• 24.09.2010 23:31

  • von Stefan Ziegler

Wird in der Formel 1 bald der Medaillen-Champion gekürt?

Bernie Ecclestone bringt seine kuriose Idee erneut auf den Tisch: Ginge es nach dem Formel-1-Chef, entscheiden künftig Medaillen über die Titelvergabe

(Motorsport-Total.com) - In der Winterpause vor der Rennsaison setzte sich die Formel-1-Kommission mit einem ungewöhnlichen Vorschlag auseinander, wonach die WM nicht mehr durch die Punktzahl, sondern durch Medaillen entschieden werden soll. Für einen Sieg gäbe es "Gold" - und der Fahrer mit den meisten Goldmedaillen würde am Jahresende das oberste Formel-1-Siegertreppchen erklimmen.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandez, Stefano Domenicali (Teamchef), Peter Sauber (Teamchef), Colin Kolles (Teamchef)

Was sagen die Teamchefs der Formel 1 zum Medaillenansatz von Herrn Ecclestone?

Kein Geringerer als Bernie Ecclestone hatte diese Idee bereits 2008 auf den Weg gebracht, doch eine Mehrheit fand dieser Ansatz nicht. Stattdessen entschieden sich die Verantwortlichen dazu, 2010 ein neues Punktesystem einzuführen, das den Sieger mehr belohnt als bisher und darüber hinaus auch die Ränge neun und zehn mit WM-Zählern versieht - Ecclestone hat aber wenig Spaß daran.#w1#

Aus diesem Grund verweist der britische Formel-1-Chef einmal mehr darauf, wie viel besser sein Medaillenansatz doch sei. Aber was sagen eigentlich die Teamchefs der "Königsklasse" zu dieser neuerlich an den Start gebrachten Idee? Gar nichts - zumindest im Falle von Tony Fernandes (Lotus): "Ich verweise da gerne an diejenigen, die schon länger dabei sind", meint der Malaysier schmunzelnd.


Fotos: Großer Preis von Singapur


Auch Colin Kolles (HRT) zieht es vor, die Konkurrenz sprechen zu lassen: "Ich denke, wir haben im Augenblick ganz andere Probleme. Vielleicht kann Ferrari diese Frage beantworten." Und die Roten lassen sich nicht lange bitten - Stefano Domenicali nimmt Stellung zur Medaillenfrage und sagt: "Leider hätten wir in dieser Rennsaison noch nicht mehr Medaillen als die anderen gewonnen."

"Abgesehen davon halte ich das für eine aufregende Idee. Das ist eine Sache, die bereits besprochen wurde. Es ist damit, wie bei vielem anderen in der Formel 1: Wir sprechen darüber und wählen dann doch eine andere Option", gibt der Ferrari-Teamchef zu Protokoll. "Aus irgendeinem Grund ist die Situation 2010 aber so, dass man sich aufgrund des Punktesystems besser zurückkämpfen kann."

Dies kommt den meisten Protagonisten freilich sehr zupass, sind ihre Chancen damit doch noch vorhanden. Peter Sauber (Sauber) stößt diesbezüglich ins gleiche Horn. Auch der Schweizer ist ein Freund der bestehenden Regelung: "Ich bin mit dem aktuellen System wirklich sehr zufrieden", sagt der Teamchef beim Singapur-Event. "Es ist nur eine deutlich größere Rechenaufgabe als früher."