Zweiter Testtag in Barcelona fällt ins Wasser
Wegen Regens herrschte am zweiten Tag der aktuellen Testwoche kaum Fahrbetrieb, Kimi Räikkönen nahm aber allen anderen fast anderthalb Sekunden ab
(Motorsport-Total.com) - Als die Formel-1-Protagonisten heute die Vorhänge ihrer Hotelzimmer in Barcelona öffneten, sahen sie genau das, was ihnen bereits gestern von den Meteorologen prophezeit worden war: strömenden Regen. Dennoch fuhren sie zur Strecke, schließlich kann man auch auf nasser Fahrbahn durchaus die eine oder andere wertvolle Erkenntnis gewinnen.

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Derzeit einfach nicht zu schlagen: Kimi Räikkönen, heute im Regen
Nach den katastrophalen Bedingungen am frühen Morgen gab es zumindest zwischendurch Phasen, in denen der gut viereinhalb Kilometer lange Kurs einigermaßen fahrbar war, doch richtig trocken wurde es nie. So sind auch die großen Zeitabstände zu erklären, denn ein richtig getimter Run konnte im Endklassement mehrere Sekunden Unterschied ausmachen. Am schnellsten war der Circuit de Catalunya am frühen Nachmittag.#w1#
Räikkönen schnellster und fleißigster Fahrer
In jener Phase gelang auch Kimi Räikkönen seine Bestzeit von 1:30.280 Minuten, was um fast zehn Sekunden langsamer war als gestern im Trockenen. Der Ferrari-Pilot spulte 54 Runden ab, musste dann aber sein Programm abbrechen, weil er bei einem Ausritt in der dritten Kurve die Barrieren leicht touchierte. Anschließend wartete er in einem Streckenpostenhäuschen so lange zu, bis er von einem Streckenfahrzeug abgeholt wurde - um nicht nass zu werden.
Dennoch konnte er am Ende des Tages mehr als zufrieden Bilanz ziehen, denn einige Veränderungen am Ferrari scheinen seinem Fahrstil recht gut entgegenzukommen. Dies bestätigte auch der - wenn auch wegen der Bedingungen mit Vorsicht zu genießende - große Abstand von 1,472 Sekunden auf Mark Webber (2./Red-Bull-Renault/+ 1,472/39 Runden), der mit seinem neuen Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung auf Platz zwei fuhr.
Heikki Kovalainen (Renault/+ 1,869/53 Runden) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 1,895/17 Runden) landeten auf den Positionen drei und vier, somit noch knapp vor Nico Rosberg (5./+ 2,300/45 Runden), der mit dem reparierten Williams-Toyota-Unfallchassis von Kazuki Nakajima unterwegs war und ab dem alle Piloten bereits mehr als zwei Sekunden Rückstand hatten. Insgesamt gingen heute zwölf Piloten auf die Strecke.
Alonso nur mit einer einzigen Runde

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Die vielen Fans ließen sich vom schlechten Wetter nicht beeindrucken Zoom
Lokalmatador Fernando Alonso und sein McLaren-Mercedes-Team sahen übrigens überhaupt keinen Sinn, bei derart schlechtem Wetter ein Chassis zu riskieren, weshalb der Spanier nach nur einer Installationsrunde um kurz vor 14:00 Uhr sein Programm beendete. Auch Adrian Sutil (10./Spyker-Ferrari/+ 5,208) hatte mit elf Runden nur einen sehr kurzen Arbeitstag, weil sein Rennstall nach dem Crash von Adrian Valles kaum noch Ersatzteile vor Ort hat.
Aufgrund des heutigen Schlechtwetters haben sich zehn von elf Teams übrigens im Rahmen ihrer freiwilligen Testbeschränkung dazu entschieden, entgegen der ursprünglichen Planung auch am Donnerstag noch zu fahren; nur Spyker wird bereits am Mittwochabend abreisen. Die Verlängerung des Tests dürfte vor allem die Fans freuen, denn ungeachtet des Regens kamen heute mehrere tausend Zuschauer an den Circuit de Catalunya.

