Bruno Senna

Brasilien

Porträt

(Stand: 29. Februar 2012) Schon im Kindesalter fuhr Bruno Senna auf dem Familienanwesen in Agra dos Reis Kartrennen gegen seinen berühmten Onkel Ayrton. "Wenn ihr glaubt, dass ich schnell bin, dann wartet, bis mein Neffe Bruno kommt", pflegte der immer zu sagen. Doch aus der Motorsportkarriere des kleinen Jungen sollte zunächst nichts werden.

Denn beim Grand Prix von San Marino 1994 kam Ayrton ums Leben, sodass die Senna-Familie ein Motorsportverbot verhängte. 1996 starb auch noch Brunos Vater bei einem Motorradunfall. Erst im Alter von 18 Jahren trat Bruno mit dem Wunsch an seine Mutter Viviane heran, wieder Autorennen fahren zu dürfen. Gerhard Berger, Ayrtons bester Freund, verschaffte ihm daraufhin einen Test in der Formel BMW.

Senna musste aufgrund seines verhältnismäßig hohen Alters schneller lernen als seine Konkurrenten, erreichte aber tatsächlich beachtliche Ergebnisse in der Britischen Formel 3, in der schon Ayrton dominiert hatte. In der GP2 schaffte er es bis zum Vizemeister, doch 2009 wollte er keine dritte GP2-Saison anhängen, sondern in die Formel 1 aufsteigen. Letztendlich musste er sich mit Sportwagenrennen begnügen.

Tatsächlich hatte er bei Honda gute Chancen auf ein Cockpit, doch nach dem Ausstieg des japanischen Herstellers entschied sich Teamchef Ross Brawn lieber für Routinier Rubens Barrichello, ironischerweise ebenfalls ein alter Freund Ayrtons. Erst 2010 klappte es mit dem Formel-1-Einstieg - allerdings erst nach einer monatelangen Zitterpartie um das finanzschwache HRT-Projekt. Eben diese Finanzschwäche wurde ihm bereits nach neun Rennen zum Verhängnis, denn am Donnerstag vor Silverstone tauschte HRT den Brasilianer gegen Sakon Yamamoto aus. Nach nur einem Rennen Pause kam er jedoch wieder zum Zug.

Mit seinen Leistungen konnte Senna jedoch nicht restlos überzeugen, sodass er für 2011 zunächst kein Stammcockpit mehr fand. Stattdessen heuerte er als Testfahrer bei Renault an, wo er ab Saisonmitte Nick Heidfeld ablöste. Im Renault ließ er sein Talent phasenweise aufblitzen, mangelnde Konstanz zeigte sich jedoch als seine größte Schwäche.

Dank einer großen Sponsoren-Mitgift löste Senna ab 2012 Landsmann Barrichello bei Williams ab - späte Rache für 2009...