• 10.10.2003 13:17

  • von Marcus Kollmann

Wilson: Entscheidung über Jaguar-Cockpit in Kürze

Der Brite spricht über seine aktuelle Situation bei Jaguar, Minardi und Mark Webber - "Es ist ein Risiko gewesen"

(Motorsport-Total.com) - Justin Wilson will sich in seinem möglicherweise letzten Formel-1-Rennen für das Jaguar-Team nicht von seiner ungewissen Zukunft in der Königsklasse beeinflussen lassen. Nach dem Freien Training und der Vor-Qualifikation, sagte der 25-Jährige in Suzuka, dass er sich ganz auf das Rennwochenende konzentrieren will.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson in der Jaguar-Box

Wilson blickt derzeit in eine ungewisse Zukunft in der Formel 1

"Ich kann derzeit keinerlei negative Gedanken gebrauchen und konzentriere mich auf dieses Wochenende. Den Rest überlasse ich meinem Manager Jonathan Palmer", wird Wilson von der englischsprachigen Presse zitiert.

Im Kampf um sein Cockpit möchte Wilson sich durch Punkte empfehlen die zum fünften Platz für die "Raubkatzen" in der Konstrukteurswertung beitragen. "Ich weiß, dass Jaguar diesen Platz unbedingt erreichen will. Wenn ich einen weiteren Punkt oder sogar zwei erzielen könnte, so wäre ich im siebten Himmel. Meinen ersten WM-Zähler beim US-Grand Prix zu holen war schon ein großartiges Gefühl, aber er macht auch Appetit auf mehr."

Umstellung war schwer ? Wechsel zu Jaguar die richtige Entscheidung

Wie Wilson im Nachhinein feststellen musste, war der nach dem Großbritannien-Grand Prix vollzogene Wechsel von Minardi zu Jaguar Racing schwieriger als er es sich ursprünglich vorgestellt hatte. "Die Umstellung ist schwieriger als ich erwartet hatte gewesen, doch man muss seine Chance ergreifen. Es ist ein Risiko gewesen, doch man kann nicht immer auf der sicheren Seite stehen. Minardi war fantastisch und ich denke, dass ich dort, wäre ich geblieben, sehr gut abgeschnitten hätte. Vermutlich wäre das der sicherere Weg gewesen, doch man kann nie wissen was am Ende der Saison passiert. Zum damaligen Zeitpunkt stellte Jaguar die bessere Option dar und ich denke, dass der Wechsel richtig war", bedauert Wilson seine damalige Entscheidung nicht.

Großes Kompliment an Mark Webber

Dass er an Mark Webber derzeit nicht herankommt, gegen den er sich 2001 einst in der FIA International F3000-Meisterschaft durchsetzen konnte, hat auch Wilson etwas zu schaffen gemacht. "Ich hatte schon erwartet früher an ihn heranzukommen, doch Mark leistet im Augenblick tolle Arbeit. Er ist sehr schnell und seine Qualifikationen sind beeindruckend. Ich denke, dass ich hier gegen einen der besten Piloten der Formel 1 antrete", lobt Wilson den Australier und streicht seine eigene Leistung indirekt auch als positiv heraus.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Antonio Pizzonia kann sich Wilson auch darüber sicher sein, dass man in Milton Keynes von ihm überzeugt ist, nicht nur was sein Potenzial anbelangt sondern auch was seine Arbeitseinstellung angeht. Ob das zusammen mit dem einen Punkt aus Indianapolis, vielleicht weiteren Zählern in Suzuka allerdings ausreichen wird, um auch 2004 für Jaguar Racing zu fahren, weiß Wilson nicht.

Ungewisse Zukunft ? Worauf legt Jaguar mehr Wert, Geld oder Talent?

"Ich habe keine Ahnung darüber wo der Schwerpunkt für das Team liegt", erklärt Wilson. "Mein Vertrag ist aber wieder jeder andere auch. Sie besitzen eine Option auf mich und können diese ziehen. Gespräche über die Zukunft hat es aber noch nicht gegeben. Damit warten wir noch bis zum Saisonende. Persönlich habe ich mir aber noch keine großen Gedanken gemacht. Darum muss sich eher Jonathan [Palmer, Anm. d. Red.] kümmern. Ich möchte die Saison nur gut beenden und dann alle Optionen anschauen."

Wann die Entscheidung fallen wird, welcher Pilot 2004 an der Seite von Mark Webber fahren darf, kann sich Wilson ungefähr ausrechnen: "Ich habe den Eindruck, dass es innerhalb eines Monats passieren und sich nicht bis ins nächste Jahr hinziehen wird."