Zwischen Villeneuve und BMW herrscht Funkstille

'F1Total.com' hat herausgefunden, dass Jacques Villeneuve trotz eines Vertrags für 2006 keine Ahnung hat, was bei BMW derzeit vor sich geht

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist schon ein sehr eigenartiges Spiel: Ende 2004 kam Jacques Villeneuve nach dem Trulli-Rauswurf bei Renault überraschend zu einem Comeback in den letzten drei Rennen, doch nach seiner insgesamt doch eher enttäuschenden Saison bei Sauber-Petronas könnte ihm 2006 trotz eines gültigen Vertrags wieder das Abstellgleis blühen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve ist sich seines Verbleibs bei BMW nicht mehr sicher

Der Kanadier einigte sich im Spätherbst 2004 mit Peter Sauber auf einen Zweijahresvertrag, der trotz der Übernahme des Teams durch BMW am bevorstehenden 1. Januar seine Gültigkeit bis Ende 2006 behält. Dennoch gilt Villeneuve nicht als gesetzt, weil der Münchner Automobilhersteller neben Nick Heidfeld wohl entweder Alexander Wurz oder Heikki Kovalainen verpflichten möchte. Die Anzeichen dafür, dass für "JV" kein Platz mehr frei sein wird, verdichten sich jedenfalls.#w1#

Seit dem Saisonfinale in Shanghai hält sich der 34-Jährige in Paris auf, doch obwohl BMW bekannt gegeben hat, dass man im November auch den zweiten Piloten neben Heidfeld nennen möchte, gibt es derzeit keine Kommunikation zwischen Mario Theissen in München und Villeneuve. Letzterer zeigte sich darüber im Interview mit 'F1Total.com' verblüfft: "Ich finde das überraschend, verstehe nicht, was da vor sich geht. Ich habe keine Ahnung, was los ist", sagte er gestern Abend.

"Ich war immer einer, der sich an seine Verträge gehalten hat - und umso mehr überrascht es mich, wenn es die andere Seite nicht so sieht. Damit hätte ich nicht gerechnet. Mit mir hat noch niemand gesprochen, von daher habe ich wirklich keinen blassen Schimmer, was da los ist", ergänzte der Weltmeister von 1997, der eigenen Angaben nach in den letzten Wochen nicht einmal mehr mit Theissen telefoniert hat.

Villeneuve beschwerte sich außerdem darüber, dass er herzlich wenig davon hat, im Gegensatz zu 2005 schon auf die Erfahrung eines Jahres im Team zurückgreifen zu können, weil er angeblich ohnehin nicht um Rat gefragt wird, was die Weiterentwicklung des neuen Autos für 2006 angeht - und aus dieser nicht vorhandenen Kommunikation kann man schließen, dass BMW wohl zumindest darüber nachdenkt, den Kanadier aus seinem Vertrag herauszukaufen.

Im Moment hat er jedenfalls "keine Ahnung", wie sein Programm im Winter aussehen soll: "Ich habe keinen Kontakt zum Team, weiß also nicht, wann ich wieder gebraucht werde", seufzte der WM-14. achselzuckend. "Die Tests beginnen wieder am 28. November, aber das Team hat sich noch nicht entschieden, ob Nick fahren soll, ich - oder jemand ganz anderes. Ich kann also nicht sagen, wann ich wieder arbeiten werde."