• 07.09.2012 20:59

  • von Christian Nimmervoll & Stefan Ziegler

Wo ist Red Bull am Freitag und am Samstag?

Im Qualifying ein Flop, im Rennen topp: Wieso gelingt es Red Bull im Qualifying derzeit nicht, die entscheidenden Zehntelsekunden zu finden?

(Motorsport-Total.com) - "Es war mit Sicherheit noch nicht das, was wir uns wünschen." So beschreibt Sebastian Vettel die Situation von Red Bull. Nach dem zweiten Freien Training zum Großen Preis von Italien, das den britischen Rennstall nicht in der Nähe der Bestzeit sah. Ganz im Gegenteil: Mark Webber und Vettel wurden in Monza mit jeweils rund einer Sekunde Rückstand auf den Position elf und 13 gewertet.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber war der bessere der beiden Red-Bull-Piloten - aber nur als Elfter Zoom

Und das ist kein Einzelfall. Bereits vor Wochenfrist hatte sich Red Bull in Spa-Francorchamps nur im Mittelfeld platziert und sich damit selbst in eine sehr schwierige Ausgangslage bugsiert. "Im Moment tun wir uns vielleicht ein bisschen schwer auf die eine Runde", meint Vettel und merkt an: "Wir standen in diesem Jahr ja allerdings auch schon das eine oder andere Mal auf der Pole-Position."

Davon war man in Belgien so weit entfernt wie im Freien Training von Italien von der Bestzeit. Und Teamchef Christian Horner rätselt noch immer, weshalb man in Spa zunächst nicht mithalten konnte. "Am Samstagmorgen hatten wir auf eine Runde noch schnell ausgesehen. Deshalb wussten wir gar nicht, was dann im Qualifying los war. Da ging uns die Leistung flöten", erläutert der Teamchef.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Italien


"Am Sonntag waren wir dann wieder sehr stark unterwegs. Es war sogar eines der besten Rennen, das ich je von Seb gesehen habe. Er war ungeheuer stark", sagt Horner über Vettel, der in Belgien noch als Zweiter über die Linie kam. Am Samstag ein Flop, am Sonntag topp - das scheint die Form von Red Bull gemessen an den Ansprüchen des Teams derzeit sehr treffend zu beschreiben.

Aus der Leistungsfähigkeit vergangener Rennen könne man halt nicht automatisch ableiten, dass es auch in künftigen Grands Prix alles völlig rund laufe, mein Horner. "Ich denke, wir haben gesehen, dass die Form aus der Vergangenheit in diesem Jahr völlig egal ist. Es ist unmöglich, vorherzusagen, wer von Strecke zu Strecke wie gut sein wird." Dies sei auch für die Teams stets eine Überraschung.

"Wir versuchen aber natürlich trotzdem, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Da ist dieses Wochenende nicht anders als die anderen. Du musst halt über 20 Rennen hinweg möglichst konstant sein", erklärt der Red-Bull-Teamchef. Paul Hembery, Pirelli-Motorsport-Direktor, sieht das nicht anders. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die hohe Konkurrenzdichte im Starterfeld.

"Das Feld liegt heute so ungeheuer eng beisammen. Wenn man dann sagt, jemand hat zu kämpfen, dann sind es vielleicht nur zwei Zehntel, die fehlen. Das ist also relativ zu sehen", sagt der Brite und fügt hinzu: "Im vergangenen Jahr lagen manche Leute eine Sekunde zurück. Jetzt können dich schon zwei Zehntel sehr weit zurückwerfen." Zudem wisse man nicht, welche Taktik im Training anliege.

"Zeigen sie freitags ihre wahre Leistungsfähigkeit?", fragt Hembery in Richtung Red Bull. "Selbst im dritten Freien Training lassen sie oft die Hose noch nicht runter. Und dann knallen sie im Qualifying etwas hin - wie aus dem Nichts. Warten wir einmal ab, wie sie sich im Qualifying schlagen. Seb fuhr hier 2011 eine außergewöhnliche Runde - meine Lieblingsrunde damals. Schauen wir also einmal."

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