• 04.02.2005 21:45

  • von Fabian Hust

Winterliche Bedingungen verkürzten Minardi-Tests

Weil rund um Misano winterliche Bedingungen herrschten, musste das Minardi-Team die Testfahrten auf einen Tag verkürzen

(Motorsport-Total.com) - Während die anderen Formel-1-Teams diese Woche in Spanien testeten, unternahm das Minardi-Team Versuchsfahrten im italienischen Misano. Immer wieder weicht das kleinste Team der Formel 1 auf den Kurs aus, um sich eine weite Anreise zu sparen. Dafür kämpfte man diese Woche jedoch mit den winterlichen Bedingungen in Italien, die keine aussagekräftigen Rundenzeiten zuließen.

Titel-Bild zur News: Chanoch Nissany

Chanoch Nissany drehte sich gleich mehrmals

Als Folge musste der ursprünglich für zwei Tage angesetzte Test zudem auf einen einzigen Testtag verkürzt werden, da Eis und Schnee in den Auslaufzonen des Kurses lagen. Dennoch absolvierten die drei Fahrer des Teams, Christijan Albers, Chanoch Nissany und Nicolas Kiesa, nach Angabe des Teams einen positiven Test.#w1#

Die Aufgabe von Kiesa war es, am Setup von Chassis 03 zu arbeiten und eine überarbeitete Software auszuprobieren. Für Nissany war es die erste Ausfahrt mit dem Team seitdem er als offizieller Minardi-Testfahrer für 2005 vorgestellt wurde, er sollte sich heute vor allem an sein Arbeitsgerät gewöhnen.

Christijan Albers, der im Gegensatz zu Nicolas Kiesa bereits als Stammfahrer vorgestellt worden ist, spulte 57 Runden ab, wohingegen die beiden anderen Fahrer nur auf zehn respektive sechs Runden kamen. Der Niederländer konzentrierte sich auf Arbeiten am Setup und führte eine Rennsimulation durch. Derzeit plant das Team mindestens einen weiteren Test ein, bevor man zum Saisonstart nach Australien fliegen wird.

Nicolas Kiesa: "Ich war heute Morgen der Erste auf der Strecke. Wir hatten vorgesehen, dass ich zwei gezeitete Runden fahre, um ein paar zusätzliche Kilometer abzuspulen und eine überarbeitete Software auszuprobieren. Die Streckenbedingungen waren zunächst sehr schlecht, es lag eine Menge Schmutz und Feuchtigkeit auf dem Asphalt, nichtsdestotrotz brachten wir eine Konfiguration für die Bremsen und das Differenzial zu Stande, die Vertrauen vermittelte."

"Somit hatte ich das Gefühl, dass ich die Ingenieure mit nützlichem Feedback versorgen konnte und darüber bin ich froh. Ich hoffe, dass ich erneut für das Team testen kann und mit der nützlichen Arbeit fortfahren kann, die wir hier erledigt haben."

Chanoch Nissany: "Das war kein normaler Test da die Streckenoberfläche sehr rutschig war und die Bedingungen ziemlich schwierig waren. Dennoch kann man von solchen Bedingungen lernen und ich weiß, dass ich heute ein paar Dinge entdeckt habe, die in der Zukunft nützlich sein werden."

Christijan Albers: "Die Bedingungen waren heute ganz klar nicht gut, denn an vielen Stellen lief Wasser über den Asphalt. Dennoch bin ich mit der erledigten Arbeit zufrieden und habe das Gefühl, dass wir zusammen mit den Ingenieuren bei der Entwicklung eines Chassis-Setups ein paar wirkliche Fortschritte gemacht haben, das Setup effektiv ist und ich mich damit wohl fühle. Es war kein einfacher Test, überhaupt nicht, aber wir haben ein paar nützliche Schritte in Richtung unseres Ziels gemacht, für den ersten Grand Prix, in Australien, in vier Wochen vorbereitet zu sein."

Massimo Rivola, Sportdirektor und Teammanager: "Es ist schwierig, mit diesem Test besonders glücklich zu sein, da wir den gesamten gestrigen Tag aufgrund des Wetters verloren haben. Auch wenn sich die Situation ein wenig besserte und wir heute fahren konnten, waren die Bedingungen immer noch sehr trickreich. Nicolas war der Erste auf der Strecke, er fuhr nur einen kurzen Abschnitt, und auch wenn wir es mit einer sehr rutschigen Strecke zu tun hatten, hatte er einen wie gewohnt reifen Job gemacht."

"Chanoch hatte heute keinen besonders guten Tag, er hatte ein paar Dreher, bei denen er nichts beschädigte und er kämpfte generell unter diesen Bedingungen. Aber dies stellt einen Beitrag zu seiner wachsenden Formel-1-Erfahrung dar."

"Christijan erledigte erneut sehr gute Arbeit, führte ein paar längere Runs durch. Seine Rundenzeiten waren während seiner Ausfahrten konstant, was ein Hinweis darauf ist, dass seine körperliche Verfassung gut ist. Er widmet sich seiner Arbeit als Formel-1-Fahrer definitiv sehr intensiv und das Team ist mit seiner Herangehensweise und seiner Einstellung gegenüber dem Job sehr glücklich."