Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Wurz: "Vettel am Start der absolut Beste"
Alexander Wurz erklärt, wie Mark Webber den Grand Prix von Malaysia verloren hat, und zeigt sich beeindruckt von Lewis Hamiltons Kampfgeist
(Motorsport-Total.com) - Red Bull feierte heute in Malaysia einen dominanten Doppelsieg, aber nicht der überlegene Polesetter Mark Webber hatte nach 56 Runden die Nase vorne, sondern Sebastian Vettel, der schon die Grands Prix in Bahrain und Australien bis zu seinen technischen Problemen angeführt hatte. Die Entscheidung zwischen den beiden fiel diesmal bereits am Start.

© xpb.cc
Alexander Wurz ist als Experte für den 'ORF' weiterhin bei der Formel 1
Vettel hatte die 16 Meter auf seinen Teamkollegen binnen weniger Sekundenbruchteile aufgeholt, scherte dann nach rechts aus dem Windschatten und übernahm noch vor der ersten Kurve die Führung. "Da kommt es auf Feinheiten an", erklärt Alexander Wurz im 'ORF'. "Auf das Zusammenspiel zwischen Kupplung und Gaspedal, wann man das schnalzen lässt, wie man es schnalzen lässt, wie viel Gas man gibt. Da war Vettel jetzt schon zum dritten Mal der absolut Beste."#w1#
Zu viel Wheelspin am Start
Dass Webber angesichts der erneuten Niederlage im internen Stallduell nicht allzu glücklich aussah, als er aus dem Auto stieg, kann Wurz verstehen, "denn er hatte ein dominantes Zeittraining mit einer tollen Pole-Position", so der ehemalige Formel-1-Pilot. "Er hatte ein bisschen zu viel Wheelspin, wollte ein bisschen zu viel. Am Start musst du dich zurückhalten, um die 800 PS auf den Boden zu bringen. Das hat er ein bisschen verpatzt und das war die Chance für Vettel."
Der Deutsche ließ sich die Butter in der Folge nicht mehr vom Brot nehmen, profitierte als Führender vom ersten Boxenstopp und von einem Patzer der Webber-Crew, die den Schlagschrauber rechts vorne nicht sofort vom Rad bekam. Red Bull feierte dennoch einen ungefährdeten Doppelsieg, aber: "Der Druck ist noch nicht weg", glaubt Wurz. "Sie haben jetzt im Prinzip das gleiche Auto dastehen wie bei den ersten beiden Rennen."
"Vielleicht hatten sie heute ein bisschen Glück oder bei den ersten beiden Rennen Pech mit den technischen Defekten", so der Österreicher. "Aber wir haben heute auch gesehen, dass die Formel 1 alles ans Limit treibt, denn auch bei Michael Schumacher ist die Radmutter gebrochen. Es ist also nicht nur Adrian Newey, der ganz, ganz knapp an den Grenzen der Physik arbeitet. Nichtsdestotrotz: Neweys Auto war heute mit Garantie das schnellste."
Hamilton Mann des Rennens
Beeindruckt ist er außerdem vom Kampfgeist, den Lewis Hamilton vom 20. Startplatz aus an den Tag gelegt hat: "Lewis hat das super gemacht - am Anfang hat er sie in Wirklichkeit hergewatscht! Er ist vorbeigefahren, als würden die anderen stehen, hat mit dem schweren Auto die Reifen geschont, aber trotzdem überholt. Das hat er weltmeisterlich gemacht. Dafür gebührt ihm eigentlich der Titel Mann des Rennens", lobt der ehemalige Benetton-, McLaren- und Williams-Pilot.

© xpb.cc
Lewis Hamilton war für Alexander Wurz heute in Sepang der Mann des Rennens Zoom
Den Motorschaden des entthronten WM-Leaders Fernando Alonso hatte Wurz geahnt: "Man hat schon vorher gesehen, dass die Ferrari-Piloten die Drehzahl runterschrauben mussten", erklärt er. "Alonso hat immer den Windschatten vermieden. Warum macht er das? Es ist ein Zeichen, dass der Motor überhitzt, ganz heiß läuft - und das ist dem Ferrari zwei Runden vor Schluss zum Verhängnis geworden."
In der Weltmeisterschaft ist der Spanier nun nur noch Zweiter, zwei Punkte hinter Felipe Massa und punktgleich mit Vettel. Insgesamt sieben Fahrer liegen nach drei von 19 Rennen innerhalb von gerade mal neun Zählern - das wären nach altem System sogar nur zwischen drei und vier Punkte. Wurz: "Man sieht schon, dass punkten alleine der Schlüssel zum Erfolg ist, denn Massa führt die WM ohne einen einzigen Sieg an..."

