• 15.08.2011 11:13

  • von Lennart Schmid

Zwischenfazit: Pirelli hätte Manches anders gemacht

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gibt zu, dass der Reifenhersteller bei manchen Rennen mit der Auswahl der Gummimischungen danebenlag

(Motorsport-Total.com) - Nach elf von 19 Rennen zieht Paul Hembery, Motorsportchef des Reifenlieferanten Pirelli, ein positives Fazit was den Einsatz der neuen Formel-1-Reifen angeht. Allerdings gibt der Brite auch zu, dass man bei manchen Rennen bei der Wahl der Gummimischungen danebenlag. Dies habe man aber erst hinterher feststellen können.

Titel-Bild zur News:

Paul Hembery kann sich für 2012 eckigere Hinterreifen vorstellen

"Im Nachhinein betrachtet hätten wir auf manchen Strecken etwas aggressiver zu Werke gehen können. Ich denke, dass der Nürburgring einer dieser Kurse war", wird Hembery von 'gpupdate.net' zitiert. "Und auf anderen hätten wir die neue mittelharte und harte Mischung nehmen können. Das wäre etwas für die Türkei gewesen."

Dass die Wahl der passenden Reifenmischungen nicht immer einfach ist, liegt auch am Wetter. So war es beim vergangenen Rennen in Ungarn wesentlich kühler als man es für Ende Juli erwartet hatte. "Deshalb ist es für uns echt schwierig. Was wie eine konservative Wahl aussieht, wenn es kühl und windig ist, wäre bei 35 Grad Außentemperatur eine äußerst treffende Wahl gewesen", gibt Hembery zu bedenken.

Bei der grundsätzlichen Konstruktion der Reifen sei Pirelli im ersten Jahr des Formel-1-Comebacks recht konservativ vorgegangen. Die relativ runden Flanken der Hinterreifen könnten 2012 verschwinden und bei der nächsten Generation durch eckigere Varianten ersetzt werden. "Wir nutzen derzeit nicht die gesamte Auflagefläche. Wir wollen in erster Linie die Abnutzung gleichmäßig verteilen. Das gibt uns einfach mehr Spielraum", erklärt Hembery.

Vergrößert man die Auflagefläche, könne man die Laufleistung der Reifen verlängern, der ganze Ansatz wäre aggressiver als bisher. Hembery ist sich sicher, dass dies den Piloten gefallen würde. Mitten in der Saison wolle man so eine massive Veränderung der Reifen aber nicht vollziehen - zu groß wäre der Aufwand, um auch sämtliche Windkanalmodelle abändern zu können. "Da dies unsere erste Saison ist, wollten wir sämtliche Veränderungen und Anpassungen auf ein Minimum reduzieren, damit sich die Teams an uns gewöhnen können", sagt der Pirelli-Chef.