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  • 05.09.2010 09:50

  • von Roman Wittemeier

Wurz: "Die Supertalente spüren den Druck"

Alexander Wurz jubelt über die aktuelle Saison: "Echt lässig!" - Lewis Hamilton und Mark Webber als Favoriten - "Schumis" Comeback philosophisch betrachtet

(Motorsport-Total.com) - Alexander Wurz ist zwar nicht mehr aktiv in der Formel 1 engagiert, aber der Österreicher ist dem Grand-Prix-Zirkus aufgrund seiner Rolle als Co-Kommentator des Fernsehens nach wie vor sehr nahe. Mit viel Freude beobachtet der Ex-Formel-1-Pilot die aktuellen Geschehnisse in der Königsklasse. "Die Saison ist echt lässig", meint Wurz im Interview mit 'sportnet.at'.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz sieht in der aktuellen Formel 1 einen Kampf der Generationen

"Wir haben viele Sieger, und obwohl es seit Spa mit Hamilton und Webber nur noch zwei klare WM-Favoriten gibt, werden die anderen drei - Vettel, Button und Alonso - den beiden nichts schenken", sagt der 36-Jährige. "Jedes Rennen hat etwas besonderes gehabt und es ist auch für die Zuschauer cool zu sehen, dass auch die absoluten Supertalente den Druck spüren und teilweise auch drunter leiden."#w1#

Der enorme Druck trat zuletzt vor allem bei Sebastian Vettel offen zutage. Der Heppenheimer konnte seine guten Ausgangspositionen in Ungarn und Belgien nicht in Erfolge ummünzen - eigene Fehler waren dafür verantwortlich. Aus Sicht von Wurz ist es gerade der "Kampf der Generationen", der in der aktuellen Saison reichlich Würze mitbringt.

"Was Michael Schumacher betrifft: Bei Gesprächen mit Fans erkenne ich oft, dass viele sich viel mehr erwartet haben", erklärt der ehemalige Benetton-Pilot. "Aber wenn er selber zufrieden ist, braucht er sich auch nicht zu rechtfertigen. Es ist toll, dass er gekommen ist - aber es ist auch toll, dass jetzt alle sehen, dass die Jungen echt Vollgas geben können."

¿pbvin|512|3079||0|1pb¿Rosberg, Vettel und Co. setzen dem Rekordchampion immer wieder zu. Wenn sich Youngster wie Kamui Kobayashi oder Jaime Alguersuari mal im Zweikampf mit dem Kerpener behaupten können, ist dies ein Sinnbild des möglichen Generationswechsels. Wurz philosophisch: "Wir müssen den Lauf der Zeit akzeptieren, auch in der Formel 1. Es ist nicht die Zeit, die vergeht - es sind wir!"

Um den Zahn der Zeit weniger am eigenen Körper nagen zu lassen, setzt Wurz auf Fitness. Der frühere BMX-Weltmeister wird in seiner Wahlheimat Monaco an diesem Wochenende einen Triathlon bestreiten. Erst vor wenigen Tagen hatten sich Rosberg und Button ähnlichen Wettbewerben gestellt. "Als Formel-1-Fahrer musst du fit sein, und die Zeiten der beiden Jungs beim olympischen Triathlon zeigen das ja."

"Fit sein ist wichtig, um auch im Kopf besser drauf zu sein, Stress besser verarbeiten zu können und auch zum Rennfahren den Ausgleich zu finden. Ich persönlich bin in meiner Formel-1-Zeit auch sehr auf Schnelligkeit ausgewesen und habe oft Mountainbikerennen gemacht. Jetzt für Le Mans und das 24-Stunden-Rennen habe ich nicht nur den Motor auf einen Diesel umgestellt, sondern auch mich und mein Training", sagt Wurz, der mit Peugeot auch im kommenden Jahr an der Sarthe antreten will.

"Natürlich bin ich weiterhin Vollblutrennfahrer und will nächstes Jahr mit Peugeot in Le Mans gewinnen." Alexander Wurz

"Beim Triathlon sind viele Freunde am Start und ich trete nicht an, um was zu beweisen, denn das Feuer hebe ich mir für Le Mans auf! Ich hoffe, es wird sehr hart", formuliert der Österreicher in seiner typischen Art. Das Leben des 36-Jährigen besteht jedoch aus weit mehr als aus Radfahren, Schwimmen und Laufen: "Natürlich bin ich weiterhin Vollblutrennfahrer und will nächstes Jahr mit Peugeot in Le Mans gewinnen. Oberstes Ziel!"