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Großer Preis der Eifel / Nürburgring

Großer Preis der Eifel / Nürburgring

Porträt

Auf dem alten Nürburgring, der legendären Nordschleife, wurden bereits 1927 Rennen gefahren. Namen wie Kesselchen, Fuchsröhre, Bergwerk, Pflanzgarten und Karussell gehören im Grand-Prix-Sport seit 1976 der Vergangenheit an. Heute jagen nur noch wagemutige Tourenwagen- und GT-Piloten im Renntempo um den Traditionskurs. Der neue Nürburgring liegt südlich von Köln in direkter Nachbarschaft zur geschichtsträchtigen alten Strecke, jenem hügeligen Kurvenlabyrinth, das zu seiner Zeit als Formel-1-Kurs unglaubliche 22,83 Kilometer lang war.

Auf der neuen Grand-Prix-Strecke drehte die Formel 1 erstmals beim Grand Prix von Europa 1984 ihre Runden, eröffnet wurde der Kurs bereits im Jahr 1982. Insgesamt fanden auf dem Nürburgring 26 Grands Prix von Deutschland (zuletzt stets abwechselnd mit Hockenheim), zwölf Grands Prix von Europa und zwei Grands Prix von Luxemburg statt. Eine Runde auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings misst 5,148 Kilometer.

Die moderne Strecke besteht aus einem Mix schneller und langsamer Kurven und bietet sowohl vor als auch nach Start und Ziel die beste Überholmöglichkeit. Es ist jedoch prinzipiell schwierig, auf dem Kurs zu überholen, was das Qualifying und eine gute Boxenstoppstrategie wichtiger macht als auf so manch anderer Strecke. Dank seiner Tradition und meist spannender Rennen, die zumeist durch das wechselhafte Eifelwetter verursacht werden, ist der Grand Prix auf dem Nürburgring nicht nur etwas für eingefleischte Motorsportfans, denn rund um das Rennen wird den Fans mit zahlreichen Aktionen jede Menge geboten.

Rund 60 Kilometer nordwestlich von Koblenz gelegen, ist dieser Landstrich mitten in der Eifel eigentlich recht verschlafen, doch rund um die Rennstrecke wurde 2009 ein großer Erlebnispark geschaffen. Dieser wurde aufgrund dubioser Finanzierungen und anderer Ungereimtheiten jedoch zu einem politischen Skandal, sodass die Zukunft des Nürburgrings im Jahr 2012 nur noch an einem seidenen Faden hing und die Insolvenz angemeldet werden musste. Derzeit wird versucht, das Großprojekt für eine nachhaltige Zukunft zu rüsten. Das Automotive-Unternehmen Capricorn scheiterte an dieser Aufgabe, jetzt versucht es ein russischer Oligarch namens Viktor Charitonin.

Auf der Nordschleife ließen zwischen 1954 und 1969 fünf Formel-1-Piloten ihr Leben: Onofre Marimon, Peter Collins, Carel Godin de Beaufort, John Taylor und Gerhard Mittner. Dem Deutschen wurde das Schwedenkreuz zum Verhängnis. Niki Lauda sprang dem Tod bei seinem schweren Feuerunfall 1976 nur dank der Hilfe seiner Fahrerkollegen von der Schippe.