Wolff's View: Was man vor dem Rennen bespricht

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt, was man vor dem Rennen noch einmal mit Team und Fahrern bespricht, und warum das am Ende meist eh egal ist

(Motorsport-Total.com) - Es ist das denkbare Horrorszenario für ein Team: Man steht geschlossen in der ersten Startreihe, doch die beiden Piloten werden sich in der ersten Kurve nicht einig und schießen sich gegenseitig von der Strecke. Viele erwarteten beispielsweise ein solches Szenario beim Großen Preis von Monaco, als Lewis Hamilton nach dem Qualifying noch verstimmt war. Doch vor dem Rennen bläute das Team seinen Fahrern noch einmal ein, dass sie keinen Mist machen sollen.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff kann viel erzählen: Helm auf, und alles ist vergessen Zoom

Doch so ein letztes Meeting vor dem Rennen ist eigentlich Routine. Dort werden nicht nur Fahrer vor dem Start instruiert, sondern auch das Team wird auf das Rennen vorbereitet. Doch was passiert in der finalen Besprechung vor einem Grand Prix? Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt bei 'Sky': "Man geht die verschiedenen Strategien durch und schaut, wo wir unsere Vorteile und Nachteile mit dem Auto haben, und welche Speedunterschiede es mit den verschiedenen Mitbewerbern gibt."

Neben der Strategie schaue man dabei natürlich auch auf Schlüsselmomente wie dem Start oder andere mögliche Szenarien. "Dann sagen wir, was es für Situationen im Rennen geben kann. Wann erwarten wir Pitstops, wann könnte das Safety-Car kommen, und wie wollen wir darauf reagieren", erklärt Wolff weiter. Insgesamt dauert das Meeting rund eine Stunde - erst ohne und anschließend mit den Piloten.

Auch mit den Piloten kaut man noch einmal alle möglichen Szenarien am Start durch - und behilft sich dabei verschiedener Statistiken. Es gibt Erhebungen darüber, wo man sich bestmöglich positionieren muss, und natürlich auch wo die Unfälle stattgefunden haben. "Das wollen wir natürlich vermeiden", sagt der Österreicher. Doch bei all dem Gerede vor dem Rennen ist Wolff eines auch vollkommen klar: "Das ist alles graue Theorie. In dem Moment, wo das Visier runtergeht, ist eh alles vergessen."