Wirst du im Ferrari schneller sein als Lewis Hamilton, Charles Leclerc?

Charles Leclerc ist schon gespannt auf das teaminterne Duell mit Lewis Hamilton bei Ferrari, weiß aber nicht, wer die Nase vorne haben wird

(Motorsport-Total.com) - Mit Lewis Hamilton und Charles Leclerc besitzt Ferrari ab 2025 zwei Fahrer, die zu den Besten ihrer Zeit zählen. Leclerc gilt schon seit einiger Zeit als große Zukunft der Scuderia, und über den siebenmaligen Weltmeister braucht man wohl kein Wort zu verlieren.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc

Charles Leclerc wird 2025 Teamkollege von Lewis Hamilton Zoom

Viele erwarten schon mit Spannung das Teamduell, um zu sehen, wer von beiden sich am Ende gegen den anderen durchsetzen wird. Auch Leclerc freut sich schon auf das Duell: "Es wird für mich sehr interessant sein, einen unglaublichen Champion wie Lewis neben mir im gleichen Auto zu haben", sagt er.

"Und ich hoffe, dass wir beide das Team voranbringen können und versuchen können, eine Meisterschaft zu gewinnen, denn das ist von allen das Ziel", so Leclerc. Ob er Hamilton schlagen kann? "Ich denke, das ist noch zu früh zu sagen. Nächstes Jahr werden wir es wissen, wie ich gegen ihn abschneide."

In ihren Karrieren hatten beide Siege und Niederlagen gegen ihre Teamkollegen. Leclerc hatte erst Marcus Ericsson bei Alfa Romeo im Griff, dann schlug er bei Ferrari Sebastian Vettel und Carlos Sainz, allerdings landete er 2021 hinter dem Spanier und überholte ihn 2023 erst im letzten Saisonrennen.

Hamilton hatte schon viele große Namen als Teamkollegen, darunter gleich drei Weltmeister. Den ersten schlug er gleich in seinem Debütjahr bei McLaren: Fernando Alonso. Auch gegen Heikki Kovalainen konnte er sich stets durchsetzen, doch in den drei gemeinsamen Jahren mit Jenson Button holte er weniger Punkte als sein Landsmann - auch wenn er zwei Mal vorne lag.

Bei Mercedes bekam er es dann mit Nico Rosberg zu tun, den er drei Mal schlagen konnte, bevor er den Titel 2016 gegen den Deutschen verlor, der daraufhin seine Karriere beendete. Dessen Nachfolger Valtteri Bottas sah keinen Stich gegen Hamilton, doch George Russell konnte ihn 2022 dann besiegen, bevor Hamilton den Spieß drehte.

Dass er selbst irgendwann einmal Teamkollege von Hamilton werden würde, damit hat Leclerc nicht gerechnet: "Das war natürlich eine Überraschung", sagt er. "Ich weiß es jetzt schon eine Weile, aber ich habe lange nicht darüber nachgedacht."


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"Aber jetzt habe ich noch ein Jahr mit Carlos und fokussiere mich auf das anstehende Jahr und versuche, unsere Möglichkeiten zu maximieren und wieder an die Spitze zu kommen. Denn genau das wollen wir bei Ferrari", sagt er. "Und danach fange ich an, mich auf das nächste Jahr zu fokussieren."

Vasseur hat seine Vision schnell eingebracht

Für Ferrari ist die Verpflichtung von Hamilton der nächste Schritt eines Umbaus, der im vergangenen Jahr unter dem neuen Teamchef Frederic Vasseur begonnen hat. Seitdem habe sich in Maranello eine Menge verändert, meint Leclerc.

"Als Fred herkam, habe ich erwartet, dass es etwas dauert, bis er sich in seiner neuen Rolle zurechtfindet", sagt er. "Es ist ein großes Team mit einer großen Historie, und manche Dinge werden seit 15, 20 Jahren auf die gleiche Art gemacht."

"Wenn du hierherkommst, musst du verstehen, wie die Leute und ein Team wie Ferrari arbeiten. Und ich glaube, Fred hat das sehr, sehr schnell verstanden und seine Vision schnell eingebracht. Er hat klare Ideen, was er erreichen möchte und wie man diese Dinge erreicht."


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Er selbst habe ein sehr gutes Verhältnis zum Franzosen, und beide seien immer offen zueinander, betont Leclerc. "Und ich stehe voll zu der Vision, die Fred mittel- und langfristig für das Team hat. Das war auch Teil der Gespräche, als ich meinen Vertrag verlängern wollte."

Neuer Vertrag: Vertrauen war wichtig

Und das ist im Winter auch geschehen. "Für mich war es wichtig, bei einem Team zu unterschreiben, dem ich vertraue. Und das war definitiv der Fall."

Zwar sagt er, dass auch sein Herz an Ferrari hängt und er dankbar für die Chance in der Formel 1 ist, "aber das Projekt dahinter muss auch Sinn haben", stellt er klar. "Denn wenn man an das Projekt glaubt, ist man als Fahrer auch motivierter - und dann kommt das Beste aus einem Fahrer zum Vorschein."

"Und so musste ich mir die Frage stellen, ob dies der beste Ort ist, an dem ich mir die besten Chancen ausrechnen kann, um in den nächsten Jahren eine Meisterschaft zu gewinnen. Aber ich musste nicht viel nachdenken. Denn, wie gesagt, wir haben diese regelmäßigen Gespräche mit Fred, was er erreichen will und wie er es erreichen will. Und ich bin voll und ganz an Bord."


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"Ich glaube wirklich an die Vision, die er für Ferrari hat. Und wir sind uns beide einig, dass wir so schnell wie möglich eine Weltmeisterschaft gewinnen wollen. Also, ja, es war wahrscheinlich etwas rationaler, als ich es normalerweise tue, da ich Entscheidungen mehr mit dem Herzen als mit dem Kopf treffe, aber natürlich musste das Projekt dahinter in Betracht gezogen werden."