• 19.01.2007 10:37

Zukunftstreffen der Formel-1-Teamchefs

Die Diskussionen der Teamchefs über eine fanfreundliche Formel 1 könnten vom strittigen Thema der Kundenautos überschattet werden

(Motorsport-Total.com) - Am heutigen Freitag finden sich alle Teamchefs der Formel 1 zusammen, um über eine Ausrichtung der Formel 1 zu sprechen, welche stärker an den Wünschen der Fans orientiert ist. Doch das Meeting könnte schnell eine andere Wendung nehmen. Nicht die Fanfreundlichkeit steht bei vielen Verantwortlichen momentan auf der Liste ganz oben, sondern der Disput über Kundenchassis.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Kolles möchte das Thema Kundenautos auch beim Teamchefmeeting ansprechen

Super Aguri hofft noch immer darauf, Kundenchassis des Honda-Werksteams einzusetzen, während es bei Red Bull möglich erscheint, dass beide Teams mit nur einem Chassismodell antreten. Einigen Teamchefs stoßen diese Bestrebungen besonders sauer auf. So auch Colin Kolles, der bei Spyker auch nicht die Chance hat, das Chassis eines "großen Bruders" zu übernehmen.#w1#

Für ihn ist die Regelauslegung klar: "Als ein Konstrukteur muss man sein eigenes Auto herstellen und das geistige Eigentum haben", erklärte er in seiner Kolumne für 'f1racing.net'. "Red Bull ist ein Unternehmen, welches das geistige Eigentum unter zwei Teams aufteilt, während die Regeln ein eigenes geistiges Eigentum für jedes einzelne Team vorschreiben. Zu argumentieren, dass dies nicht der Fall sei, ist nicht zulässig."

Für 2008 sei ein Schritt hin zur Öffnung des Fahrzeugsmarktes ohnehin vereinbart, sodass das Vorziehen bei Kolles nicht auf Gegenliebe stößt. Eines jedoch möchte der Deutsche der Konkurrenz noch mit auf den Weg geben: "Wir möchten es nur einigen Leuten klar machen, dass, wenn sie damit durchkommen und die Regeln beugen wollen, wir bereit sind, vor ein Schiedsgericht zu ziehen."

Die FIA wird die Autos der elf teilnehmenden Teams erst zur technischen Abnahme in Melbourne kontrollieren, nicht aber schon im Vorfeld. Der strittige Punkt steht zwar nicht auf der Agenda des Treffens, aber "da könnte das als ein Thema aufkommen".