• 17.08.2007 15:40

  • von Fabian Hust

Wird Alexander Shnaider wieder zum Team-Retter?

Der ehemalige Teambesitzer glaubt, dass er von Spyker vollständig ausbezahlt wird, könnte dem Rennstall aber zur Not erneut aus der Patsche helfen

(Motorsport-Total.com) - Innerhalb von drei Jahren hat sich in der Formel 1 ein Team in den Händen dreier Besitzer befunden - und könnte möglicherweise demnächst erneut einen neuen Eigentümer erhalten. Aus Jordan wurde Midland, jetzt bemüht sich Spyker nach nicht einmal einem Jahr, zumindest Anteile an seinem Rennstall abzustoßen.

Titel-Bild zur News: Alexander Shnaider

Das Formel-1-Team Spyker könnte wieder in Alexander Shnaiders Hände fallen

Einer, der an dem holländischen Rennstall nach wie vor ein Interesse hat, ist der ehemalige Besitzer und Midland-Vorsitzende, Alexander Shnaider, der von Spyker noch nicht die komplette Kaufsumme ausgezahlt bekommen hat. Er hatte Ende 2005 das Team von Eddie Jordan abgekauft, dessen Rennstall ansonsten hätte zusperren müssen.#w1#

Der Russe verfolgt die Saison nach wie vor gespannt, und genießt den Vierkampf um den WM-Titel: "Natürlich wäre es ein größerer Genuss für mich, wenn das Spyker-Team in der Startaufstellung weiter vorn stehen würde, aber ich weiß aus meiner Erfahrung, dass die Formel 1 eine der umkämpftesten Umgebungen in der Welt ist, ich kann aus diesem Grund die gewaltige Herausforderung nachvollziehen, mit der sie es zu tun haben", so Shnaider im Interview mit der offiziellen Webseite der Formel 1, 'formula1.com'.

Midland hält nach Aussage von Shnaider immer noch einen Anteil am Team, spielt jedoch im Operativen keine Rolle mehr. Dies sei zu vergleichen mit einer Bank, die eine Hypothek auf ein Haus hat und nicht entscheidet, welche Farbe die Tapete im Haus bekommt. Allerdings habe seine Firma einen Eigentumsvorbehalt - bis die vereinbarten Zahlungen erfolgt sind.

"Wir haben uns darauf verständigt, es Spyker zu gestatten, einen Teil der Zahlungen unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen aufzuschieben, da dies im Interesse des Teams und von Midland ist", erläutert Shnaider. "Aber auch wenn ich quasi nur mit einer Zehe in der Formel 1 bin, so bin ich doch ein sehr interessierter Zuschauer."

Für ihn spiele es auch keine Rolle, sollte das Team den Besitzer wechseln, solange er eines Tages das ihm noch zustehende Geld erhält: "Ich habe im Hinblick auf Wege, die Spyker in Bezug auf gewisse Dinge eingeschlagen hat, meine Optionen, einige von ihnen sind gut, manche von ihnen hätte ich rückblickend anders gemacht."

"Das Tagesgeschäft ist ihre Sache, aber schlussendlich gibt es gewisse Verpflichtungen, die eingehalten werden müssen." Er erwarte, dass sich an Vereinbarungen gehalten wird und zeigt sich bereit, zu helfen, sollte dies erbeten werden.

Auch wenn Shnaider der Meinung ist, dass der Rennstall in diesem Jahr zumindest in Relation zu vielen Konkurrenten Fortschritte erzielen und damit seinen Wert steigern konnte, es den kleinen Teams im kommenden Jahr durch Veränderungen im Reglements das Leben leichter gemacht wird, bereut er es nicht, der Formel 1 den Rücken zugewandt zu haben.

"Ich habe verkauft, da ich zu dem Schluss gekommen war, dass dies für alle Beteiligten das Beste ist, und ich bereue nicht, dies getan zu haben", so der Stahl-Tycoon. "Wir haben das Team in der Vergangenheit gerettet und wir sind in der Lage, dies wieder zu tun, falls notwendig. Es ist jedoch nicht so, dass dies wirklich ein Thema ist, denn wir erwarten, dass Spyker den Verpflichtungen nachkommen wird."

Derzeit geht der Geschäftsmann davon aus, dass Spyker oder das Konsortium von Michiel Mol Partner auftreibt, die dem Team eine Zukunft bieten können. Sollte er gezwungen sein, das Team zurückzunehmen, so werde er es kurzfristig finanzieren, um sich ebenfalls auf die Suche nach einem Partner oder einem geeigneten Käufer zu machen: "Die Grundlagen sind alle vorhanden, es ist ein Team, das in der Vergangenheit vom Erfolg gekostet hat, und das mit dem richtigen Besitzer wieder Erfolg haben kann."