• 09.04.2006 11:54

  • von Marco Helgert

Yuji Ide muss Chance in Imola nutzen

Für Super Aguri darf der Japaner in der nächsten Woche in das Testgeschehen in Barcelona eingreifen, um für Imola besser gerüstet zu sein

(Motorsport-Total.com) - Leicht ist es nie für einen Fahrer, in die Formel 1 aufzusteigen. Wenn dann noch weitere Probleme zusammenströmen, rangiert man bald am Rande der Peinlichkeit. So ergeht es derzeit auch Yuji Ide. Der Japaner in Diensten von Super Aguri ist ein weit besserer Rennfahrer, als es der Vergleich mit seinem Landsmann und Teamkollegen Takuma Sato vermuten lässt. Vizemeister der Formel Nippon wird man nicht einfach so.

Titel-Bild zur News: Yuji Ide

Yuji Ide kämpft um seinen Verbleib im Fahrerfeld der Formel 1

Doch Ide spulte vor der Saison gerade einmal genug Testkilometer in einem Formel-1-Boliden ab, um die Superlizenz zu erhalten. In Bahrain sprang er ins kalte Wasser, doch auch bis Australien hat er das Schwimmen in der Formel 1 noch nicht völlig erlernt. Auf Sato fehlen regelmäßig zwei Sekunden oder mehr, der Anpassungsprozess an den ohnehin schwierig zu fahrenden SA05-Boliden ist offenbar nicht einfach.#w1#

Langsam aber wird auch die Teamführung ungeduldig. Der Test in der nächsten Woche in Barcelona könnte über die Zukunft Ides in der Formel 1 entscheiden. "Ide hatte in Melbourne große Mühe, denn die Strecke war schmutzig, wellig und es war windig", wird Team-Manager Daniele Audetto von 'autosport.com' zitiert. "Ehrlich gesagt hatten wir Glück, dass er bisher keinen Unfall hatte."

Gleichzeitig weiß man, dass der 31-Jährige kaum Vorbereitungszeit hatte. "Wie werden ihm vor Imola in Barcelona einen richtigen Test geben, dann werden können wir ihn besser und auch fairer einschätzen", so der Italiener. "Damit geben wir ihm eine gute Chance zu zeigen, dass er gut ist." Dabei war der Auftakt in Bahrain vielleicht schon ein Zeichen für die Qualitäten des Japaners.

"Bahrain war gar nicht so schlecht, Malaysia war ein schwieriger Kurs, heiß und feucht. Und Australien war dann besonders schwer", so Audetto. "Auch in San Marino wird es hart werden, aber ich denke, wenn wir ihm einen vollen Testtag in Barcelona geben, dann sollten wir sein volles Potenzial in Imola sehen können."

Die Konsequenzen im Falle des Scheiterns der Bemühungen kommen nicht überraschend. "Wir werden dann die Konsequenzen ergreifen müssen, denn wir können keinen Fahrer haben, der pro Runde zwei Sekunden langsamer (als sein Teamkollege; Anm. d. Red.) ist", so die klare Ansage von Audetto. Ide muss die Chance in Imola also beim Schopfe packen, möchte er seine Formel-1-Karriere nicht schon nach vier Rennen beenden.