Formel 2 rüstet für das zweite Jahr auf
Patrick Head hat dem Formel-2-Auto mehr Performance verpasst, Audi mehr PS - Serie wird 2010 auch um 60.000 Euro teurer
(Motorsport-Total.com) - Nach der Premierensaison 2009, in der es viel Licht und einen großen Schatten, den Tod von Henry Surtees, gab, rüstet die Formel 2 für ihr zweites Jahr auf. Zwar bleibt das Konzept der Serie an sich unangetastet, aber auf technischer Ebene sollen die Boliden noch etwas näher an die Formel 1 angenähert werden, als das bisher der Fall war.

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Jonathan Palmer und Patrick Head haben mit der Formel 2 für 2010 viel vor
"Es gab im ersten Jahr einige Schwierigkeiten, vor allem natürlich den Unfall von Henry Surtees. Das war sehr traurig", erklärt Patrick Head, Williams-Teilhaber und Konstrukteur des ersten Formel-2-Boliden. "Ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Auto selbst zu tun hatte, sondern es war einfach riesiges Pech. Aber für eine Meisterschaft in ihrem ersten Jahr finden die involvierten Leute, dass es gut gelaufen ist."#w1#
"Es gab einige Zuverlässigkeitsprobleme, vor allem im Bereich der Motorenperipherie. Es ist wichtig, dass sie das für das zweite Jahr in den Griff bekommen", sagt Head über den zuletzt 400 PS starken 1,8-Liter-Motor von Audi, der per Boost-Button sogar bis zu 450 PS leisten konnte. "Daran wird gearbeitet und wir werden auch ein Upgrade für das Auto liefern, um die Performance ein bisschen zu verbessern. Aber es war ein gutes erstes Jahr."
Der Audi-Motor wird künftig 425 statt 400 - und im Boostmodus sogar bis zu 480 - PS leisten. Williams hat außerdem durch Modifikationen des Chassis 20 Prozent mehr Anpressdruck gefunden und dennoch die aerodynamische Effizienz um 15 Prozent verbessert. Gleichzeitig soll das Auto um 25 Kilogramm abspecken, was in Summe zu einer deutlich besseren Performance führen wird.
Zudem ist ein neuer Austragungsort vorgesehen: Im Rahmen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) wird die Formel 2 nächstes Jahr auch auf dem marokkanischen Stadtkurs in Marrakesch antreten. All diese Maßnahmen führen dazu, dass einer der künftig 25 Startplätze nicht mehr wie bisher 245.000, sondern knapp über 300.000 Euro kosten wird - exklusive Unfallschäden und Pflichtversicherung. Das ist im Vergleich zu so manch anderer Rennserie immer noch günstig.
"2009 ist eine solide Basis, anhand derer wir die Formel 1 nun aggressiv verbessern können", sagt Serienpromoter Jonathan Palmer, ein ehemaliger Grand-Prix-Pilot. "Die wichtigsten Ziele sind die hundertprozentige Zuverlässigkeit und eine bessere Leistung der Autos und der operativen Effizienz der Teams." Der Preis für den Champion bleibt unverändert: ein Formel-1-Test im Williams. Dieses Jahr war Andy Soucek der Glückliche.

