Formel-2-Meister: Bortolotti winkt ein Williams-Test

Mit einer souveränen Vorstellung sichert sich Mirko Bortolotti den Sieg beim Heimrennen in Monza und den Titel in der Formel-2-Meisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Erwartungsgemäß hat der Austro-Italiener Mirko Bortolotti heute in Monza den Sack zugemacht und sich in souveräner Manier den Titel in der Formel-2-Meisterschaft gesichert. Weil die FIA und Chassisbauer Williams als Preis für den Champion einen Formel-1-Test ausgeschrieben haben, wird Bortolotti im November in Abu Dhabi einen Tag lang im aktuellen Williams sitzen.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Meister: Mirko Bortolotti darf in Abu Dhabi einen aktuellen Williams testen

"Für mich ist das einfach erstaunlich", freut sich der Italiener, der als Sohn eines Wiener Speiseeis-Kaisers in der österreichischen Hauptstadt aufgewachsen ist und perfekt Deutsch spricht. "Es war mein Ziel, Meister zu werden. Vor der Saison nimmt man sich aber immer viel vor und manchmal kann man das dann auf der Strecke nicht umsetzen. Uns ist das gelungen, daher kann ich gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ich bin."

Der 21-Jährige fixierte den Titelgewinn in überzeugender Manier: Am Start fiel er zwar hinter Ramon Pineiro zurück, doch Bortolotti konnte wenig später im Bereich der ersten Schikane kontern und ließ sich den Sieg beim Heimrennen von da an nicht mehr aus der Hand nehmen. Nach 21 Runden hatte er fast neun Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger. "Ich muss das alles erst realisieren", seufzt er. "Ich bin einfach überglücklich."

"Es war ein wirklich gutes Wochenende", berichtet er. "Leider waren wir nicht dazu in der Lage, gestern maximale Punkte zu holen, obwohl es ein sehr gutes Rennen war. Also war für heute ein Sieg das Ziel, speziell nach der Pole-Position. Am Start kam Ramon an mir vorbei, aber ich war schneller und schnappte ihn später wieder. Ich habe dann einfach meine Nase reingesteckt. Er war da sehr fair, sonst hätte die Situation auch anders ausgehen können."

Für Bortolotti hat nun Priorität, sich auf den Williams-Test vorzubereiten, schließlich könnte dieser seine letzte Chance sein, doch noch den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Nach einer enttäuschenden Saison in der GP3 (Gesamtelfter im Jahr 2010) sah es schon so aus, als müsste er in den Touren- oder Sportwagenbereich wechseln, doch gemeinsam mit seinem Manager Edi Nikolic wagt der frühere Ferrari-Junior nun noch einen Anlauf auf die Königsklasse.