• 09.05.2009 20:44

  • von Fabian Hust

Ecclestone pocht auf Medaillen-System - Fahrer dagegen

Während Ecclestone weiterhin auf die Einführung des Medaillen-Systems pocht, äußern sich Button, Barrichello und Vettel kritisch

(Motorsport-Total.com) - Nach Protesten wurde das Vorhaben, zukünftig den Weltmeister auf Basis der Siege in einer Saison zu bestimmen und nicht auf Basis der eingefahrenen Punkte, gekippt, doch ganz offenbar ist das letzte Wort in der umstrittenen Angelegenheit noch nicht gesprochen.

Titel-Bild zur News: Formel 1 Chef

Bernie Ecclestone bleibt hart, er will das Medaillen-System

Bernie Ecclestone akzeptiert nach Informationen von 'auto motor und sport' nicht, dass der Automobilweltverband FIA seine Idee nun wieder aus dem Reglement für 2010 gestrichen hat. Er möchte stattdessen, dass das Thema im Oktober noch einmal auf den Tisch kommt und es eine Abstimmung gibt.#w1#

Im März hatte der Weltmotorsportrat der FIA beschlossen, dass spätestens 2010 die Anzahl der Siege über den WM Titel entscheidet, dieser Passus wurde von der FIA ohne Rücksprache mit den Teams oder Ecclestone wieder aus dem Reglement gestrichen, weil Fans, Teams und Fahrer dagegen seien - so die Begründung der FIA.

Dabei beruft sich die FIA auf die Tatsache, dass kein Vertrag vorschreibt, dass Änderungen am Reglement diesbezüglich abgestimmt werden müssen: "Es gibt einen Vertrag zwischen der FIA und der FOM. Die FIA kann nicht eigenmächtig über Regeländerungen entscheiden", wird Ecclestone dementierent zitiert. Ecclestone will auf der Sitzung des Weltrats am 28. Oktober abstimmen, und zwar für den neuen Modus: "So war es auch ausgemacht."

"Dieses Jahr würde ich das Medaillen-System lieben", meint Jenson Button. "Ich denke, das würde jeder Fahrer, der drei Rennen gewonnen hat. Ich würde es lieber haben, wenn es für den ersten zehn und für den zweiten sechs Punkte gibt und keine Medaillen. Punkte waren seit vielen Jahrzehnten in der Formel 1 gang und gäbe, und es wäre falsch, dies zu ändern."

"Ich persönlich denke, dass das Punkte-System eine gute Sache ist, aber ich war zuvor noch nie in dieser Position, in der ich drei Rennen gewonnen habe und nur zwei Punkte mehr erhalten habe als für den zweiten Platz. Ich verstehe, warum dies Leute in der Vergangenheit als frustrierend empfunden haben, seitdem wir das 10-8-6-System haben. Für mich wäre es schön, wenn es 10-6 wäre."

Auch Sebastian Vettel bezeichnet das Punkte-System als "gut, so wie es ist": "Ich denke, dass das Punkte-System generell herausfordernder ist, und dass es den konstantesten Fahrer belohnt. Man könnte es mit ein paar Wochenenden zu tun bekommen, an denen man mit der Balance des Autos kämpft, du bekommst es nicht richtig hin."

"Aber schlussendlich unterscheidet es den guten vom sehr guten, wenn du es dennoch schaffst, das Beste daraus zu machen und ein paar Punkte zu holen. Auf der anderen Seite gibt es nicht wirklich einen Grund, weiterzumachen, wenn man die ersten sieben oder acht Rennen gewonnen hat. Ich denke also, dass das Punkte-System immer noch das richtige ist."

"Es hängt alles davon ab, wo man sich in der Meisterschaft befindet", so Barrichello. "Ich könnte meine Meinung ziemlich schnell verändern. Wenn ich in Jensons Position wäre, dann würde ich es im Moment lieben, das Medaillen-System zu haben, aber ich denke, dass es von ihm fair ist zu sagen, dass das Punkte-System jenes ist, das man erhalten sollte, weil man um Punkte kämpfen muss."

"Ich bin gefahren, als das Punkte-System 10-6 hieß, und da war es anders. Aber erneut, es hängt davon ab, wo man sich befindet, denn manchmal gewinnst du, manchmal gewinnst du nicht. Man kann seine Meinung diesbezüglich also sehr schnell verändern."