Wirbel um Ferraris Motorleistung

Obwohl die Motorenentwicklung eigentlich eingefroren ist, hat Ferrari angeblich seit 2007 einen PS-Sprung im zweistelligen Bereich gemacht

(Motorsport-Total.com) - Laut FIA-Reglement sind die Formel-1-Motoren seit Ende 2006 eingefroren. Das heißt, es darf zumindest theoretisch keine Leistungsentwicklung mehr geben, sondern nur noch Modifikationen, die ausschließlich der Zuverlässigkeit dienen. Von dieser Homologationsregel betroffen ist der Motorblock selbst, nicht aber die Peripherie oder auch Benzin und Schmierstoffe.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Motor

Der Ferrari-Motor ist derzeit Gegenstand hitziger Diskussionen

Weil die einheitliche Maximaldrehzahl außerdem auf 19.000 Umdrehungen pro Minute festgesetzt wurde, bewegen sich die aktuellen V8-Triebwerke der verschiedenen Hersteller leistungsmäßig in einem sehr ähnlichen Spektrum - sollte man zumindest meinen. Denn im Fahrerlager mehren sich die Stimmen, wonach Ferrari über den Winter nicht nur in Sachen Fahrbarkeit, sondern auch in Sachen PS-Leistung einen Sprung gemacht haben soll.#w1#

Änderungen müssen abgesegnet werden

Wie erwähnt steht es den Herstellern weiterhin offen, bestimmte Änderungen auch am Motorblock durchzuführen, diese müssen aber von der FIA und von den anderen Teams abgesegnet werden. Von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben im Winter laut 'auto motor und sport' Ferrari, Mercedes und Renault. Bei Mercedes und Renault traten durch diese Modifikationen aber angeblich keine Leistungssprünge auf.

Bei Ferrari angeblich schon: Die Italiener haben laut Informationen der Fachpublikation mit der Einwilligung von FIA und Konkurrenz Kolben und Ölkreislauf verändert und dadurch einen zweistelligen PS-Sprung erzielt. Dass die Modifikationen überhaupt abgesegnet wurden, ist laut 'auto motor und sport' fragwürdig, weil Ferrari während der gesamten Saison 2007 keinen einzigen Motorschaden hatte.

Start in Barcelona als Hinweis?

Dass der Ferrari-Motor gut funktioniert, war am Start in Barcelona zu sehen, als Fernando Alonso mit seinem Renault am besten von der Linie wegkam, bis zur ersten Kurve aber locker von Felipe Massa und Kimi Räikkönen stehen gelassen wurde. Das kann freilich auch an der Traktion liegen, bei der man Ferrari ebenfalls Überlegenheit attestiert. Angeblich ist kein Formel-1-Aggregat ohne Traktionskontrolle einfacher zu handhaben als der Ferrari-V8.

Giancarlo Fisichella war 2007 mit Renault-Power unterwegs und fährt nun einen Force India mit Ferrari-Motor. Er muss es also wissen: "Ich finde, der Renault ist von unten heraus ein bisschen stärker, bei niedriger Drehzahl, während der Ferrari im mittleren und hohen Drehzahlbereich stärker ist", erklärte er im Interview mit dem 'EUROSPORT MotorMagazin'. "Der Ferrari-Motor ist ein sehr guter und starker Motor, sehr zuverlässig."