Wurz: FW29 passt besser zu Rosbergs Fahrstil

Alexander Wurz erklärt, warum er mit dem FW29 nicht so gut zurechtkommt wie Nico Rosberg, und spricht über den Aufholprozess seines Williams-Teams

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem dritten Platz beim Grand Prix von Kanada, genau zehn Jahre nach seinem Formel-1-Debüt an gleicher Stelle, meldete sich Alexander Wurz nach einer bis dahin eher enttäuschend verlaufenen Saison eindrucksvoll zurück. Dennoch ist noch lange nicht alles eitel Wonne, denn im teaminternen Duell gegen Nico Rosberg hatte er bisher meistens das Nachsehen.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz fühlt sich im FW29 noch nicht hundertprozentig wohl

Zwar hat er in der Fahrerwertung dank des glücklichen Podiums von Montréal mit 8:5 Punkten die Nase vor dem um zwölf Jahre jüngeren Deutschen, doch in sechs Qualifyings war er noch nicht ein einziges Mal schnellster Williams-Pilot. Diese deutliche Diskrepanz kommt doch eher überraschend, denn im Vorjahr und bei den Wintertests waren die beiden stets auf einem sehr ähnlichen Niveau, was den reinen Speed angeht.#w1#

Rosberg liegt der FW29 besser als Wurz

Nun liefert Wurz eine Erklärung: "Die Reifen passen besser zu Nicos Einlenkstil als zu meinem", sagte er gegenüber 'formula1.com'. "Mir persönlich liegt es nicht, dass die Reifen vorne so direkt sind, mir waren die Vorjahresreifen lieber. Daran sollte ich mich aber anpassen können. In den Rennen geht es mir gut, aber ich kann das noch nicht in die Qualifyings transportieren. Das ist mein Schwachpunkt, aber ich habe keine schlaflosen Nächte, weil ich das Problem kenne und an einer Lösung feile."

"Mir persönlich liegt es nicht, dass die Reifen vorne so direkt sind, mir waren die Vorjahresreifen lieber." Alexander Wurz

Grundsätzlich sieht er Williams auf dem richtigen Weg, denn schon nach sechs Rennen hat das einstige Siegerteam 13 WM-Punkte auf dem Konto - um zwei mehr als insgesamt 2006. Außerdem stehen die Briten derzeit auf Platz fünf der Konstrukteurs-WM, was einen erheblichen Fortschritt bedeutet. Dies ist in erster Linie auf die verbesserte Zuverlässigkeit zurückzuführen, doch auch vom Speed her scheint man sich auf einem guten Weg zu befinden.

"Williams war Achter in der letztjährigen Konstrukteurs-WM. Wenn man sich das momentane Niveau der Konkurrenz anschaut, das zwischen Teams und Fahrern enorm hoch ist, dann ist es unmöglich, die Wende über Nacht zu schaffen. Aber wenn man die Teamstruktur mit der seit dem letzten Wintertest vergleicht, dann sind wir viel besser aufgestellt. Ganz sicher stehen wir besser da als vor einem Jahr", gab Wurz zu Protokoll.

Wurz will Williams zurück an die Spitze führen

"Für den Rest brauchen wir ein bisschen Zeit, ganz einfach", bat er bis zum endgültigen Durchbruch an die Spitze um Geduld. "Ich kann sagen, dass wir mit der aktuellen Struktur und dem eingeschlagenen Weg Williams nach vorne bringen werden. Schwer zu sagen, wie lange es dauern wird - vielleicht bis zum Saisonende, vielleicht auch länger, aber wir gehen jetzt auf jeden Fall in die richtige Richtung."

"Ich kann sagen, dass wir mit der aktuellen Struktur und dem eingeschlagenen Weg Williams nach vorne bringen werden." Alexander Wurz

Das Ziel sei nämlich mit dem fünften Platz und ein paar WM-Punkten noch lange nicht erreicht: "Natürlich sind alle ein bisschen unglücklich, weil wir unbedingt gewinnen wollen. Williams ist eines der erfolgreichsten Teams in der Formel-1-Geschichte. Frank (Williams; Anm. d. Red.) und Patrick (Head; Anm. d. Red.) sind Racer. Nichts anderes als Siege kann sie zufrieden stellen", meinte der 33-Jährige abschließend.