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  • 01.09.2022 13:13

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

Zandvoort: Veranstalter erwartet Fans "von ihrer besten Seite"

Jan Lammers als Sportchef des Formel-1-Rennens in Zandvoort erklärt, weshalb er von den Vor-Ort-Fans keine Übergriffe wie zuletzt in Spielberg erwartet

(Motorsport-Total.com) - Die Vorfälle vom Österreich-Grand-Prix in Spielberg sind vielen Formel-1-Fans noch in bester Erinnerung. Denn beim Heimrennen von Red Bull ist es zu Übergriffen unter den Vor-Ort-Fans gekommen, mehrere Beschwerden und Vorwürfe entsetzter Besucher wurden registriert. Ob sich dergleichen beim Heim-Grand-Prix von Max Verstappen in Zandvoort wiederholt? Das glaubt Jan Lammers nicht.

Titel-Bild zur News: Fans von Max Verstappen beim Formel-1-Rennen in Zandvoort

Fans von Max Verstappen beim Formel-1-Rennen in Zandvoort Zoom

Der frühere Formel-1-Fahrer und aktuelle Sportchef des Grand Prix in den Niederlanden sagte vor dem Rennen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com': "Ich denke, wir [in Zandvoort] werden dieses Jahr beweisen, dass die Vorfälle in Österreich auf wenige Einzelpersonen zurückgehen."

Es seien vermutlich "nur ein paar Dutzend" Personen gewesen, die es in Spielberg "übertrieben" hätten, meint Lammers. Er schiebt die Vorfälle teilweise auch auf "Gruppendynamik" und glaubt nicht, dass die Übeltäter von Österreich auch in den Niederlanden auf Krawall aus seien: "Ich schätze, gerade diese Fans sind sicher zu beschämt und bleiben lieber zuhause, oder ihre Freunde und ihre Familien haben sie eingenordet."

Wie die "Orange Army" eigentlich tickt

Denn eigentlich kenne man die "Orange Army", niederländische Sportfans, "ganz anders", so sagt Lammers. Er erklärt: "Bei den Olympischen Spielen und beim Fußball sind die Fans in Orange eigentlich bekannt für ihren Sinn für Humor. Sie nehmen sie selbst nicht zu ernst und machen allerlei Späße. Ich glaube daher wirklich, die Orange Army zeigt sich [bei der Formel 1] von ihrer besten Seite."

Die Übeltäter vom Rennen in Österreich dagegen seien "keine echten Rennfans" gewesen, meint Lammers. Er erwarte daher in Zandvoort einen sportlich fairen Umgang unter den Besuchern und mit den Protagonisten. Falls aber doch jemand einen Fahrer ausbuhen würde, "müsste man sich schon fragen, was mit diesen Leuten nicht stimmt", so Lammers.


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"Wir sollten doch sportlich und familiär miteinander umgehen. Ich sage meinen Kindern zum Beispiel immer, wenn sie auf eine Party gehen: Stellt sicher, dass alle Spaß haben. So sollte es auch hier sein: Alle sollten mithelfen, dass es jeder genießen kann."

Zandvoort hat 2021 den Formel-1-Chef überzeugt

2021 hat Zandvoort bei seinem Formel-1-Rennen mit seiner Atmosphäre begeistert. Stefano Domenicali als CEO der Meisterschaft spricht von einer "unglaublichen Veranstaltung", bei der er allerdings vorab "kleine Zweifel" gehabt habe - aufgrund der Orange Army "und wie sie mit den anderen Fahrern umgehen würde", so sagt er.

Doch "genau das Gegenteil" zu den Befürchtungen sei eingetreten: In Zandvoort seien alle willkommen gewesen, und zwar "von Lewis [Hamilton] über die Ferrari-Fahrer bis hin zu den anderen [Fahrern]", sagt Domenicali. "Daher: Hut ab! Das ist ein Zeichen von Reife. Und Reife braucht es in der Gesellschaft, damit wir vorankommen."

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