• 16.09.2007 21:48

  • von Inga Stracke

Marko: "Sind gleich schnell wie Williams"

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko analysiert den Grand Prix von Belgien und spricht über die entscheidende Phase in der Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Herr Marko, wie würden Sie das Rennen aus Sicht von Red Bull Racing analysieren?"
Helmut Marko: "Der Speed von Mark Webber war sehr gut. Wir sind auf die einzelne Runde gleich schnell wie Williams, aber im Longrun ist unser Auto scheinbar etwas kritischer zu fahren. Wir haben Punkte jetzt wieder drei Sekunden verloren, aber wir haben doch einen Schritt vorwärts gemacht, haben Renault hinter uns gelassen. Jetzt blicken wir ganz zuversichtlich zum nächsten Test in Jerez, wo das nächste Update kommt, das hoffentlich in die gleiche Richtung geht."

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Helmut Marko glaubt noch an den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM

Frage: "Haben Sie den Kampf um den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM schon aufgegeben?"
Marko: "Nein. Wir sind zehn Punkte hinten, es sind noch drei Rennen. Wir hoffen, endlich einmal zwei Autos ins Ziel zu bringen - und das in den Punkten."#w1#

Frage: "In Monza ist Ferrari noch gedemütigt worden, heute haben sie einen Doppelsieg gefeiert. War das zu erwarten?"
Marko: "Das ganze Feld ist eng beisammen - naja, nicht das ganze Feld: Vorne ist die Spitze, dann einsam BMW und dann das ganze Mittelfeld. Es sind die kleinsten Änderungen der Strecke, der Charakteristik oder des Asphalts, die dem einen oder dem anderen plötzlich einen Riesenvorteil geben."

Frage: "Wer ist Ihrer Meinung nach auf dem richtigen Weg? Oder kann man das selbst nach einem Doppelsieg nicht sagen?"
Marko: "Ich glaube, das sagt gar nichts aus für die zukünftigen Rennen, denn die Streckencharakteristik von Fuji ist für alle neu - da kann man überhaupt nichts voraussagen. Shanghai hat um diese Jahreszeit meistens etwas unsicheres Wetter und Brasilien sollte wieder ein Kurs sein, der eher McLaren liegt. Ich glaube, das Allerwichtigste ist, in allen drei Rennen anzukommen."

Frage: "Wie bereitet man sich nun auf Fuji vor, denn die Strecke hat ja nichts mehr mit dem Kurs von vor 30 Jahren zu tun?"
Marko: "Nein, das ist eine ganz andere Strecke. Natürlich gibt es Simulationen. aber dadurch, dass noch niemand dort gefahren ist, ist es vielleicht auch ein Vorteil für andere Teams, die nicht diese technischen Ressourcen haben. Man fängt de facto am Nullpunkt an - und da wird man sehen, in welcher Zeit man das Auto abstimmen kann. Es ist sicher eine schwierige Strecke, weil sie eine sehr lange Gerade hat und ein enges Infield. Da braucht man Topspeed und auf der anderen Seite Downforce - und da den Mittelweg zu finden, das wird es entscheiden."

Frage: "Wer ist Ihr Tipp auf den WM-Titel?"
Marko: "Ich tippe auf Alonso."