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Wurz: Das schlechteste Wochenende meiner Karriere
Alexander Wurz im Interview über das enttäuschende Rennen in Belgien, das für ihn mit Benzindruckproblemen frühzeitig zu Ende war
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Alex, was war heute das Problem?"
Alexander Wurz: "Der Benzindruck war die Schlussursache, warum ich ausgefallen bin. Das Team hat mich reingeholt, bevor mit dem Motor auch noch etwas gewesen wäre. Das hat mich das ganze Rennen schon verfolgt. Ich glaube, dass das auch das Problem im Zeittraining war. Ich hatte seit 2000 kein technisches Problem mehr - okay, ich bin nicht immer Rennen gefahren -, es ist mein erstes bei Williams. Das ist schade für das Team."

© xpb.cc
Alexander Wurz erlebte in Belgien ein enorm frustrierendes Wochenende
Frage: "Das Auto scheint ja nicht fahrbar gewesen zu sein oder sind deine Dreher und Ausritte durch Übermotivation passiert?"
Wurz: "Übermotiviert kann man nicht sagen, aber es war halt irrsinnig schwierig. Wenn der Benzindruck nicht stimmt, dann passen auch die ganzen Abstimmungen für Getriebe, Zwischengas, was automatisch funktioniert, und so weiter nicht mehr. Es war sehr schwierig zu fahren."#w1#
Tiefpunkt der seit 1997 andauernden Karriere
Frage: "Das war wahrscheinlich das frustrierendste Rennen deiner Karriere, zumindest dieser Saison, oder?"
Wurz: "Ich glaube, das kann man fast auf die ganze Karriere beziehen. Es war ein schlechtes Wochenende, Jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist."
Frage: "Trotzdem nimmst du es sehr locker..."
Wurz: "Was soll ich mich am Strick aufhängen? Das nützt auch nichts. Aber ich bin schon recht grantig - der Schein trügt."
Frage: "Was für ein Potenzial das Auto hat, sieht man ja an Nico Rosberg."
Wurz: "Er hat heute gute Punkte gemacht, aber noch einmal: Vom Speed her hat sich das Auto gut angefühlt, aber was soll ich machen mit diesem Problem? Wenn der Motor nicht zieht, weil nicht alle Zylinder genügend Sprit bekommen, dann kannst du nichts ausrichten."
Frage: "Glaubst du, dass Ferrari nach dem heutigen Doppelsieg noch Chancen auf den Fahrertitel hat?"
Wurz: "Räikkönen fehlen glaube ich 13 Punkte - das wird in drei Rennen sehr schwierig. Vielleicht geht es mit ein bisschen Glück - kann ja sein, dass auch mal einer ausscheidet bei McLaren. Abwarten. Die WM bleibt schon noch spannend."
Frage: "Und wen siehst du von den McLaren-Mercedes-Piloten vorne? Lewis Hamilton scheint ein bisschen zu schwächeln..."
Wurz: "Schwächeln ist ein harter Ausdruck, finde ich. Heute ist er Vierter geworden, Alonso ist zwei Punkte hinter ihm - man kann da wenig sagen, wer von den beiden Piloten die WM für sich entscheiden wird."
Alonso-Testpause muss nichts heißen
Frage: "Fernando Alonso testet nächste Woche nicht, angeblich war das aber sowieso so geplant. Oder ist das doch ein Zeichen, dass er das Team verlassen wird?"
Wurz: "Das weiß ich nicht, aber ich teste zum Beispiel auch nicht mehr vor Saisonende. Bei uns ist es genauso eingeteilt: Ich habe den letzten Test gefahren, Nico fährt jetzt diesen Test mit unserem Testfahrer. Das war auch schon seit Saisonbeginn geplant. Das sind Dinge, die nicht so viel heißen, wie es vielleicht ausschaut."
Frage: "Ein Wort noch zu Fuji, bitte!"
Wurz: "Ich war bei einer Promotion für Toyota dort - da hat es wie aus Eimern geregnet und es hatte null Grad. Also haben wir die Promotion absagen müssen, weil es nicht zum Fahren war. Auch für das Rennwochenende sind glaube ich 100 Prozent Regenwahrscheinlichkeit angesagt, also nehmt eure Regenschirme mit, denn dort kann es ordentlich wüten, wenn das Wetter kommt!"
Frage: "Also keine Ferrari-Strecke wahrscheinlich, oder?"
Wurz: "Das muss man abwarten. Grundsätzlich hat die Strecke die längste Gerade der Formel 1, dann geht es eine Spitzkehre - das heißt, es wird da ziemlich brenzlig. Und es wird sicher ein extremer Kompromiss sein von der Aerodynamik, weil du auf der Geraden sehr schnell sein musst, aber der Rest der Strecke ist fast Micky-Maus-like, sehr eng."

