Wurz lobt Nachfolger Nakajima
Alex Wurz hat bei Williams mit Kazuki Nakajima zusammengearbeitet und geht durchaus davon aus, dass der Japaner eine starke Rookie-Saison hinlegt
(Motorsport-Total.com) - Kazuki Nakajima habe das Cockpit bei Williams ja nur bekommen, weil Motorenpartner Toyota Druck gemacht habe, das wird in der Formel 1 von manchen Seiten geunkt. Und so gibt es Zweifler, die nicht glauben, dass der frühere Williams-Testpilot auch das Zeug zum Rennfahrer hat. Nakajimas unglücklicher Boxenstopp-Zwischenfall bei seinem Debüt im Oktober in Brasilien war zusätzliches Wasser auf die Mühlen der Kritiker.

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Kazuki Nakajima wird seinen Weg machen, das glaubt Vorgänger Alex Wurz
Doch nun hat Nakajima einen erfahrenen und kompetenten Fürsprecher gefunden - seinen Vorgänger bei Williams, Alex Wurz. Der Österreicher ist davon überzeugt, dass Nakajima in seiner Rookie-Saison eine starke Leistung abliefern kann. Die beiden haben bei Williams zusammen gearbeitet, Wurz als Einsatzfahrer, der Japaner als Tester, und dabei hat Wurz einen guten Eindruck von seinem Nachfolger gewinnen können.#w1#
"Ich denke, er ist sehr gut, er ist ein cleverer Junge", sagte Wurz bei der Honda-Präsentation in Brackley. "Er hört einem zu. Ich erinnere mich noch an den ersten Test von ihm. Er war jung, und ich habe schon viele junge Kerle kommen sehen. Nach 20 Runden haben ihre Nackenmuskeln schlapp gemacht und sie konnten das Auto nicht weiter erforschen. Er ist in Jerez 85 Runden gefahren und konnte seinen Kopf immer noch ruhig halten."
Das habe bewiesen, so Wurz, dass Nakajima sich mit viel Mühe und Einsatz auf den Test vorbereitet habe. "Und das zeigt, dass er weiß, wie ernst es ist", erklärte der Österreicher. Nun komme es nur noch darauf an, dass Nakajima den richtigen Fahrstil findet und auch ein bisschen Glück hat.
Wurz hatte Williams vor dem letzten Saisonrennen überraschend verlassen, weil er seine Karriere als Einsatzpilot beenden wollte. Jetzt hat er einen Mehrjahres-Vertrag als Testfahrer bei Honda unterschrieben. Zu Williams habe er aber nach wie vor ein gutes Verhältnis, berichtete er. "Ich habe immer noch Kontakt zum Team", so Wurz. "Vor zwei Wochen, als ich hier her zur Sitzanpassung gekommen bin, bin ich bei Frank Williams vorgefahren und wir haben uns zwei Stunden lang unterhalten. Mit Patrick Head und Sam Michael war es dasselbe."
"Wir haben immer noch sehr viel Respekt voreinander", schilderte der Österreicher weiter. "Ich hatte dort eine gute Zeit und habe sie von der ersten bis zur letzten Sekunde genossen. Es ist aber nicht wie eine Ehe, wo man für immer verheiratet bleiben muss. Es ist Rennsport und da ändern sich einfach manche Dinge und man muss woanders hingehen. Das ist das, was ich getan habe."

