Formel 1 das große Ziel, doch viele Talente sahen sich schon in der Königsklasse, standen aber zum falschen Zeitpunkt an der Schwelle zur Formel 1, weshalb es keine Cockpits für Nachwuchsfahrer gab, die dann als Simulator- oder Reservefahrer in den Teams unter kamen. Viele warten seitdem auf ihre Chance.

IndyCar als Alternative?

Prema gehört zu den erfolgreichsten Nachwuchsteams im Formelsport in Europa, doch die Italiener haben ihr Programm für 2025 nach Nordamerika ausgeweitet. Dort startet das Team in der IndyCar-Serie, der Königsklasse des US-Formelsports. Romain Grosjean, Alex Palou, Pato O'Ward, das sind klingende Namen - wohlgemerkt nicht aus den USA -, die in der Serie an den Start gehen. Doch solange Goethes Traum von der Formel 1 noch nicht geplatzt ist, denkt er nicht an eine andere Option.

"Mein großes Ziel ist die Formel 1, und ich werde alles dafür tun", sagt der 20-Jährige auf die Frage, ob die IndyCar-Serie für ihn eine Alternative sei. "Es ist eine Art Glücksspiel, weil viele Dinge zusammenpassen müssen, damit es klappt. Jedes Puzzleteil muss passen. Jetzt liegt mein Fokus darauf, es in die Formel 1 zu schaffen." Die IndyCar kategorisch ausschließend, tut er aber nicht. Unterstützt wird Goethe dabei vom ADAC, denn er gehört zum Team-Motorsport-Germany.

Oliver Goethe

Oliver Goethe geht den typischen europäischen Weg im Formelsport Zoom

"Ich bin stolz, als deutscher Fahrer Teil des Motorsport-Germany-Teams zu sein", sagt er. "Es unterstützt mich bei der Medienarbeit, damit ich in Deutschland bekannter werde. Das Netzwerk ist sehr wichtig für mich." ADAC-Motorsportchef Thomas Voss kritisierte auf der Bühne, auf der auch Goethe saß, die Formelsport-Landschaft der Moderne und hofft, dass ein Pyramidensystem den Formelsport in Deutschland retten kann. Die Kosten seien explodiert, worunter auch die Talentförderung leide.

Nachwuchs braucht Unterstützung

Auch Jörg Müller kommt zu Wort und gibt Goethe wichtige Tipps mit auf den Weg: "Ganz wichtig ist, dass er die richtigen Partner an seiner Seite hat. Und da ist er in diesem Nachwuchskader genau richtig. Da ist nicht nur die große Industrie dabei, sondern auch die Unterstützung verschiedener Hersteller."

"Zu meiner Zeit in der Formel 3 waren drei verschiedene Hersteller auf dem Auto und jeder hat mich gefragt, was das für ein seltsamer Sponsor ist. Damals hat die Industrie noch zusammengearbeitet", erinnert sich Müller. "Wenn man dann einen Partner wie den ADAC an der Seite hat, der uns auch in der Formel 3 unterstützt hat, dann merkt man, dass das Wichtigste nicht nur das Budget ist, sondern vor allem das ganze Networking, die Leute kennen zu lernen, um Sponsoren zu finden. Dazu kommt die Betreuung an der Rennstrecke und all das wird es bei dieser ADAC-Nachwuchsförderung mit Sicherheit geben."

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